Kaum ein Board bietet eine ähnlich ausgewogene Mischung aus Komfort, Kontrolle und dennoch sportlich-freier Gleitlage beim Ritt übers Kabbelwasser wie der JP-Australia Freestyle Wave. Mit dem großen Finnen-Set (eine 25er Center-Finne findet man sonst nirgends) läuft das Board frei, sehr stabil und geradlinig. Standbreite, Schlaufenposition und die Decksrundung unter den Schlaufen sorgen für besonders bequemen Stand auch mit den Schlaufen in Innenposition. Mit den Serienfinnen „wedelt“ der JP zwar ausreichend schnell, aber nicht ganz mit dem Wavegefühl, das ein Duotone oder Goya vermitteln.
Der JP-Australia Freestyle Wave gleitet dafür sehr gut an und beschleunigt druckvoller als alle 3-Finnen-Boards und wirkt auch schneller. Er bereitet dennoch (selbst nach stundenlangen Sessions) im Kabbelwasser keine Kopfschmerzen, dafür sorgt die leicht gedämpfte Abstimmung im Vergleich zu reinen Freerideboards wie dem Tabou 3S. Die drei Finnen bieten dazu maximalen Grip auf der Geraden, Spin-outs lassen sich selbst mutwillig kaum provozieren. Damit kannst du gut Druck aufs Heck geben, für eine freie Gleitlage, mit der der JP-Australia Freestyle Wave hoch übers Kabbelwasser hinwegfegt. Solltest du doch mal gegen eine Welle rauschen, wird auch das eher gedämpft und mit dumpfem „Wopp“ quittiert statt mit lautem Knall. Der hohe Amwindspeed und gute Grip sind beste Voraussetzung für kraftvolle Absprünge von kleinen Kabbelwasserrampen.
Ein richtig heißer Feger ist das Board in Halsen aller Radien. Du gehst mit dem guten Speed ungedrosselt in die Kurve und der JP-Australia Freestyle Wave nimmt diesen willig mit: Extrem stabil auf der Kante bei weiten Carving Jibes hält das Board den Radius bis zum Kurvenausgang mit geringstmöglichem Speedverlust – selbst wenn du das Segel in der Halse fast aufs Wasser ablegst. Lediglich für ganz enge Turns musst du etwas Segeldruck rauslassen und kannst es dennoch nicht ganz so snappy drehen wie ein Duotone oder Starboard, die den Vorteil der kürzeren Finnen und weiter hinten montierten Schlaufen ausspielen können. Mit Finnentuning (wir haben die 19er Duotone probiert) lässt sich die Charakteristik aber deutlich ändern, dann dreht das Board im Flachwasser und auch auf der Welle nahezu wie die ganz agilen Kandidaten – mit echtem Wavefeeling.
Der JP-Australia Freestyle Wave bleibt eines der vielseitigsten Boards: sportlich, einfach und komfortabel zu surfen. Für maximale Waveeignung sollte man dem Board eine kleinere Mittelfinne spendieren, was wegen der serienmäßigen, sehr großen Serienfinne besonders viel bringt.
Vielseitig, komfortabel
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Große Finnen
*surf-Messung