Test Freemoveboards 2025Acht 95-Liter-Allrounder für Bump & Jump, Welle und Flachwasser

Surf Testteam

 · 28.02.2025

Langebaan war mit sanfter Welle und Flachwasser ein ideales Revier für den Test der Freemoveboards
Mit diesen Freemoveboards in der Größe um 95 Liter wird jeder Spot zur Hüpfburg. Und auch im „Wellenbad“ fühlen sich einige Kandidaten pudelwohl. Nie waren die Unterschiede in der Charakteristik größer – und nie war die Auswahl vielfältiger.

Diese Freemoveboards sind im Test dabei:

Es klingt so unglaublich wie die Rabatt-Angebote im Teppichhandel: Wenn Freemoveboards 70% Freeride-Eignung, 90% Bump & Jump-Talent und 60% Wave-Performance vereinen, bekommst du 220 Prozent Windsurf-Action – in einem Board. „Nehm ich!“, haben wir gesagt. Und im Vergleich zu manchem Teppichhändler ist der Windsurf-Dealer anscheinend eine ehrliche Haut, auch wenn die einfachsten Rechenregeln dabei scheinbar gesprengt werden. Denn an sieben Testtagen mit 100 Prozent Windausbeute konnten wir diese Boards in Langebaan übers Kabbelwasser prügeln, im spiegelglatten Halsenlabor carven bis zum Drehschwindel oder auf der Welle wedeln bis zum Abwinken – und waren dabei mindestens doppelt so viele Stunden auf dem Wasser wie alle „Nur“-Wavesurfer. Die Mathematik war gerettet und unsere Surftage auch.

Dabei stellte sich aber sehr schnell raus, dass nicht alle Boards die gleichen Qualitäten haben. Ohne robuste Sprunggelenke sollte man mit einem Magic Move lieber keine Wellenritte anpeilen. Dafür war es umgekehrt schwierig, Magic Move und Freestyle Wave bei den Vergleichsfahrten ohne Panoramamodus auf ein Foto zu bekommen: denn für den Speedvergleich benötigt man kein kalibriertes GPS und kilometerlange Schläge, da reicht ein kurzer Run. Dennoch machen auch Boards wie der JP Freestyle Wave oder sogar der sehr Wave-orientierte Quatro auf Flachwasser viel Spaß und vermitteln gutes Freeridefeeling. In Summe waren die Boards mit drei Finnen immer die Gewinner der Vielseitigkeitsprüfung, wenn nicht maximale Fahrleistung im Fokus steht. Und die Option zum Tuning mit einer einzelnen Freeridefinne bleibt bei allen Boards.

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Finnen auf der Basis versetzt

Der Wechsel vom Thruster-Set auf eine große Single-Finne bringt im Flachwasser viele Vorzüge. Das konnten wir bei vergangenen Tests erleben und auch diesmal wieder 100-prozentig bestätigen. Boards wie der JP Freestyle Wave wirken mit der großen Center-Finne auf Flachwasser bereits fast wie ein Single-Fin-Board, da ist der Wechsel nahezu überflüssig und eher eine weitere, kleinere Wavefinne angemessen. Beim Starboard verbesserten sich mit der serienmäßigen Single-Finne Gleitlage, Fahrstabilität und Speed spürbar. Damit beide Finnen-Set-ups perfekt passen, setzen Goya, Quatro und Starboard auf ein Finnensystem, bei dem die Box im Board für das eine Set-up perfekt positioniert ist. Im anderen Set-up wird die Finne am Finnenkopf so weit versetzt, dass auch die zweite Option perfekt passt. Die Finnenpositionen lassen sich bei diesen sehr Wave-lastigen Shapes so noch extremer wählen – ohne Kompromisse. Goya baut die Box für eine normale Single-Finne ins Board und versetzt die mitgelieferte Thruster-Finne. Starboard macht das genau umgekehrt. Ein Finnenwechsel – das haben vergangene Tests gezeigt – lohnt sich in den meisten Fällen auch mit „ganz normalen“ Finnen und Boxen, wenn man bessere Gleitleistung und mehr Speed auf Flachwasser wünscht.

Springen: Rampe vs. Popp

Das ist die nahezu meistgeführte Diskussion im Testteam: Welches Board springt am besten? Viel Anlauf, eine ordentliche Rampe anpeilen und dann am Segel hängend abdrücken – das können frei laufende Boards mit großer Finne und viel Amwindspeed richtig gut. Dabei ist ein JP Freestyle Wave ebenso wenig benachteiligt wie ein Tabou 3S. Anders beim „Popp“, beim Raushebeln im Flachwasser oder von ganz kleinen Wellen: Dann kommen Schlaufen- und Finnenposition ebenfalls ins Spiel und Boards wie das Duotone Ultra FreeWave, Severne Dyno oder Starboard Kode entpuppen sich als wahre Flachwasser-Flummies, während JP und Tabou plötzlich eine Spur träger wirken. Bei den Noten haben wir uns für die zweite Variante entschieden, weil die Unterschiede im „Popp“ größer sind als die Flugeigenschaften über fette Rampen.

Torx und Inbus sind einfach die besseren Werkzeuge.

Shape-Details und Features

Der „Stance“ – die Schrittbreite – reicht von Wave-weiten 61,5 Zentimetern bei Starboard...
Foto: Stephan Gölnitz

Weitere Detailbilder findet ihr bei den Einzelbeschreibungen und in der Vorschau-Gallery!

Die Freemoveboards im Video

Die Noten der Freemoveboards 95

Sportliche Powerhalse (Carving)

Typen-Empfehlung Freemoveboards 2025

  • Starkwind-Freerider finden eine große Auswahl. Die beiden Single-Fin-Boards (JP Magic Move und Tabou 3S) sind dabei echte Spezialisten zum Heizen und Halsen. Aber auch der JP Freestyle Wave kommt da sehr nahe dran und der Severne Dyno eignet sich ebenfalls bestens. Goya, Duotone und Starboard sind wegen der Halsencharakteristik, der Finnenausstattung oder des Deckshapes für überwiegenden Freerideeinsatz nicht allererste Wahl.
  • Manöversurfer mit moderaten Freestyleambitionen sind mit Duotone Ultra FreeWave, JP Freestyle Wave und Severne Dyno bestens gerüstet, aber auch Goya, Quatro und Starboard bieten gute Manövereigenschaften, die drei Letztgenannten obendrein mit bester Waveeignung.
  • Surfer mit Waveambitionen, die aber auch regelmäßig auf Flachwasser surfen, finden hier die bessere Alternative zum reinen Waveshape. Top in der Welle sind Quatro, Goya, Duotone und Starboard. Der Dyno dreht ebenfalls sehr gut, aber etwas weniger aggressiv, und der JP Freestyle Wave benötig für den Waveeinsatz auf jeden Fall eine kleinere Center-Finne. Dann kann er in dieser Gruppe ebenfalls mitspielen, mit der serienmäßigen 25er-Flosse nicht. JP Magic Move und Tabou 3S fühlen sich dagegen im Süßwasser am wohlsten.

Die Freemoveboards 95 in der Einzelbewertung

per Klick geht es zu den Tests der einzelnen Boards


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