BoardsFür Leicht- und Gleitwind - der JP-Australia Fun Ride im Test

Manuel Vogel

 · 25.06.2025

Wir haben den neuen Fun Ride auf der Ostsee getestet
Foto: Manuel Vogel
Mit dem neuen Fun Ride hat JP-Australia ein klassisches Funboard im Sortiment. Unser Test zeigt: Das Board macht bei Gleitwind jede Menge Spaß, hat aber noch weitere Qualitäten.

265 Zentimeter Länge, an Zeiten in denen solche Boardlängen en vogue waren, erinnert sich vermutlich nur die Ü-50 Fraktion. Dabei hat eine klassisch gestreckte Outline viele Vorteile - der alte Seglerspruch “Länge läuft” kommt nicht von ungefähr. Ist der neue JP-Australia Fun Ride 2025 also ein Board für Nostalgiker? Unser Test verrät es.

An Land

Das neue Modell besitzt eine auffällig gestreckte Outline, mit parallelen Kanten und einer Länge von 265 Zentimetern. Verfügbar ist nur eine Größe mit 155 Litern Volumen. Das Board ist mit einem großflächigen Deckpad versehen und besitzt diverse Schlaufenoptionen: Eine sehr weit innen und vorne liegende Position für Einsteiger ins Gleitsurfen sowie zwei durchaus sportlich nach außen versetzte Optionen zum Freeriden. Dass der Fun Ride keineswegs nur für Windsurf-Einsteiger konzipiert ist, unterstreicht die Finnenbestückung - eine 48er Powerboxfinne soll sportliches Gleitsurfen möglich machen. Zusätzlich gehört bei diesem Modell noch eine Centerfinne zum Lieferumfang, die man bei Leichtwind montieren kann, um die seitliche Abdrift zu minimieren. Lässt man diese weg, kann man die Finnenbox einfach mit einem mitgelieferten Cover abdecken.

Mit Volldampf in die Powerhalse - das gelingt auf dem JP-Australia Fun Ride erstaunlich gutFoto: Manuel VogelMit Volldampf in die Powerhalse - das gelingt auf dem JP-Australia Fun Ride erstaunlich gut

Auf dem Wasser

Der Fun Ride liegt erfreulich kippstabil im Wasser, das flache Deck und das breite Heck bieten genügend Sicherheit, damit auch schwere Surfer noch entspannt an Deck stehen und Schotstarten können. Mit Centerfinne bestückt, setzt das Board Segelzug auch bei Leichtwind gut in Vortrieb um, bereits bei fünf Knoten zieht man mit passabler Rumpfgeschwindigkeit durchs Wasser. Die seitliche Abdrift wird durch die Centerfinne minimiert, natürlich zieht ein reinrassiges Longboard mit großem Klappschwert auf der Kreuz nochmal deutlich besser Höhe. Trotzdem bietet der Fun Ride ein passendes Setup, um auch bei Leichtwind kleinere Ausflüge über den See zu machen oder an seinen Manövern zu feilen, statt am Strand zu sitzen und auf Gleitwind zu warten. Als Lernbrett für Kinder und Jugendliche ist der Fun Ride ebenfalls sehr gut einsetzbar, denn Steuerimpulse nimmt das Board dankbar an. Bestückt man das Brett mit Segelgrößen unter 3,0 Quadratmeter, empfiehlt es sich aber eine kürzere Finne (30-36 Zentimeter) im Heck zu montieren.

Meistgelesene Artikel

1

2

3

Ist der Fun Ride also ein Board zum gemütlichen Schippern bei Leichtwind? Ja, aber nicht nur. Denn ohne Centerfinne und mit mehr Wind mutiert das Board zum veritablen Funboard. Aufgrund der Länge setzt es Segelzug harmonisch und ohne große Gleitschwelle in Vortrieb um, auch, wenn man mal nicht perfekt belastet. Einmal in die Schlaufen geschlüpft, erreicht der JP-Australia Fun Ride durchaus eine frei Gleitlage, wird schnell und bleibt dabei aber immer einfach zu fahren und kontrollierbar. Wer leichte, kompakte Freerideboards kennt und liebt, wird den Fun Ride etwas zu brav finden - ein frei fliegendes, tänzelndes Fahrgefühl mit druckvoller Beschleunigung ist das Board nicht, dafür ist auch das Gewicht mit 10,62 Kilo etwas hoch. Trotzdem lässt sich das Brett durchaus sportlich freeriden und auch weit geglittene Powerhalsen gelingen mit dem Fun Ride erstaunlich leicht.

Die Außenposition der Schlaufen passt zum sportlichen Heizen durchaus. Mit einem 5,5er Segel bestückt zeigte der Tacho knapp 44 km/hDie Außenposition der Schlaufen passt zum sportlichen Heizen durchaus. Mit einem 5,5er Segel bestückt zeigte der Tacho knapp 44 km/h

JP-Australia Fun Ride 155 - das Fazit

Der JP-Australia Fun Ride ist ein Board mit großem Einsatzbereich: Es punktet als einfach zu surfendes Freerideboard mit Segelgrößen zwischen 4,7 und 8,0 Quadratmetern, macht aber auch bei Leichtwind und zum Manöverüben richtig Spaß. Mit kleinerer Finne bestückt, können auch Kids problemlos darauf lernen. Nur wer ein maximal sportliches, leichtes oder gar raciges Fahrgefühl erwartet, wird auf dem Fun Ride etwas Pepp vermissen und sollte sich zu Magic Ride (HIER gibt’s einen Test) oder Super Ride orientieren.

JP-Australia Fun Ride - technische Daten

  • Länge: 265 cm
  • Breite: 75 cm
  • Gewicht (surf-Messung): 10,62 kg
  • Lieferumfang: Board, Schlaufen, Finne, Centerfinne, Abdeckung Finnenkasten
  • Preis: 1749 Euro
  • Infos: Zur Website

Meistgelesen in der Rubrik Windsurfen