Der Goya Carrera kann seine Familien-Gene nicht verleugnen: Wie seine Brüder Bolt und Volar ist der Shape relativ flach gehalten, mit nur wenig sichtbarer Aufbiegung im Bugbereich und einem flachen Deck. Beim genauen Blick auf die Maße wird deutlich, dass der Carrera bei vergleichbarem Volumen über zehn Zentimeter kürzer ist als der Volar, auch die Schlaufen werden hier weiter außen Richtung Kanten montiert. Verfügbar ist das Brett mit dem verheißungsvollen Namen in drei Größen – mit 107, 117 und 127 Litern. Ergänzend zur sportlichen Außenposition bietet der Carrera auch eine leicht nach innen versetzte Position für die Straps an. Im Heck des 127ers sitzt eine 42er Powerbox-Finne, Cutouts reduzieren die Fläche des Hecks, was für höhere Endgeschwindigkeit sorgen soll. Mit gemessenen 6,48 Kilo fällt der in einer Carbon/Glass-Sandwich-Bauweise hergestellte Carrera ansprechend leicht aus.
Mit seinem flachen Deck und der gestreckten Outline liegt der Carrera 127 schön ausgewogen und stabil im Wasser. Rein vom passiven Angleiten gehört das Board nicht zu den allerbesten der Zunft, ein Volar dürfte mit seiner längeren Gleitfläche noch mal etwas leichter in Schwung kommen. Positiv ist aber beim Carrera, dass die druckvolle Beschleunigung mit der ersten Böe dies mehr als wettmacht. Sobald man in den Schlaufen steht und dichtholt, setzt das Board den Segelzug sehr spritzig und 1:1 in Speed um. Auch voll angepowert läuft der Carrera wie ein kleines Hovercraft – der Bug liegt flach über dem Wasser, trotzdem bietet das Board keinerlei klebendes Fahrgefühl, sondern fliegt wunderbar kontrolliert und sportlich über den Chop. Angst, einen unkontrollierten Wheelie oder anderen Abgang zu machen, muss mit diesem Brett nie aufkommen.
Auch wenn der Carrera nicht ganz so frei über die Finne fliegt wie ein reines Freeraceboard, vermittelt er doch ein sehr sportliches und schnelles Feeling! Durch das flache Deck steht der hintere Fuß bei Vollgas ein bisschen überstreckt in der Schlaufe, dieses Haar in der Suppe ist allerdings nur bei sensiblen Fußgelenken relevant. In der Halse liegen dem Carrera mittlere und weite Radien mehr als flinke Haken; wer mit ordentlicher Technik und etwas Vorlage durch die Kurve zieht, kann auch wunderbar durchgleiten. Weil das Board so quirlig und leicht am Fuß hängt, sind sogar Sprünge drin.
Wenn du das Gleiten und Powerhalsen gerade erst lernst, ist der Stallbruder Volar das Board deiner Wahl. Sobald du sicher in die Schlaufen kommst und gerne mit Freeride- oder Cambersegeln Gas gibst, bietet dir der Carrera Sportwagen-Leistung mit dem Komfort einer Limousine.
Größe (Liter) | Länge (cm) | Breite (cm) |
107 | 232 | 66 |
117 | 234 | 68,5 |
127 | 236 | 71,5 |