Kann man einem 185-Liter-Boliden richtig die Sporen geben? Oder ist das, als wollte man auf einem Kaltblüter beim Galopprennen antreten? Duotone scheint mit dem Blast eine Züchtung gelungen, die das scheinbar Unmögliche vereint. Diese riesige Gleitplattform gibt beim Segelaufholen und Angleiten die große Stabilität, die man erwartet, und dennoch wirkt das Board bereits bei mäßig flotter Gleitfahrt eine Klasse kleiner und sportlich. Und selbst gut angepowert mit einem 7,8er Segel lässt es sich nicht so einfach von jeder Kabbelwelle aus der Ruhe bringen. Lediglich die flache Thommen-Flunder flutschte bei den Vergleichsfahrten (dabei ist Pumpen verboten) ebenso früh los wie der Blast. In der D/LAB-Bauweise (nicht ganz günstig und nur auf Bestellung verfügbar) kommt dieser auf das geringste Gewicht aller Finnenboards im Test.
Am extrem flüssigen Angleiten ohne Fahrtechniktricks dürfte aber auch die Länge von 2,53 Meter ordentlich mitwirken. Egal wo du stehst, der Blast gleitet darauf unbeirrt los und das Einfädeln in die Schlaufen gelingt auch in der Außenposition sehr einfach, weil genügend Platz da ist und das Board kaum seitlich kippelt. Dann beschleunigt das leichte und steife Board vehement, hängt das Gleitwunder und den Eagle sofort ein kleines Stückchen ab und erreicht mit der hochwertigen Finne einen super Speed bei sehr geringem Fahrwiderstand. Leichtfüßig fliegt der Duotone Blast über Kabbelwellen, bleibt dabei aber sehr stabil um Längs- und Querachse – selbst bei richtig Druck im Tuch – und es neigt nie dazu, vorne zu steigen.
Sollte es auf Amwindkurs doch mal mit einer Kabbelwelle kollidieren, dämpft das Unterwasserschiff das Einsetzen sehr sanft, und gefühlt surft das Board für eine paar Millisekunden ganz leicht gegen die Welle. Es rollt eher sanft ab, anstatt nur platt dagegen zu klatschen. Traumnoten gibt’s für die Powerhalse: Bestes Gleitpotenzial, super kippstabil und selbst wenn die Gleitfahrt in der Kurve früher endet, bietet das voluminöse Heck viel Platz und Zeit für den Fußwechsel. Allerdings gelingen nur weite Radien in voller Gleitfahrt – mit kraftvollem Fußdruck gesteuert hält es dabei aber stabil die Spur und Speed bis zum Kurvenausgang.
Die 185 Liter spürst du nur, wenn du sie benötigst. Der Duotone Blast D/LAB 185 ist ein super Gleiter, auch in der Halse, der auch bei viel Segelzug gut kontrollierbar bleibt und sportliches Feeling vermittelt. Für ausreichend Druck und die nötige Schrittweite in Powerhalsen solltest du über 1,70 Meter groß sein und mehr als 80 Kilo auf die Waage bringen.
*surf-Messung