Surf Testteam
· 12.12.2024
Ergänzend zum Allround-Konzept Global Quad hat Hersteller Naish ein radikaleres Pendant, den Hookipa Quad im Programm.
Das Performance-Modell Hookipa Quad erscheint aufgrund seiner auffällig schmalen Bug- und Heckpartien in punkto Outline trotzdem deutlich stärker verrundet als der Allrounder Global Quad. Auch der Hookipa überzeugt mit guter Ausstattung, so werden die bequemen Schlaufen durchweg doppelt verschraubt und das Gewicht ist mit gemessenen 5,98 Kilo erfreulich gering. Die Pads sind griffig und vergleichsweise groß sowie dick dimensioniert. Beim Unterwasserschiff haben die Designer dem dem Hookipa Quad sichtbar mehr Aufbiegung im Heckbereich verpasst als dem Stallbruder Global. Zudem ist das Deck im Heck stärker gewölbt, das Unterwasserschiff durchweg monokonkav designt.
Wechselt man vom Global Quad 75 auf den nominell neun Liter größeren Hookipa Quad 84, wähnt man sich überraschenderweise auf einem kleineren Board. Durch das domige Deck kippelt das Brett stärker, beim Queren von Weißwasser ist etwas mehr Feingefühl nötig. Erfreulicherweise kommt auch der Hookipa Quad gut auf Touren, beschleunigt druckvoll, läuft auf der Geraden nur etwas looser und weniger schienenartig als der Global. Eine erste Halse gegen die Dünung deutet das Drehpotential des Boards bereits an, der Hookipa schnalzt auf dem Bierdeckel in die neue Richtung. Im Bottom Turn gelingen die Radien dann absolut variabel, der Hookipa dreht auffällig eng und radikal. Damit lässt sich das Board aus weiten Turns jederzeit eng und vertikal zur Wellenlippe hochziehen - geübten Wavesurfern zaubert der Hookipa Quad schnell ein Lächeln ins Gesicht. Allerdings will das Performance-Modell auch mit mehr Können auf der Kante stabilisiert und mit Vorlage in den Turn gesteuert werden, damit er den Speed auch gut mit zur Wellenlippe hochbringt. Bei schlappen Wavebedingungen zollt das Board dann seinem schmalen Heck etwas Tribut, im Bottom Turn geht einem dann früher die Puste aus als beispielsweise beim Schwestermodell Global Quad der Fall.
Wer sicher nach Lee abreitet, ein quirliges, drehfreudiges Modell für enge Turns sucht und ausschließlich in Brandungswellen surft, kann den Hookipa Quad wählen und bekommt ein Waveboard mit nahezu grenzenlosem Drehpotential und obendrein spritziger Beschleunigung. Idealerweise wählt man das Brett eine Nummer größer. Sofern man nur gelegentlich in der Welle surft und sein Waveboard immer wieder im Flachwasser nutzen möchte, sollte man den Global Quad vorziehen - dieser ist noch etwas gleitstärker und beim Wellenabreiten fehlerverzeihender sowie einfacher zu carven.
Variabilität; Beschleunigung; Drehen
Eignung Wave-Einsteiger
-