In der Saison 2025 werden die Duotone-Waveboards als Semi-Custom-Linie produziert, was beste Haltbarkeit und geringes Gewicht gewährleisten soll. Bezüglich des Shapes geht der Grip 4, wie auch das Allround-Modell Grip 3, mit unverändertem Shape in die neue Saison.
Im direkten Vergleich mit dem Grip 3 95 fällt der Grip 4 satte sechs Zentimeter länger aus. Weil Bug- und Heckbereiche aber schmaler gestaltet wurden, erscheint die Outline dennoch etwas runder. Auch der Grip 4 SLS kommt mit einer kurzen Mastspur aus dem Karton, trotzdem reicht die Länge aus, um das Brett individuell abzustimmen. Absolut tadellos ist Ausstattung mit griffigen Pads und weichen, bequemen Fußschlaufen. Diese werden zudem ausnahmslos doppelt verschraubt, ein lästiges Verdrehen der Straps oder gar abgerissene Schrauben sind damit kein Thema. Im Unterwasserschiff besitzt das Board ein doppelkonkaves V, welches sich von vorne nach hinten durchzieht. Zum Lieferumfang gehören Quadfinnen mit 16 und 9,5 Zentimetern Länge, die in Slotboxen arretiert werden. Auf Bestellung ist der gleiche Shape in den Größen von 52 bis 87 Litern auch als leichtere D/LAB-Variante in - so der Hersteller - “Custom Made Technologie” für 2999 Euro erhältlich.
Wer denkt, dass der Grip 4 ein radikales Konzept nur für erfahrene Wavesurfer ist, irrt sich, denn auch ähnlich wie das Schwestermodell Grip 3 überzeugt auch der Quad im Angleitduell absolut. Aufgrund der im Vergleich zum Grip 3 kürzeren Finnen und des schmaleren Hecks muss man beim Angleiten und Höhelaufen nur etwas feinfühliger belasten. Insgesamt kommt der Grip 4 aber ähnlich früh auf Touren, präsentiert sich ebenfalls als sehr laufruhig und einfach zu fahren, läuft als Resultat der Finnenbestückung aber etwas weniger Winkel zum Wind als das Pendant mit Thruster-Finnen. Kabbelwellen zieht der fehlerverzeihende Shape des Grip 4 ebenfalls schnell den Zahn.
Wer andererseits meint, Waveboards mit knapp 100 Litern Volumen lassen sich nicht eng drehen, sollte mal den Grip 4 fahren – smooth und mit vergleichsweise wenig Kantendruck lässt sich das Brett umkanten. Auch bei höherem Speed – also vor druckvollen Wellen oder bei stärkerem Wind – bleibt die gute Variabilität bei Turns über den vorderen Fuß erhalten. Mit viel Dampf über die ganze Kante durch den Bottom Turn ziehen, um dann eng und senkrecht hoch zur brechenden Lippe zu steuern – das gelingt mit dem Grip 4 99 jederzeit. Dadurch bietet das Brett versierten Piloten spürbar mehr Potential für enge Cutback, Slides und Wavemanöver wie 360s und Takas als beispielsweise der Grip 3.
Der Grip 4 ist das erklärte Performance-Waveboard der Marke Duotone, eignet sich aber keineswegs nur für Semi-Pros, im Gegenteil. Wer sicher nach Lee abreitet und auch in dieser Größe ein Board sucht, was smoothe Radien, enge Snaps und reichlich Potenzial für Wavemanöver wie Takas oder 360s im Portfolio hat, macht beim Grip 4 SLS 99 alles richtig. Wavesurfer, die hingegen auch regelmäßig im Flachwasser oder bei Bump & Jump-Bedingungen unterwegs sind und in erster Linie in moderater Brandung Abreiten und Springen wollen, sollten ein Auge auf den Grip 3 werfen.
Variabel & drehfreudig