Waveboards 2025Smoothe Turns, leichtes Gewicht - das Severne Nano Pro 92 im Test

Surf Testteam

 · 14.12.2024

Der Severne Nano Pro 2025 im surf-Test
Foto: Oliver Maier
Das leichte Severne Nano Pro punktet mit smoothen, variablen Radien - hat aber auch Schwächen. Welche das sind, liest du im Test.

An Land

Ergänzend zum Köster-Modell Pyro hat Hersteller Severne den Nano im Programm, diesen gibt es zusätzlich in der hier getesteten Pro-Bauweise, die im Vergleich zur Standard-Variante nochmals leichter (surf-Messung: 5,82 Kilo!), aber auch rund 300 Euro teurer ist. Das Board ist rein als Quad designt und fällt sogar geringfügig kürzer aus als der Pyro. Das breite Swallow-Tail offenbart auf der Unterseite markante Channels und überdurchschnittlich viel Aufbiegung (”tail rocker”). Im Unterwasserschiff zieht sich ein deutliches “V” von hinten bis vorne durch. Die Ausstattung bietet Licht und Schatten: Bequem und weich fallen die Straps aus, diese werden ebenfalls mit dem Inbus-Schlüssel fixiert, der auch als Lattenspanner fungiert. Leider werden die Fußschlaufen beim Nano Pro durchweg nur einfach verschraubt und auch das hintere Pad fällt arg kurz aus, sodass man mit großen Füßen auch mal auf der Kante des Pads landet.

Auf dem Wasser

Im direkten Vergleich mit dem Schwestermodell Pyro offenbart der Nano Pro sofort spürbar mehr Drehpotenzial, vor allem bei engen Turns über den hinteren Fuß. Es dürfte auch am starken V im Unterwasserschiff liegen, dass sich der Nano leichter rail-to-rail umkanten lässt. Enge Radien über den hinteren Fuß gelingen mit dem Board leichtfüßig und das, obwohl es einige Liter mehr auf den Rippen hat als der ebenfalls von uns getestete Pyro 87. Andererseits will das Brett im Bottom Turn aber auch mit mehr Können geführt werden, denn die Carving-Eigenschaften sind bei ruppigen Bedingungen zwar überaus passabel, aber auch nicht auf Pyro-Niveau.

surf/20240928094143-z0a1710-fotograf-oliver-maier_6552a0ef76eeb10bc5e01ca3c51a2b88Foto: Oliver Maier

Und noch bei einer anderen Disziplin kann der Nano Pro nicht mit seinem Stallbruder mithalten: Gleiten! Zwar kommt das Board passabel auf Touren, vor allem im unteren Windbereich vermisst man aber spürbar Beschleunigung und Speed. Unserer Meinung nach ist dafür primär der Heckshape verantwortlich, denn die markanten Channels erzeugen beim Gleiten fühlbar Fahrwiderstand, ein Blick nach unten bestätigt dies durch sichtbares Sprudeln am Heck. Dies ist auch der Grund, weshalb dem Board beim Abreiten druckloser Wellen oder mit wenig Segelzug befeuert etwas schneller die Puste ausgeht. Trotzdem kann die Entscheidung zum Nano Pro sinnvoll sein, etwa, wenn man überwiegend mit genug Wind oder, noch besser, in druckvollen Ozeanwellen unterwegs ist. Dann nämlich treten die Schattenseiten in den Hintergrund und das Board kann mit seinen smoothen Dreheigenschaften und engen Radien auch anspruchsvollste Waverider glücklich machen.

Severne Nano Pro - das Fazit

Für den Nano Pro entscheidet man sich dann, wenn man auf gehobenem Level in der Welle unterwegs ist und regelmäßig in druckvollen Wellen oder zumindest gut angepowert surft. Dann kann der Shape seine Stärken – smoothes und variables Drehen – voll ausspielen, sogar, wenn man das Modell eine Nummer größer wählt. Für Sprungbedingungen oder typische Euro-Wave-Tage mit Sideonshorewind und Strömung bietet das Schwestermodell Pyro aber eindeutig mehr Potenzial.

Leichtfüßiges Umkanten, smoothe Turns, Gewicht

Beschleunigung bei Leichtwind; Hinteres Footpad kurz

Verschraubung Schlaufen

Down-the-Line
Euro-Wave
Bump & Jump

Severne Nano Pro - technische Daten

  • Testmodell: Severne Nano Pro 92
  • Volumen: 92 Liter
  • Länge: 219,5 cm
  • Breite: 59 cm
  • Gewicht (surf-Messung): 5,82 Kilo
  • Finnen: 15,5/11 (Slotbox)
  • Preis: 2849 Euro
  • Verfügbare Größen: 72/77/82/87/92/102 Liter
  • Kontakt: Severne-Website
  • Besonderheiten: -

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