Surf Testteam
· 28.11.2024
Seit einigen Jahren bilden die Modelle Grip 3 und Grip 4 das Wavesegment des Herstellers Duotone. Wo genau die Unterschiede liegen und ob der Grip 3 SLS die bessere Wahl ist, haben wir getestet.
Der Duotone Grip 3 fällt in der Testgröße mit 95 Litern etwas kürzer aus als der Stallbruder Grip 4, Bug- und Heckpartien sind sichtbar breiter designt, was eine recht parallele Outline zur Folge hat. Verglichen damit hat der Grip 4 deutlich mehr Kurve im Bereich der Kanten. Der Grip 3 bietet überaus bequeme und ausnahmslos doppelt verschraubte Fußschlaufen, auch die Pads sind gut gepolstert und griffig. Um Gewicht einzusparen fällt die Mastspur kurz aus, trotzdem hat man noch genügend Spielraum für individuelles Tuning. Im Heck wurden dem Board markante Channels verpasst, das Unterwasserschiff weist hinten ein leichtes V aus und wird vorne zunehmend plan und leicht doppelkonkav. Ausgeliefert wird der Grip 3 mit Thruster-Finnen mit 18 und zwölf Zentimetern Länge (US-/Slotbox).
Der Grip 3 gleitet mit seinen 95 Litern harmonisch und ohne fühlbare Gleitschwelle an. Bedingt durch das Thruster-Setup und das etwas breitere Heck, kann man gut Druck auf die Finnen ausüben, um einen guten Winkel zum Wind zu fahren und das Board auf sprungtauglichen Topspeed zu beschleunigen. Auch voll angepowert gehört der Grip 3 aber nicht zu den Brettern, die ein quirlig-freies Fahrgefühl bieten, vielmehr vermittelt das Board mit seiner schienenartigen Wasserlage und bester Dämpfung absoluten Komfort. Wer hier noch upgraden und eine freiere Wasserlage erreichen möchte, kann dem Board eine ein bis zwei Zentimeter längere Mittelfinne verpassen. Absolut überzeugend ist auch der Kantengriff, egal, ob man eine Halse auf die Dünungswelle oder mit Speed durch den Bottom Turn zieht, der Grip 3 bietet immer genug Halt und Kontrolle auf der Kante.
Nimmt man den Speed etwas raus oder dreht die Radien eher über den hinteren Fuß, entlockt man dem Board auch wirklich gute Dreheigenschaften, mit denen sich moderate Brandungswellen fachgerecht sezieren lassen. Zudem hält der Grip 3 den Speed in mäßigen Wavebedingungen mit weniger Wellenschub oder mit großen Segeln motorisiert richtig gut, wodurch man immer mit genügend Speed an der Wellenlippe ankommen kann. Erst wenn die Wellen druckvoll oder der Wind stark werden, gelingt es zunehmend schwieriger, den Radius von weit nach eng zu verändern, um die Wellenlippe vertikal zu treffen. Geübte Wavesurfer werden generell etwas Potential für radikale Cutbacks und Wavemoves vermissen - aber Duotone hat ja noch den Grip 4 im Programm.
Der Duotone Grip 3 SLS 95 funktioniert dank guter Angleitperformance und viel Kontrolle über einen sehr großen Windbereich. Die Dreheigenschaften sind solide, fallen aber nicht sonderlich radikal aus - im Zweifel kann man dieses Modell ebenfalls eine Nummer kleiner wählen. Wer überwiegend in moderaten Brandungsbedingungen windsurft, aber auch regelmäßig an bei Bump & Jump-Bedingungen aufs Wasser geht, wird den Grip 3 lieben. Umgekehrt sollten sich alle, die sich auch von Boards dieser Größe maximales Drehpotenzial und Eignung für Wavemoves wie 360s und Takas erhoffen, ganz klar zum Grip 4 orientieren.
Springen, Gleiten & Kontrolle
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