Das Wavemodell Cube war stets als Allrounder innerhalb der Quatro-Range konzipiert. Daran ändert sich auch mit dem Launch des Cube 6 nichts, trotzdem wurden Shape und Konstruktion deutlich überarbeitet.
Einen Unterschied merkt man bereits beim ersten Hochheben - das von uns getestete Cube 87 ist erfreulich leicht - 5,94 Kilo sind für ein Brett dieser Größe durchaus respektabel. Erreicht wurde die Gewichtsreduzierung über den Einbau von leichteren Finnenkästen und einer neuen Mastspur. Auch das Design fällt minimalistisch aus - statt bunter Graphics hat man jetzt freie Sicht auf das Laminat, alleine dieser Aspekt spart nach Aussage des Herstellers knapp 150 Gramm ein. Am Shape haben die Designer um Keith Teboul gehörig gearbeitet: So erscheint die Outline nun deutlich runder, mit spitz zulaufendem Bug. Im Unterwasserschiff dominiert ein doppelkonkaves V, welches hinten, unmittelbar vor den Finnen, in eine leichte Monokonkave übergeht.
Ausgeliefert wird der Shape mit den bewährten MFC-Schlaufen, die sich gut an den Fuß anschmiegen. Hinten wird doppelt verschraubt, vorne fixiert man die Straps aber mit nur einer Schraube pro Seite. Die Pads sind etwas härter, bieten aber trotzdem ausreichend Dämpfung. Zum Lieferumfang gehören auch vier MFC-Finnen (15,5 & 9 cm), die in US-Box-Kästen montiert werden.
Dass der neue Shape mit seinem Vorgängermodell nur noch wenig gemeinsam hat, merkt man direkt beim ersten Anfahren - die druckvolle Beschleunigung des Vorgängers (Hier gibt’s einen Test des Quatro Cube 2022/2023) ist nun etwas gemäßigter. Der Cube 6 ist beileibe kein schlechter Gleiter, lediglich bei Wind am unteren Limit würde man sich etwas mehr Agilität und Spritzigkeit wünschen. Die gute Nachricht ist, dass mit der ersten Böe dieses kleine Manko in den Hintergrund tritt und der neue Quatro Cube seine Stärken voll zum Tragen bringt, sobald man halbwegs angepowert unterwegs ist. Dann läuft er frei genug durch den Chop und bietet wieder jenes schienenartige Fahrgefühl, welches die älteren Cube-Modelle einst so auszeichnete. Unser Tuning-Tipp: Die Schlaufen eher etwas weiter hinten montieren und auch den Mastfuß mittig oder leicht dahinter festschrauben, dadurch kommt das Board etwas freier und wirkt spritziger.
Vor allem bei ruppigen Bedingungen und mit kleinen Segeln motorisiert, überzeugt die Kontrolle des Cube auf ganzer Linie, das Brett glänzt mit schöner Laufruhe und setzt weich im Chop ein. Aber auch beim Thema Drehen zeigen die Änderungen Wirkung: War das Vorgängermodell eher ein Brett welches mittlere und lange Radien mit viel Speed carven mochte und extrem enge Snaps auch mal verweigerte, bietet der Neue vor allem bei richtig engen Turns wieder spürbar mehr Potential. Einen langen Bottom Turn mit viel Grip übers Rail carven und dann über den hinteren Fuß eng und vertikal zur Wellenlippe hochziehen, das kann der Cube 6 deutlich leichtfüßiger und besser als noch im letzten Jahr der Fall. Dabei gelingen die Radien erfreulich smooth, wodurch der Shape auch sehr guten Wavesurfern und Surferinnen die Möglichkeit für 360s und radikale Turns eröffnet.
Der neue Quatro Cube gleitet bei Leichtwind etwas satter und weniger quirlig, ist dafür aber ein gelungenes Performance-Waveboard, welches jetzt auf der Welle die komplette Bandbreite aus kontrollierten Carves und engen Snaps bietet. Spaß macht das Board damit sowohl an windigen Tagen auf der Ostsee, als auch an erlesenen Down-the-Line-Spots.
Wave-Allrounder; Dreheigenschaften, Kontrolle
Finnen mit FCS-Schlüssel