Von solch einem Teilnehmerfeld können viele andere Regatten nur träumen: Mehr als 160 Surferinnen und Surfer aus 21 Nationen kamen vom 12. bis zum 17. Juni am Steinhuder Meer zur Raceboard-WM zusammen. Selbst aus Australien, den USA und Argentinien kamen Starter mit den fast vier Meter langen Boards nach Niedersachsen. Und es hat sich gelohnt: “Es ist wunderschön, was für ein toller See! Einer der besten Plätze für eine Regatta, den ich kenne!” berichtete James Luffman aus Australien begeistert.
Trotz sehr leichtem Wind standen am Ende jeweils elf normaler Wettfahrten bei Damen und Herren auf dem Papier sowie ein Long Distance Race am dritten Tag der Veranstaltung. “Das Long Distance Rennen hat fast drei Stunden gedauert. Es war sehr physisch, wir haben fast die ganze Zeit gepumpt. Der Wind hat immer mal etwas gedreht, deswegen musste die Strategie stimmen”, berichtete die Amerikanerin Farah Hall.
Der Brite Louis Morris ergänzt: “Es war sehr interessant, mal etwas anderes zu machen. Es gab viele Gelegenheiten zum Überholen, so dass es eine taktische Herausforderung war. Und es war harte Arbeit, weil es dreimal so lang war wie ein normales Rennen!” Am letzten Tag gab es noch den Nations Cup mit zwei Läufen, den das deutsche Team mit Lasse Brudek, Richard Sprenger, Markus Bouhier und Fabian Aldinger gewinnen konnte.
Am Ende holte der Pole Maksymilian Wojcik bei den Herren den WM-Titel vor Jorge Maciel Andres aus Spanien und Patrik Pollak aus der Slowakei. Wojcik gewann sechs Wettfahrten, sein punktgleicher Verfolger aus Spanien nur vier, das brachte am Ende die Entscheidung. Bester Deutscher ist Andre Hartung auf Platz acht, Fabian Aldinger wurde Zehnter.
Bei den Damen holte Jennifer Bouhier vom Windsurfing-Club Jade WM-Bronze. Vor ihr landeten Farah Hall aus den USA und die Tschechin Jana Slivova, die mit sechs Siegen Weltmeisterin wurde. Dani Sanchez aus Spanien gewann in der U23-Wertung der Herren. “Der Wind war perfekt, wir hatten wechselnde Bedingungen, so dass man sich für eine Seite entscheiden musste, aber es war sehr gut!” sagte Jennifer Bouhier nach dem ersten Renntag zu den Bedingungen am Steinhuder Meer.
Überhaupt hat der Spot und die Organisation der Weltmeisterschaft für Begeisterung gesorgt: “Das war eine fantastische WM, und zwar aus drei Gründen: Wir hatten 168 Starter, das ist sehr gut in diesen Zeiten nach der Pandemie. Die Teilnehmer kamen aus der ganzen Welt, das ist super”, freute sich Rennleiter Bruno Marque von der International Raceboard Class. “Zweitens waren wir in einer wunderschönen Umgebung, das Steinhuder Meer ist wirklich perfekt - flaches Wasser und guter Wind. Und als drittes: Die Organisation des Clubs war fantastisch. Sie haben alles möglich gemacht, damit es eine tolle WM wird. Die Leute sind nett, das Essen war spektakulär - alle sind glücklich!” Rund 80 Helfer vom Yacht-Club Niedersachsen hatten monatelang an der Vorbereitung und Durchführung der WM mitgewirkt.
Die Organisation des Clubs war fantastisch!”
Die WM war auch ein großes Treffen der Raceboard-Szene: Neben gemeinsamen Essen und einer tollen Atmosphäre unter den Fahrerinnen und Fahrern gab es auch Materialbörsen und viel gegenseitige Unterstützung. Ein Highlight war der Besuch und der Vortrag von Segelmacher Monty Spindler, dessen orangene Loftsails-Modelle derzeit der Maßstab im Raceboard-Bereich sind.