SURF Redaktion
· 28.07.2023
Für Sarah-Quita Offringa hätte der Auftakt nicht viel besser laufen können. Die Windsurf-Queen begann mit einem sauberen Hattrick, bei dem sie das Feld mit einer Finne dominierte. Auch im vierten Lauf - die zwölf Damen starteten alle gemeinsam direkt als Finale - sah es nach einem weiteren Sieg aus, als sie Blanca Alabau an der letzten Boje die Führung abnahm. Doch die Spanierin kämpfte hart, in einem spannenden Finish ging sie hauchdünn als erste über die Ziellinie. Mit dem zweiten Platz als Streicher führ Sarah-Quita das Ranking mit großem Abstand vor Justine Lemeteyer an.
Die Französin liegt 5,9 Punkte zurück, nachdem sie in den ersten vier Rennen zwei zweite Plätze, einen vierten und einen sechsten Platz erreicht hat. Nach ihrem fünften Platz in Pozo will die Siegerin des Gardasee-Events nun wieder in die Spitze fahren. Nur einen Punkt hinter ihr liegt Jenna Gibson auf dem dritten Platz, nachdem die Britin zweite, dritte, vierte und achte wurde.
Blanca Alabau, die aktuelle Führende im Jahresranking, findet sich am Ende des Eröffnungstages auf dem fünften Platz wieder. Die Spanierin kam nicht richtig in Fahrt, die ersten drei Läufe kam sie nicht in die Top 3. Mit einem brillanten Sieg im letzten Rennen beendete sie den Tag aber zumindest mit einem Erfolgserlebnis.
Bei den Herren war der erste Tag auf Fuerteventura ein Wechselbad der Gefühle für viele Top-Fahrer. Nach den ersten beiden Eliminations führt William Huppert das Event-Ranking an, nachdem er sich für beide Finalrennen qualifiziert hatte, wo er einen soliden vierten und fünften Platz belegte. Dies ist das erste Mal, dass der Franzose ein Event anführt, daher wird es interessant sein zu sehen, wie er mit diesem Druck umgeht, wenn es in den zweiten Tag geht.
Der amtierende Weltmeister und aktuelle World Tour-Führende Maciek Rutkowski begann das Event perfekt, als er den ersten Sieg der Woche holte. Doch in der zweiten Elimination stürzte er zunächst im Halbfinale, damit riss seine Serie, bislang jedes Finale der Saison erreicht zu haben. Im B-Finale war Rutkowski dann in einen massiven Crash verwickelt, so dass er derzeit nur auf Rang fünf steht. Ähnlich erging es Bruno Martini, bei ihm allerdings andersherum: Nach einem desaströsen Aus im ersten Viertelfinale gewann der Italiener die zweite Elimination - Rang 13 derzeit für ihn.
Auch Michele Becker startete nicht optimal in den Event, er schied ebenfalls im ersten Viertelfinale aus. Doch ähnlich wie Martini kam auch Becker mit einem Paukenschlag zurück, er belegte in der zweiten Elimination Platz zwei hinter dem Italiener und liegt damit nach dem ersten Tag auf Rang neun. Nico Prien ist derzeit Zwölfter mit einem 12. und einem 15. Platz.
Ebenfalls im Fokus stand Amado Vrieswijk. Er liegt nur zwei Punkte hinter der Spitze, hätte jedoch auch ganz vorne stehen können. Im ersten Finale führte der Mann aus Bonaire, bis er auf dem dritten Schlag ein spektakulären Sturz hinlegte und danach nur Achter wurde. Ein dritter Platz im zweiten Durchgang brachte ihn dann aber in die Spitze zurück. Auch Johan Søe aus Dänemark legte ein bemerkenswertes Comeback hin. Im ersten Halbfinale an der Boje gestürzt, startete er eine fulminante Aufholjagd. Weil Alexandre Cousin dachte, er habe den vierten Platz sicher, cruiste der Franzose auf dem letzten Schlag locker Richtung Ziellinie. Wie aus dem Nichts tauchte dann der Däne hinter ihm auf und versägte den Franzosen auf den letzten Metern. Im Finale wurde Søe dann Zweiter, im zweiten Durchgang kam er nicht über Platz zehn hinaus, was unterm Strich den dritten Platz im Ranking bedeutet.
Einen Tag zum Vergessen erwischte Enrico Marotti, der das letzte Event auf Gran Canaria gewonnen hatte. Zwei Fehler bei der Halse kosteten ihn den Einzug in die Finals. In der ersten Elimination belegte der Kroate dann nur Platz 10, bevor es im zweiten Durchgang noch schlechter für ihn lief: Viertelfinal-Aus, nur Platz 14 nach dem ersten Tag.
Auch für den heutigen Freitag sehen die Vorhersagen gut aus, der Wind könnte ein wenig abnehmen. Nach dem turbulenten Auftakt werden viele Top-Fahrer versuchen, ihre Konstanz wiederzufinden und die Fehler auszugleichen. Es bleibt spannend!