Fahrtechnik CarvingCarven wie ein König - dein Schlüssel zu schnittigen Manövern

Manuel Vogel

 · 05.04.2025

Ideale Rahmenbedingungen für unser Fotoshooting hatten wir in Soma Bay an der Surf Motion Station von Peter Müller. Danke auch an die Surf & Action Company für die professionelle Unterstützung.
Foto: Oliver Maier
Von der Powerhalse über Classic Moves bis hin zum Waveriding – sauberes Carven ist der Schlüssel für unzählige Manöver. Wie du auch im Chop zum Carving-König wirst und welche Fehler du besser vermeiden solltest, verraten wir dir in unserer Fahrtechnik.

Spiegelglattes Wasser, gleichmäßiger Wind – da ziehst du Kurven wie das sprichwörtliche heiße Messer durch die Butter. Aber leider sieht die Realität oft anders aus, denn kurzer, steiler Chop gehört an vielen Spots zum Alltag. Weil aber bei jedem Gleitmanöver nach Lee unweigerlich der Moment kommt, an dem du die Windwellen von hinten überholen musst, ist die richtige Technik beim Carven essenziell. Dabei ist es übrigens egal, ob du an der Powerhalse bastelst, Classic Moves wie Carving-360s oder Duckjibes zelebrierst oder sogar auf einem kleinen Board Wellen Frontside nach Lee abreiten möchtest – die grundlegende Technik ist immer gleich.

Damit das Carven gelingt und du dich nicht fühlst wie beim Rodeoreiten auf einem bockenden Gaul, haben wir dir hier die wichtigsten Tipps und typische Fehler zusammengestellt. In der Galerie siehts du jeden Abschnitt im Detail mit genauer Anleitung

Wenn du zu sehr presst, gräbt sich die Kante im Chop ein. Hast du zu wenig Körperspannung, beginnt dein Board zu hüpfen. Es kommt also auf die richtige Dosierung an.”

Die größten Fehler beim Carving

Fast jeder kennt das Problem: Beim Einleiten der Kurve nach Lee beginnt das Board, auf dem Heck unkontrolliert zu hüpfen und bremst so stark ab, dass an Durchgleiten nicht zu denken ist. Dafür sind meist drei Fehler verantwortlich.

surf/image_35e90f98773a3a866f4668425122ec76Foto: Oliver Maier
  • 1) Beine zu gestreckt: Um das Board beim Überholen des Chops ruhig zu halten, müssen deine Beine die Funktion des Stoßdämpfers übernehmen. Schiebe die Knie also aktiv nach vorne und federe die Schläge des Chops ab.
  • 2) Segel zu offen: Damit du dein Manöver durchgleiten kannst, muss dein Segel Zug liefern. Zusätzlich sorgt der Vortrieb des Riggs im Idealfall (siehe Bild unten) auch dafür, dass du zur Kurveninnenseite gezogen wirst. Deshalb der Tipp: Greife vor der Einleitung des Carvens mit der hinteren Hand am Gabelbaum zurück Richtung Schothorn und hole aktiv dicht.
  • 3) Arme angezogen: Egal ob Powerhalse, Classic Moves oder Wellenabreiten – damit das Board sauber carvt, sollte möglichst viel Kante im Wasser greifen. Auch deshalb ist die Grundregel „Vom Segel ziehen lassen“ so wichtig. Aus Respekt vor der Geschwindigkeit werden beim Einleiten der Kurve oft die Arme gebeugt. Dadurch wandert das Gewicht nach hinten, das Board bounct auf dem Heck und der Speed wird abgewürgt. Der Schlüssel für mehr Kontrolle ist der vordere Arm. Streckst du diesen beim Carven nahezu durch und holst dabei mit der hinteren Hand dicht, zieht dich dein Segel zur Kurveninnenseite und nach vorne. Dadurch greift mehr Kante und das Brett läuft wie auf Schienen und mit mehr Speed durch die Kurve. Probier’s aus!
Wenn du am Ende eines Manövers nicht durchgleitest, hast du den Fehler oft schon am Anfang gemacht.”
surf/fotoweb/100117242

Meistgelesen in der Rubrik Windsurfen