FahrtechnikFreestyle Basics - der Spock Schritt für Schritt erklärt

Manuel Vogel

 · 12.08.2025

Im Gegensatz zum Vulcan benötigt man für den Spock noch etwas mehr Grundspeed. Ziel ist es zudem, einen flachen Absprung hinzubekommen, idealerweise auf Halbwind- oder leichtem Raumwindkurs. Auch hier gilt: Vordere Hand vor dem Absprung ganz nach vorne schieben, das erleichtert gleich den schnellen Kreuzgriff an der Gabel!
Foto: Oliver Maier
Der Spock ist der erste Sliding Move der Freestyle-Karriere und die Grundlage für viele weitere Moves. Wir zeigen euch, wie ihr nach dem Vulcan stilvoll weiter slidet!

​Der Übergang vom Vulcan zum Spock ist fließend – ­genau genommen passierte der erste Spock zufällig, als Josh Stone 1997 am Vulcan feilte und unbeabsichtigt weiterdrehte. Sobald man geplant an den Spock rangeht, ist es wichtig, sich eine möglichst glatte Wasseroberfläche zu suchen, da dann das Board freier sliden kann. Denn der Spock besteht aus einem Vulcan, bei dem nach der 180-Grad-Drehung in der Luft die komplette Rotation auf dem Wasser vollendet wird - flitschend wie ein Stein, teilweise mit der (gelüfteten) Finne voraus.

Stichwort „Sliden“: Ideal zum Üben des Spock sind Free­style-­Bretter. Auch Wave- oder Freestyle-Waveboards lassen sich spocken, sofern dein Board eine lange Mittelfinne (> 23 Zentimeter) besitzt, solltest du diese allerdings ­gegen eine kürzere tauschen.


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Die drei Phasen des Spock

​Der Absprung

Im Gegensatz zum Vulcan benötigt man für den Spock noch etwas mehr Grundspeed. Ziel ist es zudem, einen flachen Absprung hinzubekommen, idealerweise auf Halbwind- oder leichtem Raumwindkurs. Auch hier gilt: Vordere Hand vor dem Absprung ganz nach vorne schieben, das erleichtert gleich den schnellen Kreuzgriff an der Gabel!

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Schiften wie beim Vulcan

Der Griffwechsel an der Gabel erfolgt auch hier nahe am Mast. Versuche daher, mit dem vorderen Arm den Mast zum Körper zu ziehen und schnell auf die ­andere Gabelbaumseite zu kommen. Das gebeugte hintere Bein zieht das Heck etwas unter den Körper, damit der Bug zuerst das Wasser berührt. Nach dem einleitenden Vulcan soll das Heck ja weiter in Richtung Lee sliden. Das gelingt leichter, wenn du weiter herumspringst als bei einem Vulcan der Fall. Das bedeutet: Rotierst du das Heck in der Luft nur 120 bis 130 Grad, ist das ideal für einen Vulcan. Springst du etwas weiter herum, begünstigt das in der Folge ein Weiter- drehen in den Spock.

Sliden in Back-Position

Um auf dem Bug weiterzusliden, ist Vorlage absolut entscheidend. Diese bekommst du, wenn du nach dem einleitenden Vulcan den Mast weit vom Körper wegschiebst in Richtung Brettspitze. Der Blick geht in dieser Phase über die vordere Schulter, was das Weiterdrehen unterstützt.

surf-Tipp: Dreht dein Bug in dieser Phase nicht weiter Richtung Lee, kannst du das Segel auch dichtholen und den Move als Vulcan retten. Wird die Finne aber einmal angeströmt und greift, rotiert das Brett meist automatisch weiter in den Spock.

Die Finne catcht, das Board rotiert und der Bug slidet durch den Wind in die ursprüngliche Fahrtrichtung. Wichtig: Mit der hinteren Hand nicht zu stark pushen, sonst lädt sich das Segel zu sehr auf und der Gegendruck fegt dich nach hinten vom Brett. Halte stattdessen den Mastarm gestreckt und die hintere Hand eher passiv. Das abschließende Schiften ist dann der leichteste Teil des Spock. Wie bei jedem Schiften solltest du auch hierbei den Mast zum Körper ziehen, damit dieser möglichst vertikal rotiert.

Die einzelnen Schritte seht ihr oben in der Gallery!

Der Spock als Grundlage für unzählige Sliding Moves

​Der Spock ist deine Eintrittskarte in die Welt der Sliding-Moves. Über die Jahre sind unzählige Varianten entstanden – Spock 540, Spock Diablo, Double Spock und Spock Culo, um nur einige zu nennen. Es wird also auch ­danach garantiert nicht langweilig!

​Variante: One handed Spock

surf/100142477_df9d52a369deb48315fc44f278c9cce3Foto: Oliver Maier

Die einhändige Variante des Spock sieht nicht nur lässig aus, sondern hat aus technischer Sicht noch einen Vorteil: Einhändig lässt sich nämlich der Oberkörper viel freier drehen als in der beidhändigen Variante (Vergleich Bild 8 der Sequenz), was die Rotation unterstützt. Einziger Unterschied: Nach dem Kreuzgriff (2–4) wird die hintere Hand an der Gabel weiter vorne platziert.

Fehler beim Spock: Nicht pushen!

surf/image_d5f6d678504d3c87e00fa6e3fb9d245eFoto: Oliver Maier

​Der klassische Fehler beim Spock! Pushst du – getrieben vom Wunsch, die Rotation herbeizuführen – mit der hinteren Hand ins Segel, lädt sich dieses extrem auf (1). Der Gegendruck ist dann sofort so groß, dass du die nötige Vorlage nicht mehr beibehalten kannst und es dich nach hinten vom Brett drückt – ein Prinzip, das bei allen Manövern in back, egal ob Helikopterwende oder Carving-360, zum Tragen kommt. In Bild 2 erkennst du den Unterschied: Die hintere Hand drückt hier nicht ins Segel, sondern ist passiv, damit erlaubst du dem Segel, sich zu öffnen und Dampf abzulassen. In der Folge gelingt es besser, den Mast mit dem vorderen Arm auf Distanz zu halten. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass die Rotation beim Spock nicht durch die ­Rotation des Segels ausgelöst wird. Genau genommen rotiert zuerst das Board, das Segel kommt dann automatisch hinterher.


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