iQFOiL-FahrtechnikDie schnelle Wende auf dem Foil - Max Körner erklärt den Schlüssel-Move

Andreas Erbe

 · 22.07.2025

Am besten fährt man schon am Wind. Man sollte darauf achten, dass man genug Geschwindigkeit hat
Foto: privat
2021 revolutionierte der 15-jährige Australier Harry Joyner das iQFOiL-Racing. Auf einem Video flog er die gesamte Wende auf dem Foil. Damit verschaffte er sich einen uneinholbaren Vorteil auf den Kreuzkursen der olympischen Klasse. Auch heute noch ist das Manöver der Knackpunkt in vielen Rennen. Wer es schafft, auf dem Foil zu bleiben und keinen Touch Down bei der Wende in Kauf nehmen muss, zieht allen anderen davon. Auch Nachwuchs iQFOiLer Max Körner (Interview in surf 8-2025) hat das Manöver drauf und erklärt euch hier den Rundflug.

Zu Beginn der iQFOiL-Ära (2020) sind alle davon ausgegangen, dass gefoilte Wenden nicht möglich sind. Vor etwa drei Jahren wurde dann ein Video von einer Foil-Wende veröffentlicht. Seitdem haben alle iQFOiLer die Foil-Wende ins Training eingebaut, da sie große Vorteile gegenüber einer geglittenen oder einer normalen Wende bietet. Bei uns im Männer-Fleet können eigentlich alle im Training die Wende durchfoilen.

Wenn man die Wende durchfliegt, behält man nicht nur seine Geschwindigkeit besser bei, sondern gewinnt auch mehr Höhe, also viel Meter auf dem Weg zur Luvtonne. In Regatten sieht man sie noch nicht von allen, da auch immer ein gewisses Risiko mit dem Manöver verbunden ist. Vor allem wenn man sie noch nicht perfekt beherrscht, fällt man sehr leicht bei einer Foil-Wende ins Wasser. Dann verliert man deutlich mehr Zeit als wenn man einen Touch Down bei der Wende in Kauf nimmt.

Die wichtigsten Tipps für die Foil-Wende

  1. Am besten fährt man schon am Wind. Man sollte darauf achten, dass man genug Geschwindigkeit hat.
  2. Man luvt energisch an, indem man den hinteren Fuß in die Mitte vom Brett stellt, sich aushakt und das Board ankantet.
  3. Sobald die Spitze in den Wind schaut, legt man das Segel hinten auf das Brett ab, um Gewicht auf dem Foil zu halten.
  4. Gleichzeitig rutscht die vordere Hand ganz nach vorne am Gabelbaum
  5. Jetzt muss man schnell sein und um den Mast springen. Der hintere Fuß bleibt am besten so lange wie möglich stehen.
  6. Es ist wichtig, dass man die Hände am Gabelbaumkopf überkreuzt
  7. Auf der neuen Seite muss man schnell nach hinten gehen und die Latten umschlagen lassen.
  8. Jetzt muss man noch abfallen und die Fußschlaufen finden.

Das ganze erfordert sehr viel Balance, Geschwindigkeit und Koordination. Am meisten ist aber wohl Geduld gefragt, weil man eine Foil-Wende nicht einfach so lernt. Es braucht sehr viele Stunden an Training. Am Schluss hat man sich mit Sicherheit einige Zehen angeschlagen und die Knöchel aufgeschnitten, aber das geht wohl jedem so, der die Foilwende lernt - also gehört es wohl dazu.

Die durchgefoilte Wende im Video


Meistgelesen in der Rubrik Windsurfen