Julienne Lippertz
· 08.08.2025
In Wettkämpfen werden Drohnen schon seit ein paar Jahren als Alternative zum teuren Helikopter für die Live-Übertragung und auch für professionelle Aufnahmen der Windsurfer genutzt. Doch als Hobby-Surfer wünscht man sich auch mal ein schönes Foto auf dem Wasser. Hier eröffnen Drohnen ganz neue Perspektiven und gelten als attraktive Alternative zur herkömmlichen Kamera-Ausrüstung. Die fotografierende oder auch filmende Person kann vom weit entfernten Strand aus noch qualitativ hochwertige, aber auch spektakuläre Aufnahmen aus Winkeln machen, die mit klassischen Kameras kaum erreichbar sind. Besonders in Action-Sportarten wie dem Windsurfen, wo Dynamik und Umgebung eine wichtige Rolle spielen, liefern sie beeindruckende Bilder und Videos. Während Fotografen mit wasserfester Ausrüstung oft nah am Geschehen sein müssen, kann eine Drohne meist auch aus sicherer Distanz mitfliegen und dennoch imposante Aufnahmen liefern. Doch um wirklich zufriedenstellende Ergebnisse zu erzeugen, gibt es einiges zu beachten.
Gemeinsam mit den Drohnenexperten Johannes Hertel und Paul van Bellen haben wir viele Infos rund um Drohnen, die perfekten Aufnahmen und Gesetze für euch zusammengetragen. Johannes lebt in Portugal und filmt und fotografiert professionell am Big Wave Spot Nazaré und bei den Windsurf-Worldcups. Paul stammt aus Westaustralien und hat mit seinen Drohnenvideos auf Youtube weltweit Bekanntheit erlangt.
Doch vorab eine kurze, persönliche Episode, die zeigt, dass man als Drohnen-Amateur nicht allzu unbedarft an das Thema Drohne herangehen sollte. Was als gewöhnlicher Surftrip mit Kamera-Equipment nach Ägypten begann, endete in einem Szenario, das wie aus einem Film wirkte: Militäruniformen, Verhöre, Spionageverdacht und mittendrin ich, eine junge Studentin mit einer nagelneuen Drohne im Gepäck. Monatelang hatte ich überlegt, ob sich die Anschaffung lohnt. Als Windsurferin und Content Creator war die DJI Mini 3 mein Tor zu eindrucksvollen Luftaufnahmen. Doch kaum am Flughafen in El Naaba gelandet, holte mich die Realität mit voller Wucht ein: Drei Männer – zwei bewaffnet, einer im Anzug – baten mich zur Seite. Was dann folgte, war die wohl längste Stunde meines Lebens. Der Mann im Anzug bat mich, ihnen zu folgen – noch hatte ich keine Ahnung, was los war. Mein Visum war abgestempelt, mein Gepäck war vollständig, ich hatte nichts zu verbergen. Trotzdem bekam ich ein mulmiges Gefühl, das sich mit jedem Schritt durch die Sicherheitsbereiche verstärkte. Mir war jedoch klar, egal wie nervös und unsicher ich war, nach außen hin muss ich ruhig und freundlich bleiben. Abseits der Menschenmassen im Flughafen baten sie mich schließlich, meinen Rucksack und das Case zu öffnen. Ich tat es, noch immer unsicher, worum es eigentlich ging – bis sie die Drohne sahen. Ihre Reaktion war sofort spürbar: Die Blicke wurden ernster, die Körpersprache angespannter. Der Mann im Anzug erklärte mir, dass Drohnen in Ägypten verboten seien – aus Sicherheitsgründen, wegen der Möglichkeit, sie zu Spionagezwecken zu nutzen.
Drei Männer – zwei bewaffnet, einer im Anzug – baten mich zur Seite. Was dann folgte, war die wohl längste Stunde meines Lebens.”
Ich war völlig überrascht. Ich hatte mich zwar mit Flugregeln beschäftigt, aber nicht im Detail mit den spezifischen Einfuhrbestimmungen jedes Landes. Ich erklärte ruhig, dass ich nur als Windsurferin hier sei, dass ich für Social Media und private Urlaubsaufnahmen filmen wollte. Doch so einfach war es nicht. Die Drohne wurde beschlagnahmt, und ich wurde in ein Büro gebracht. Dort saß ich nun, ohne genau zu wissen, was passieren würde. Der Beamte sagte mir mehrfach, dass ich Glück hätte – an einem anderen Flughafen hätte man mich ohne Verhör direkt festgenommen. Erst kürzlich, erzählte er mir, habe man jemanden wegen Spionageverdachts inhaftiert. Das Gespräch lief stockend – sein Englisch war holprig, mein Arabisch nicht existent. Ich versuchte weiterhin, entspannt zu bleiben, auch wenn ich innerlich immer unruhiger wurde. Vor allem, als er begann, Formulare auf Arabisch auszufüllen und mich bat, sie zu unterschreiben – ohne dass ich den Inhalt verstand. Nach langem Warten und mehreren Telefonaten mit der Nationalen Sicherheitsbehörde kam endlich die Entscheidung: Ich durfte weiterreisen, aber die Drohne musste am Flughafen bleiben. Man gab mir einen Zettel, mit dem ich sie angeblich bei meiner Abreise wieder abholen könnte. Ob das wirklich funktionieren würde? Keine Ahnung. Sicher fühlte sich in diesem Moment nichts an. Aber zumindest durfte ich weiter und hoffen, dass sich der Rückflug nicht als zweiter Nervenkrieg entpuppen würde.
Eine Drohne in die Luft zu bringen, ist heute dank moderner Technik einfacher denn je – doch wirklich beeindruckende Aufnahmen zu produzieren, erfordert mehr, als nur den Startknopf zu drücken. Egal ob Anfänger oder erfahrener Pilot, um das volle Potenzial der Drohnenkamera auszuschöpfen, ist es wichtig, die richtigen Einstellungen, Flugrouten und Techniken für einen stabilen Flug mit kreativen Perspektiven anzuwenden. Wie fängt man also an? Johannes und Paul sind sich einig: Begib dich auf eine große Freifläche, zum Beispiel ein Feld, und übe die Basics.
Johannes nutzt im Interview gerne den Vergleich mit dem Autofahren: „Als ich meine Fahrstunden hatte, erinnere ich mich, da hat man Gangschaltung, Kupplung, Bremse, Gas, Lenkrad und man hat theoretisch alles verstanden – Kupplung drücken, Gang rein, Kupplung kommen lassen, Gas geben und fahren. Aber die Kombination, das war in der Praxis dann eine Herausforderung. Mittlerweile fährt man einfach und man denkt nicht mal mehr über jeden Schritt nach. Man hat schon automatisch drin, was die Einzelschritte sind. Und genau dasselbe ist es beim Drohnenfliegen und dementsprechend kann man sich denken, was macht mehr Sinn in der Fahrschule? Fahrschüler mit null Erfahrung direkt auf irgendeine Rennstrecke jagen und sagen, halte dich fest und durch? Oder erst mal entspannt und ohne zusätzlichen Stress an den Basics feilen?“
Daher von beiden der erste Tipp für eine Anfängerin im Fliegen: erst die Basics lernen, dann auf den Rest konzentrieren. „Ich denke, das andere, was ich beim Drohnenfliegen für wichtig halte, ist ein grundlegendes Verständnis dafür, wie man ein Bild richtig komponiert“, sagt Paul. Nicht nur die Skills beim Fliegen sind wichtig, sondern auch ein paar Basics im Fotografieren. Johannes empfiehlt dafür zusätzlich zu den Flugübungen auf einer großen Freifläche, sich in der Mitte dieser Fläche ein Objekt zu suchen oder zu positionieren. So kann man zunächst an einem stillstehenden Objekt üben, dieses während des Fluges in den richtigen Rahmen zu bringen und auch verschiedene Winkel und Positionierungen üben. Auch online findet man viele Tutorials und Videos rund ums Fliegen und Fotografieren mit einer Drohne. Johannes Hertel bietet mittlerweile sogar selbst auch eine „Online Drone School“ an.
Wenn man die Basics draufhat, kann es an die Details gehen. „Windwissen hilft extrem“, erklärt Johannes. Wenn man aus der Sicht eines Windsurfers denkt und sich auch während des Fluges Gedanken zu Windrichtung und -stärke macht, kann man sich den Flug um ein Vielfaches erleichtern. Trotzdem stößt man mit handelsüblichen Drohnen in härteren Bedingungen an Grenzen und sollte diese auch nicht unterschätzen. „Es fühlt sich an, als würde man mit Lkw und Anhänger versuchen, bergauf zu überholen“ sagt Johannes zu seinen Erfahrungen mit der Mavic-Drohne am superwindigen Worldcup-Spot Pozo. Man braucht viel Erfahrung, Skills und Selbstvertrauen, bevor man sich in so harte Bedingungen begibt.
Wie geht Paul an einen Shot ran – positioniert es seine Drohne und wartet dann auf den Windsurfer oder verfolgt er den Surfer? „Beim Windsurfen ist es oft schwierig, nah ranzukommen, weil alles so dynamisch ist – die Wellen bewegen sich, die Person bewegt sich. Das macht es schwer, sich einfach irgendwo hinzustellen und den perfekten Moment zu erwischen. Moderne Drohnen mit Zoom-Funktion helfen da sehr. Man kann weiter wegbleiben, gut einrahmen und hoffen, dass der Windsurfer dorthin fährt, wo man es erwartet. Ich versuche immer öfter, die Drohne eher wie eine stationäre Kamera zu nutzen – also sie in Position zu bringen, als stünde sie auf einem Stativ und dann einfach das Geschehen zu verfolgen. Ein statischer Bildausschnitt wirkt oft natürlicher, weil wir Menschen unsere Umgebung auch meist aus einer festen Perspektive beobachten. Natürlich muss man sich bei Windsurf-Aufnahmen manchmal bewegen – vor allem, wenn man einem Slalomfahrer folgen will. Aber insgesamt versuche ich häufiger, einfach einen guten Winkel zu finden, die Drohne dort zu ‚parken‘ und das Bild ruhig aufzunehmen.“
Möchte man nun aber filmen oder generell eher aus einer Verfolgung des Surfers heraus fotografieren, ist es schwierig, den Windsurfer immer schön im Fokus zu halten. Gerade in der Welle, sagt Paul, ist ein Zoom zum Beispiel eher unpraktisch, da man den Surfer schneller aus dem Blickfeld der Kamera verlieren kann. Hier setzt Paul ein gutes Grundwissen beim Drohnenflug voraus. Man muss genug Kontrolle haben und über ein Sicherheitsgefühl verfügen, um einfach nah genug an den Surfer fliegen zu können, gerade mit einer Drohne ohne Zoom. Geht es aber um die Verfolgung eines Windsurfers, spielt der Speed eine große Rolle. Möchte man zum Beispiel einen Slalom-Fahrer filmen, kann dieser leicht mal zu schnell für die Drohne sein. Hier spielt natürlich Größe und Windresistenz der Drohne eine große Rolle – es ist wichtig, sich im Vorhinein über die Limits seiner Drohne im Klaren zu sein. Gerade im Flug bei stärkeren Windverhältnissen ist wichtig zu bedenken, dass die Drohne eventuell nicht ihren Maximum Speed erreichen kann.
Und auch die Akkulaufzeit sollte man im Blick behalten. Paul weist darauf hin, dass die Drohne je nach Wind beim Flug raus weniger Akku verbraucht, als sie es eventuell bei Gegenwind für den Rückflug benötigt und man sich daher nicht immer auf die Berechnungen der Drohne, wann sie spätestens zurückkommen muss, verlassen kann. Generell kommt es bei den Limits der Drohne auf die Umgebung an. Wenn er in Wellen filmt, sagt Paul, hat er mit seiner Mavic zum Beispiel keine Probleme – der Surfer hat meist eine Geschwindigkeit von 25 Knoten und die Mavic schafft bis zu 40 Knoten. Bei einem Slalom-Fahrer, der locker mal 35 Knoten oder mehr draufhat, wird es da dann schon schwerer, hinterherzukommen. Wenn man da also den Shot nicht positioniert hat, beziehungsweise nicht direkt mit dem Surfer startet, bekommt man ihn meist nicht mehr eingeholt. Da trifft man einfach auf das Limit der konventionellen Drohnen.
Wer sich ein wenig mit Drohnen auskennt, dem kommt an der Stelle wahrscheinlich der Begriff FPV (First Person View – der Drohnenpilot sieht das Gefilmte direkt durch eine Brille) in den Kopf. Diese Art von Drohne ist besonders wendig und schnell, wird also häufig für Rennen und dynamische Filmaufnahmen eingesetzt. Jedoch ist sie auch bei Weitem komplizierter beziehungsweise anstrengender zu fliegen. Die Meinungen zu FPVs sind sehr geteilt und auch die beiden Experten haben unterschiedliche Ansichten. Johannes ist großer Fan von FPVs. Beides hat Vor- und Nachteile und Johannes sagt klar, dass es einfach darauf ankommt, was man machen will: „Die FPV-Drohne ist einfach an Stellen praktisch, an denen eine konventionelle Drohne in Sachen Speed an ihre Grenzen kommt. Möchte man aber zum Beispiel bei einem Rennen im Rückwärtsflug filmen, ist dies mit dem Neigungswinkel der FPV nicht wirklich möglich. Wo eine FPV-Drohne die Möglichkeiten erweitert, bietet die GPS-Drohne einfach mehr Komfort.“
Wo eine FPV-Drohne die Möglichkeiten erweitert, bietet die GPS-Drohne einfach mehr Komfort.” (Johannes Hertel)
Der Punkt, den Paul am meisten an der FPV stört, ist, dass sie viel anstrengender zu fliegen ist. Auch Johannes stimmt dem zu: „Da haben sich 25 bis 30 Minuten angefühlt wie fünf Stunden Livestream.“ Generell sagen jedoch beide, dass es einfach extrem drauf ankommt, was man im Nachhinein von seinen Aufnahmen erwartet: Mit der FPV erreicht man schnellere, dynamische Aufnahmen – die GPS-Drohne bietet ruhigere, cineastische Aufnahmen.
Die richtige Kommunikation mit dem Windsurfer ist ebenfalls sehr wichtig. Im Vorhinein sollten Pilot und Windsurfer besprechen, welche Manöver geplant sind und in welchen Bereich der Surfer sich bewegen soll. Ewig lange Schläge ohne Action verbrauchen nur unnötig Akku-Laufzeit. Auch wenn man mehrere Akkus hat, müssen diese zwischendurch gewechselt werden und es ist dann schade, wenn genau in dem Moment, in dem der Akku gewechselt wird, der Windsurfer etwas Spektakuläres macht. Der Pilot sollte aber auch immer im Hinterkopf behalten, dass nicht alle Surfer einschätzen können, was eine Drohne als Nächstes macht. So hat Paul zum Beispiel eine seiner Drohnen verloren: Er filmte von Nahem einen Windsurfer bei superwenig Wind. Was er vom Land aus nicht sehen konnte: Von hinten kam ein weiterer Surfer – alles quasi in Schrittgeschwindigkeit. Als er für seinen Shot ein Stück nach hinten flog, krachte die Drohne in den Mast. Wichtig ist also: Immer davon ausgehen, dass andere nicht mitdenken.
Die größte Gefahr? Kiter – sie haben meinen vollen Respekt, aber aus Drohnensicht sind sie furchtbar.” (Paul van Bellen)
Auf die Frage, was die schwierigsten Bedingungen zum Fliegen seien, kommt eine recht unerwartete Antwort von Paul: „Kiter – sie haben meinen vollen Respekt, aber aus Drohnensicht sind sie furchtbar.“ Mit Drohne sollte man immer Ausschau nach Hindernissen halten und sich nicht auf die Hinderniserkennung der Drohnen verlassen. Gerade Kites können da schnell und schwer sichtbar im Weg sein. Auch Windverhältnisse über 35 Knoten und generell volle Spots sieht Paul als große Herausforderung. In seiner Heimat Westaustralien kämpft er auch viel mit der Sonne. Wenn er nachmittags an seinem Homespot filmen will, kommt es vor, dass man kaum mit dem bloßen Auge aufs Wasser schauen und etwas erkennen kann, da die Sonne so sehr blendet.
Die Sonne kann jedoch auch zum Vorteil gemacht werden. Zur generellen Komposition eines Bildes empfehlen die Experten, einfach auszuprobieren. „Sagen wir, du filmst deinen Freund oder deine Freundin. Filme ihn oder sie einmal mit der Sonne im Rücken. Dann auch mit der Sonne auf der anderen Seite. Und dann geh an verschiedene Positionen – mach fünf oder sechs Aufnahmen aus unterschiedlichen Winkeln und schau dir später zu Hause am Computer an, welche davon am besten aussehen“, empfiehlt Paul. Mit der Zeit entwickelt man dann von selber ein Gefühl dafür, mit welchen Einstellungen und Lichtverhältnissen man am besten zurechtkommt. Es kann auch superschnell dazu kommen, dass ein Shot beim Aufnehmen auf dem Display nach nichts aussieht, man aber später am Bildschirm zu Hause feststellt, dass es eine supercoole Aufnahme geworden ist.
Was Paul zum Beispiel auf der einen Seite als einen der großen Nachteile sieht, nutzt er aber auch gerne mal für sich. Die stark blendende Sonne an seinem Homespot bietet sich für tolle Aufnahmen vom Spray in der Welle an. Wichtig ist also immer, einfach zu experimentieren und seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Erfahrenen Piloten möchte Paul mitgeben: „Seid kreativ! Man möchte nicht immer das Gleiche sehen, auch nicht von sich selber, also ist es wichtig, auch als erfahrener Fotograf mit der Drohne, sich immer neu auszuprobieren. Neue Perspektive, neue Winkel, neue Lichtverhältnisse. Nicht aufhören, kreativ zu sein und immer das meiste aus den Aufnahmen rausholen.“
Denkt man sich die Kamera weg, ist eine Drohne eigentlich ein kleiner fliegender Rasenmäher!” (Johannes Hertel)
Jetzt hat man sich für eine passende Drohne entschieden (Kaufberatung in surf 9/2025), das Fliegen und Fotografieren geübt und fühlt sich ready für coole Wind-surfshots. Was sollte noch rund um den Umgang und das Reisen mit der Drohne beachtet werden, damit man nicht wie ich am Flughafen in Ägypten vom Militär abgeführt wird? Zunächst ist Recherche das A und O. Je nachdem für welche Drohne man sich im Endeffekt entschieden hat, trifft man auf verschiedene Vorschriften, und für andere Länder gelten oft auch andere Gesetze als in Deutschland.
An manchen Orten muss man Flugverbotszonen berücksichtigen. Das gilt insbesondere für Flughäfen, Naturschutzgebiete, Hauptverkehrswege und andere sensible Bereiche. Unter sensible Bereiche fallen zum Beispiel große Menschenansammlungen. Eine Drohne stellt für Menschen eine große Verletzungsgefahr dar und sollte immer mit Bedacht geflogen werden. Johannes Hertel vertritt klar den Standpunkt, dass der Respekt vor der Gefahr nicht verloren gehen darf. „Denkt man sich die Kamera weg, ist es eigentlich ein kleiner fliegender Rasenmäher“, sagt Johannes, und dessen soll man sich als Pilot einfach bewusst sein. Es ist immer wichtig, beim Flug an sein Umfeld zu denken.
Wo man auf Flugverbotszonen trifft, kann man recht einfach im Internet oder auch in Apps wie der DJI Fly App herausfinden. Im Ausland kann man ebenfalls auf Registrierungszonen treffen. Dort darf man zwar fliegen, muss sich jedoch aktiv für den Flug registrieren. Dies ist relativ simpel zu erledigen. Bei einer DJI-Drohne zum Beispiel muss man zunächst die Drohne online anmelden und kann den Rest dann in der Fly App einstellen. Wichtig zu beachten ist jedoch, dass man dies vor jedem Flug erneut aktivieren muss.
Viele Dinge beim Drohnenfliegen fallen zwar nicht unter Gesetze, dafür aber unter gesunden Menschenverstand. Dadurch, dass Drohnen mittlerweile so einfach für die Allgemeinheit zugänglich sind, gibt es auch immer mehr Menschen, die, gerade was ihre Privatsphäre angeht, keine Fans davon sind. Über einem privaten Wohngrundstück zu fliegen, ist zum Beispiel strengstens verboten. Generell sollte man einfach darauf achten, dass man niemanden stört oder in Gefahr bringt. Starte die Drohne eher auf einem Parkplatz statt dreist auf dem Strand zwischen den Menschen. Die Drohne ist nun mal ein ganz anderes Tool als eine herkömmliche Kamera, die man einfach nur in der Hand hält.„Mit der Kamera kannst du niemandem was antun, es sei denn, du schlägst jemanden damit“, sagt Johannes. Nicht nur in Bezug auf die vielen Wassersportler am Spot, sondern auch auf die vielen professionellen Fotografen und Piloten sollte man extrem auf sein Umfeld achten. Niemandem gehört der Spot und jeder hat das Recht zu fliegen, aber für jemanden, der damit sein Geld verdient, ist es frustrierend, wenn bei einem super Shot eine private Drohne im Weg ist. Achtet also einfach auf eure Umwelt, Menschen, Wassersportler, andere Fotografen, aber auch Tiere: Lustigerweise hat Johannes schon einige Drohnen im Wasser versenkt. Die interessanteste Story: als eine Möwe seine Drohne angriff und aus der Luft holte.
In der kommenden Ausgabe surf 9/2025 stellen wir euch einige Drohnen, die sich besonders gut für den Windsurf-Einsatz eignen, passendes Zubehör und die wichtigsten technischen Fachbegriffe vor!