FotografieZehn Tipps für gelungene Windsurf-Fotos - plus: die wichtigsten Kamera-Einstellungen

SURF Redaktion

 · 12.11.2025

Fotografie: Zehn Tipps für gelungene Windsurf-Fotos - plus: die wichtigsten Kamera-EinstellungenFoto: pwaworldtour.com
John Carter gibt Tipps, wie ihr selber gute Windsurf-Bilder machen könnt!
Niemand Geringeres als John Carter hat uns seine Tipps für gelungene Windsurf-Bilder verraten. Die Fotografen-Legende zeigt euch, wie ihr selber mit überschaubaren Mitteln gute Bilder machen könnt und worauf ihr achten solltet!

Die Windsurf-Welt, wie wir sie kennen, ist zu einem guten Stück geprägt durch die Bilder von John Carter. Der Brite ist der Fotograf der PWA und bringt uns fast alle World Cup-Events durch seine Linse auf die eigenen Screens. Quasi “nebenbei” fotografiert JC auch für mehrere große Marken und reist rund um die Welt auf der Suche nach guten Spots.

Im surf-Interview hat John Carter ein paar seiner Tricks verraten, um gute und spektakuläre Windsurf-Bilder zu schießen. Auch ohne herausragende Fahrerinnen oder Fahrer vor der Kamera lassen sich sehenswerte Aufnahmen machen - und das mit überschaubarer Ausrüstung. Wer einen Blick für Motive hat und ein paar Tipps beherzigt, kann seine Sessions wunderbar festhalten.

​Die richtige Ausrüstung auswählen

Carter empfiehlt für Einsteiger z. B. ein Zoom-Objektiv wie ein 100-400 mm oder 100-500 mm für die Action plus ein Weitwinkel (z. B. 24-70 mm oder 17-35 mm) für Umfeldaufnahmen. Wichtig: Vielseitigkeit statt nur Super-Tele für Anfänger.

Standort & Perspektive aktiv wechseln

Nicht den ganzen Tag am gleichen Platz bleiben. Bewegung lohnt sich – andere Blickwinkel bringen oft bessere und überraschende Ergebnisse.

Timing & Lichtsituation beachten

Die „Goldene Stunde“ zählt: Die letzten 1–2 Stunden vor Sonnenuntergang liefern oft besonders stimmungsvolle Aufnahmen. Auch bei schlechtem Licht: früh prüfen, ob Einstellungen passen (z. B. ISO erhöhen).

Herausforderungen durch Umgebung & Klima kennen

Beispiel: Über heißem Sand kann Hitzeflimmern entstehen, das Schärfe und Qualität beeinträchtigt. Bei Wind, Salzwasser und Regen ist es wichtig, die Ausrüstung gut schützen und den Sensor sauberzuhalten

Action mit Gestaltung kombinieren

Es ist nicht nur wichtig, dass der Surfer spektakulär ist – auch die Bildgestaltung (Sprunghöhe, Umgebung, „Wow“-Moment) zählt. Auch bei „normalen“ Manövern: Nah ran, Tiefe wählen, Vorder­grund nutzen.

Einstellungen bewusst steuern

Autofokus + Kontrolle: Carter nutzt Automatik, passt aber ggf. Korrekturen (z. B. –2/3 Blende) an. Beim Dateiformat setzt er auf RAW statt JPEG, um mehr Spielraum in der Nachbearbeitung zu haben.

Spezieller Effekt: Geschwindigkeitsunschärfe („Mitziehen“) nutzen

Wenn sich die Action parallel zur Kamera bewegt: mit Zoomobjektiv plus längeren Belichtungszeiten (z. B. 1/40 bis 1/60 Sekunde) könnt ihr dynamische Bilder mit verwischtem Hintergrund erzielen. Noch längere Belichtung (z. B. 1/15 s) erhöht die Dynamik, aber ist anspruchsvoller.

Wasserfotografie: Sicherheit für Mensch und Material beachten

Wer im Wasser fotografiert, muss nicht nur Ausrüstung schützen, sondern auch sich selbst (z. B. durch einen farbigen Helm). Vor dem Einstieg: Dichtungen des Wassergehäuses prüfen und doppelt checken, ob alle Einstellungen passen!

Vorbereitung ist mindestens genauso wichtig wie das Fotografieren

Kein gutes Foto ohne gute Planung: Wetter checken, Akkus und Speicherkarten kontrollieren, Ausrüstung richtig montieren. Inspiration bringen andere Bilder vom Spot oder Motiven, nicht nur aus dem Windsurf-Bereich!

Auch bei nicht perfekten Bedingungen fotografieren

Natürlich ist nicht immer strahlend blauer Himmel und perfekte Welle. Auch bei bewölkten Tagen und Regen man kann arbeiten: ISO hoch, Schutz für die Kamera, einen guten Winkel suchen. Und: Weniger spektakuläre Fahrer können überraschend gute Motive liefern, weil sie „verrückter“ sind.

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Die wichtigsten Kamera-Einstellungen für gute Windsurf-Bilder

​Empfohlene Grund-Einstellungen (Startwerte)

  • RAW statt JPEG
  • Serienaufnahme High
  • AF-C / AI-Servo
  • größerer Bereich mit mehreren Fokuspunkten
  • Belichtungskorrektur: oft –1/3 bis –2/3 EV → verhindert Überbelichtung von Wasser und Spray
  • Weißabgleich: Auto (RAW macht es korrigierbar)

Action-Shots vom Ufer (Sprünge, Manöver, schnelle Turns)

BedingungBelichtungszeitBlendeISOFokusHinweis
Sonnig / Mittagslicht1/1600 – 1/2500 sf/5.6 – f/8100–200AF-C / AI-ServoVerhindert Bewegungs-Unschärfe bei schnellen Bewegungen
Goldene Stunde1/1000 – 1/2000 sf/4 – f/5.6200–400AF-CWarmes Licht + guter Spray-Look.
Bewölkt1/1000 – 1/1600 sf/4 – f/5400–800AF-CLicht ist weicher, aber ISO steigt.

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Speed-Shots / „Mitziehen“ (Panning)

BewegungBelichtungszeitBlendeISOBrennweiteTipp
Normal schnell1/40 – 1/80 sf/8 – f/14100–400100–400 mmParallel mitziehen, Rumpf stabil.
Sehr schnell1/30 – 1/60 sf/11 – f/16100–400200–500 mmFokuspunkt mittig halten.
Experimentell1/10 – 1/25 sf/16 – f/2210070–400 mmViele Fehlschüsse – aber Bilder wirken extrem dynamisch.

Weitwinkel-Shots (Surfer nah an der Kamera, im Wasser, Action direkt vor dir)

SituationBelichtungszeitBlendeISOBrennweiteHinweis
Sonnig1/1000 – 1/2000 sf/8 – f/13100–20016–35 mmGroße Tiefenschärfe, Spray wirkt massiv.
Wasser-Shots / sehr nah1/1000 – 1/2000 sf/11 – f/1620014–20 mmBlende schließen → mehr Treffer im Fokus.
Bewölkt1/800 – 1/1600 sf/5.6 – f/8400–80016–35 mmTropfen auf der Frontlinse regelmäßig entfernen.

„Atmosphäre“ – Landschaft + Surfer

LichtBelichtungszeitBlendeISOBrennweiteTipp
Sonnenaufgang1/500 – 1/1250 sf/5.6 – f/11100–40024–70 mmGegenlicht nutzen – Board-Silhouetten wirken episch.
Dramatischer Himmel1/800 – 1/1600 sf/8 – f/13100–20024–70 mmWolken betonen, Horizont gerade halten.
Weit entfernte Action1/1250 – 1/2000 sf/8200–400200–500 mmLuftflimmern beachten (besonders über Sand).

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