Schlaufen sind das Bindeglied zwischen Surfer und Board. Egal ob du das Schlaufenfahren erst lernst, du bereits mit Vollgas durch Powerhalsen pfefferst oder mit dem Freestyler durch die Luft wirbelst – das richtige Schlaufen-Setup ist entscheidend, um einen guten Halt zu haben und Verletzungen zu vermeiden. Dabei gehen die Einstellungsmöglichkeiten weit über die bekannten Größer-kleiner-Adjustierungen hinaus. Die wichtigsten Antworten rund ums Schlaufen-Setup geben wir dir hier.
Boards für spezielle Einsatzbereiche, beispielsweise Wave, Freestyle oder Slalom, eint, dass sie nur eine einzige Option bieten. Bei Wave- und Freestyleboards ist diese weit innen gelegen, bei leistungsorientierten Slalomboards befindet sich die Plug-Reihe weit außen in Richtung Brettkante. Brettklassen wie Freeride, Freestyle-Wave oder Freemove bieten hingegen die Möglichkeit, die Schlaufen wahlweise innen oder näher Richtung Kante zu verschrauben. Generell gilt: Einsteiger ins Gleitsurfen montieren die Schlaufen immer innen, denn so kommt man leichter in die Straps und kann in Gleitmanövern leichter Druck auf die Leekante geben. Weiter außen montiert, lässt sich das Leistungspotenzial der Boards (Topspeed, Kontrolle) etwas besser ausreizen – vorausgesetzt, man hat das entsprechende Fahrkönnen.
Jede Plug-Reihe bietet zwischen drei und fünf Löchern, wodurch man Schlaufen weiter vorne oder hinten montieren kann. Aber was ist sinnvoll? Auf Basis unserer Testerfahrung sind die mittleren Positionen der Normalfall, welcher für die meisten Körpergrößen (1,70 bis 1,90 Meter) und Einsatzbereiche passend ist. Davon ausgehend kann ein Versetzen der Schlaufen aber in bestimmten Fällen Sinn machen – hier einige Tipps:
Stance anpassen Wenn du sehr groß/klein bist, kann eine entsprechende Schrittbreite hilfreich sein. Schraubst du zum Beispiel die vorderen Schlaufen weiter nach hinten und die hintere(n) nach vorne, wird der Stance enger – und umgekehrt. Wer unter 1,65 oder über 1,95 Meter misst, sollte diese Option nutzen. Unter bestimmten Umständen kann auch ein Versetzen aller Schlaufen nach vorne oder hinten sinnvoll sein, etwa, um die Fahreigenschaften des Bretts grundlegend zu verändern.
Montierst du alle Schlaufen in die vorderen Plugs, kommt in Gleitfahrt und Manövern mehr Druck nach vorne. Wenn du also dauerhaft das Problem hast, dass dein Brett unkontrolliert steigt („Wheelie“) oder in Manövern zu sehr auf der Kante hoppelt, kann ein Verset-zen der Schlaufen nach vorne Abhilfe schaffen. Wichtig: Das Versetzen der Schlaufen sollte allerdings die letzte Maßnahme sein – Veränderungen an Segeltrimm (flacher), Mastfußposition (weiter vorne) und Gabelbaumhöhe (tiefer) sind effektiver und vor allem schneller umsetzbar.
Umgekehrt kann ein Versetzen aller Schlaufen nach hinten dann Sinn machen, wenn das Board zu sehr klebt und nicht frei über die Chops gleitet. Auch hier gilt: Bevor du die Straps versetzt, solltest du erst mal versuchen, das Problem über Segeltrimm (bauchiger), Mastfußposition (weiter hinten), Finnenbestückung (größer) oder Gabelbaumhöhe (höher) beheben.
DIE richtige Größe gibt es nicht, zu unterschiedlich sind bei den Disziplinen die Anforderungen. Freestyler und Wavesurfer wollen weit über der Brettmitte stehen, um Druck auf die Kanten ausüben zu können – die Straps werden dann oft so groß eingestellt, dass man bis zum Spann durchrutscht. Am anderen Ende der Fahnenstange ist Slalom-Racern an einem besonders direkten Kontakt mit dem Board gelegen, hier schauen allenfalls die Zehen durch.
Dass man die Schlaufengröße auch seitlich anpassen sollte, ist vielen nicht bewusst.”
Die meisten Windsurfer adjustieren die Schlaufengröße nur über den Klettverschluss. Dabei regelt diese Einstellung nur, wie viel Druck von oben auf den Fuß kommt. Vor allem mit kleinen Füßen und barfuß kommt die Anpassung ans Limit, führt sie doch im Extremfall dazu, dass der Fuß nicht in der Schlaufe hält, sich aber auf der Fußoberseite schmerzhafte Scheuerstellen ergeben können. Zudem ist man bei bestimmten Disziplinen (Wave, Freestyle) darauf angewiesen, weit in die Schlaufe reinzurutschen und trotzdem genug Halt zu bekommen. Für solche Fälle – oder wenn man als „Bigfoot“ mit dicken Winterschuhen unterwegs ist, ist eine Anpassung der seitlichen Schlaufenbreite ein guter Tipp. Diese kann auf zwei Arten erfolgen:
Bei der Schlaufenmontage drehst du eine selbstschneidende Schraube in ein Plastik-Plug. Überdrehst du die Schraube mit dem Akkuschrauber oder schraubst die Schraube zu oft komplett rein und wieder raus, zerbröselt dir früher oder später der Plug. Daher gilt: Schrauben nur so stark anziehen, dass die Schlaufen sich auf dem Pad nicht mehr verdrehen lassen!