Stephan Gölnitz
· 19.06.2025
Eigentlich ganz einfach. Du hast morgens ein GPS-Gerät bekommen und abends wurde das vom Veranstalter ausgelesen. Gesurft wurde in einem abgesteckten Bereich zwischen zwei virtuellen Messpunkten.
Ich habe eine Coros-Uhr. Ich hatte ein spezielles GPS von Motion – aber leider beim Schleudersturz letztes Jahr verloren. Das konnte man damals nicht nachbestellen. Die Smartwatches sind auch gut, aber nicht ganz so genau, glaube ich.
Wenn man das bei gps-speedsurfing.com hochlädt, checkt das Programm die Datei und erkennt auch kleine Fehler. Ich habe schon Social-Media-Postings von Uhren gesehen – ein PWA-Rider mit 48 Knoten Topspeed beim Slalom in Teneriffa zum Beispiel. „Sportliche Geschwindigkeit“, dachte ich da. Wenn die Software bei gps-speedsurfing.com dann bei so einer Session aber „nur“ 39 bis 40 Knoten über 100 Meter errechnet, dann bemerkt das System den Fehler und passt das an.
Auf jeden Fall Lüderitz (Red.: Speedkanal in Namibia im November) und die Speed-WM. Letztes Jahr, als ich nur die Bilder aus Namibia sehen konnte, da hatte ich sofort wieder Bock bekommen, da wird man dann schon heiß. Mal gucken, ob ich dieses wieder Jahr hinfahre – auch weil ich vom Training nach meiner Verletzung gerade richtig fit bin. Dann gibt es noch die deutsche Tour und die DM auf Fehmarn. Aber da ist immer Seegras, da habe ich keinen Bock drauf.
Die Finne ist am Anfang das Wichtigste beim Material. Dann kannst du auf Raumwindkursen auch mit einem camberlosen Segel sehr schnell werden.”
Zuerst eine passende Uhr oder App. Mitsurfen kannst du auf jedem Material. Ich habe nach der Knieverletzung auf dem Freerider meiner Frau wieder angefangen. Die sind nicht langsam, da geht es um zwei, drei Knoten. Du brauchst aber eine schnelle Finne, nicht so eine dicke Serienfinne aus GFK. Die Finne ist am Anfang das Wichtigste beim Material. Dann kannst du auf Raumwindkursen auch mit einem camberlosen Segel sehr schnell werden. Ich bin mit dem 110-Liter-Freerider, camberlosen 7,2er-Segel und 37er-Finne 37 Knoten gesurft.
Schon ziemlich. Gerade jetzt ist ein junger Franzose, Brendan Lorho, Dritter geworden. Der wiegt, wenn es hoch kommt, 84 Kilo. Aber in Namibia packe ich mir auch so 15, 16 Kilo Gewicht auf den Rücken. Allein davon bist du fertig am Abend.
Ich übe Slingshots, also abfallen und beschleunigen – nicht zu schnell, nicht zu langsam, sodass die Strömung nicht abreißt. Auf einem Kurs wie ein Flitzebogen.
Core-Training ist extrem wichtig. Seit meiner Verletzung gehe ich ins Fitness, mache vor allem Bauch und Beine. Auch durch Skifahren, viel Skaten, viel Tennis. Beine und Core (Red.: Rumpfmuskulatur) sind das Wichtigste, du musst den Druck ja aufs Board übertragen können.
Für mich war Speedsurfen ein Neustart, eine zweite Karriere.”
Ich mag die Topspeed-Wertung am liebsten. Beim Speed Kini gab’s die Summe aus Topspeed und über die 500 Meter, das war auch lustig.
Du hast immer deine Uhr dabei, das ist immer Motivation, ein Ansporn. Bei weniger Wind versuchst du eben, 37 oder 38 Knoten zu fahren. Für mich war Speedsurfen ein Neustart, eine zweite Karriere. Das macht einfach Spaß, wie jetzt beim Event wieder. Da waren die Sonne, coole Leute und ein cooler Mix aus allen Altersklassen. Auf dem Podest ganz oben der Albeau, nur ein bisschen jünger als ich, Zweiter war Vincent Valkenaers mit 28 und der Drittplatzierte Brendan Lorho ist erst 19. Da stehen fast drei Generationen oben, und alle kämpfen für das gleiche Ziel.
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