SpeedsurfenSo funktioniert GPS-Speedsurfing - Geräte, Software, Contests

Stephan Gölnitz

 · 17.06.2025

Heidi Ulrich ballert den Beach von La Palme entlang. Ein perfekter Speed Spot, vor  allem auch für Bestzeiten auf den ganz langen  Strecken, wofür der künstlich angelegte Speed-Kanal in Namibia zu kurz ist.
Foto: privat
Beim GPS-Speeden surfst du oft allein, aber immer im Wettstreit mit den Schnellsten der Windsurf-Welt. Zeitlich begrenzte Events wie die Dunkerbeck GPS Speed Challenge sorgen zwischendurch für extra Motivation. Hier erfährst du, wann, wo und wie du teilnehmen kannst – oder sogar einen eigenen Event für deinen Club oder deine Buddys organisierst.

5000 Teilnehmer können nicht irren. So viele haben bei der Dunkerbeck GPS Speed Challenge bereits mitgemacht. Auch solche zeitlich begrenzten Events basieren dabei auf GPS-Messungen und einer anerkannten Internetplattform – die das ganze Jahr für Rekordversuche geöffnet ist. Bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten begann eine kleine Gruppe niederländischer Windsurf-Enthusiasten, ihre Geschwindigkeiten in Excel-Tabellen zu vergleichen. Heute hat sich daraus eine globale Plattform entwickelt: GPS-Speedsurfing.

„Die Plattform GPS-Speedsurfing wurde 2010 gegründet“, erzählt Jan Hendrik de Bruin, einer der heutigen Betreiber. Zu einer Zeit, als Fitness-Plattformen wie Strava oder Sports Tracker in Europa noch unbekannt waren, tüftelten bereits 20 bis 30 Speed-Freaks in Excel-Tabellen daran, ihre Surf-Geschwindigkeit zu vergleichen. Drei bis vier Programmierer sagten schließlich: „Okay, wir können das besser machen.“ Die Entwicklung der Plattform verlief parallel zur technischen Evolution. Anfangs wurden noch spezielle GPS-Geräte verwendet, heute ermöglichen Smartwatches von Garmin, Apple oder Coros einen viel leichteren Einstieg. „Das hat es benutzerfreundlicher und einsteigerfreundlicher gemacht“, erklärt Jan Hendrik.

1.000 Windsurfer ohne Wind am Strand beim Défi Wind, aber sechs bis sieben Windstärken in Holland. So entstand die Idee zu den virtuellen Challenges.

Die zugelassenen GPS-Geräte werden immer günstiger

Einen zusätzlichen Impuls erhielt die Plattform vor etwa zehn Jahren während eines klassischen Windsurf-Events in Frankreich: „Björn Dunkerbeck war beim Défi Wind. Da waren 1.000 Leute startbereit am Strand – aber es gab keinen Wind. In den Niederlanden hingegen wehte es zur gleichen Zeit mit sechs oder sieben Beaufort.“ Da kam die Eingebung, man könnte jederzeit und überall einen virtuellen Wettbewerb austragen. Und das Beste daran: Die Teilnahme ist kostenlos und es ist einer der einfachsten Wettbewerbe, bei denen man mitmachen kann.

Jan ist erst 2014 als Betreiber zu GPS-speedsurfing dazugestoßen, doch einer der ursprünglichen Gründer, Dylan de Jong, ist weiterhin Teil des Teams. Heute arbeiten sie zu zweit an der Plattform, unterstützt von unabhängigen Technik-Experten. Die Experten testen regelmäßig neue Geräte. Erst wenn ein Gerät verlässlich genug ist, wird es für die Rankings zugelassen. „Wir haben eine vollständige Liste aller genehmigten Geräte auf der Webseite und sie wächst ständig.“ Dank des technischen Fortschritts sei heute vieles möglich, was früher nur mit High-End-Geräten ging: „Kaufst du heute eine Uhr unter 200 Euro, kannst du ein vollständig zugelassenes Gerät haben.“

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Alternative fürs Smartphone: Die Waterspeed App

Ein Beispiel ist die Garmin Forerunner: „Eine der günstigsten Uhren auf dem Markt. Ich glaube, sie kostet weniger als 200 Euro.“ Wer seine Geschwindigkeit nur gelegentlich überprüfen möchte, kann auch andere Geräte nutzen – mit gewissen Einschränkungen. „Manchmal gibt es kleine Ausreißer, wo die Geschwindigkeit zu hoch angezeigt wird. Dann bekommen wir eine Flagge angezeigt.“ Das sei aber äußerst selten: „Bei 30.000 Sessions pro Jahr reden wir über weniger als zehn oder 20, die auffällig sind.“ Die Plattform verwendet für ihre Berechnungen die Engine von GPS Results – entwickelt vom deutschen Windsurfer Manfred Fuchs. „Wir haben über 20 Jahre lang Daten gespeichert, also können wir auch Vorhersagen treffen und Sessions bewerten. Alle Sessions werden automatisch überprüft.“

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Neben Uhren können auch Smartphones genutzt werden, die Waterspeed-App ist eine gute Option und funktioniert auf Apple und Android. Teilnahmegebühren gibt es nicht, die Aufnahme ins Ranking ist kostenlos. Nur wer zusätzliche Statistiken, zum Beispiel für bestimmte Spots oder Länder, und Analysefunktionen wünscht, kann eine Premium-Mitgliedschaft abschließen, welche dabei hilft, das nebenberufliche Projekt zu finanzieren.

Du fährt gegen die Top-Stars der Speed-Szene - oder gegen deine Kumpel

„Das einfachste Prinzip ist das Jahresranking“, sagt Jan Hendrik. „Wenn eine Session in einem bestimmten Jahr gepostet wird, erscheint sie abhängig von der Geschwindigkeit im Ranking dieses Jahres. Darüber hinaus gibt es ortsbasierte Rankings. Ich surfe zum Beispiel viel in Makkum und kann ein spezielles Ranking für Makkum erstellen.“

Ebenso können Zeiträume für ein Speed-Event definiert werden – eine Methode, die bei der bereits legendären Dunkerbeck Challenge verwendet wird. Du kannst dabei weltweit an jedem Spot surfen, und jede Geschwindigkeit, die zwischen dem Start- und Enddatum aufgezeichnet wird, zählt ins Ranking. Du trittst dabei gegen Tausende andere Speedsurfer und auch gegen die „big names“ dabei an. Wer seine Titel-Chancen erhöhen will, kann als Premium-Mitglied ganz leicht ein eigenes Events anlegen – für den lokalen Surfclub oder ein Challenge nur mit den fünf besten Buddys.

Dunkerbeck GPS Speed Challenge 2025

Das brauchst du zum Mitmachen


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