In dieser kurzen Anleitung zeigen wir euch ein paar Vorschläge für einen schwimmenden Selfie-Stick für Windsurfer - und das für eine Handvoll Euro. Keine klassische Anleitung im Ikea-Style, die man Schritt für Schritt beachten muss, weil sonst beim Schrank die letzte Tür nicht zugeht, sondern einfach ein paar Anregungen, die man natürlich auch nach persönlichen Bedürfnissen und nach den vorhandenen Materialien abwandeln kann. In erster Linie braucht man für eine eigene Fotoboje eigentlich nur drei Dinge:
Mich hat die etwas höhere Perspektive der Kamera bei dieser Bojen-Konstruktion gereizt, weil man einen Blickwinkel wie auf den folgenden Bildern erzielt.
Für die hier vorgestellte Konstruktion dient als Basis ein nach Bruch des Gegenstückes übrig gebliebener Langlaufstock. (Ja, liebe Familie, man muss eben doch alles aufheben!) Der war aus Carbon und sehr, sehr leicht. Die Schwimmboje ist aus dem Onlinezubehör, kostet rund 12 Euro und als Gegengewicht fungieren unten ein paar ausrangierte Angelbleie, die mit einem Karabiner einfach an einer Öse befestigt werden. Die Öse unten und auch das Gewinde oben stammen ebenfalls aus dem Kellersammelsurium und wurden mit Epoxidkleber (Gewinde oben) bzw. Heißkleber (Öse unten) eingeklebt. Hier sollte vor allem auf der Kameraseite sorgfältig gearbeitet werden. Eventuell ist eine Sicherungsleine sinnvoll. Die Kamera kann natürlich an nahezu jedem Rohr auch mit den typischen GoPro-Klemmschellen befestigt werden, ohne ein Gewinde einzukleben. Das Rohr wurde in der Mitte mit einen Kunststoffrohr und zusätzlich mehreren Lagen Schrumpfschlauch solange verdickt, bis es von alleine in der Boje festklemmt und dann oberhalb und unterhalb noch zusätzlich mit Kabelbindern gesichert, damit die Kamera nicht mit dem Stock nach unten runterrutschen kann. Wobei durch das Gewicht und die Kamera an den Enden ein kompletter Verlust sowieso ausgeschlossen ist, zumindest wenn diese solide befestigt sind. Die Boje lässt sich natürlich mit durchgehenden Bolzen, Schrauben, mit Schlauchschellen, mit Tape, mit Verklebung auf ganz viele Arten auf dem Rohr fixieren. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Für den Transport lässt sich bei unserer Boje das Gegengewicht unten leicht abklipsen und beispielsweise am Trapez einhaken. Die Kamera lässt sich meistens unter den Neo verstauen und erst vor Ort montieren. Hierbei ist natürlich Vorsicht angesagt, da die Kameras wie Insta 360, GoPro oder DJI ohne zusätzlichen Schwimmkörper untergehen wie ein Stein. Wer es sich zutraut, kann natürlich auch die fertig montierte Version transportieren. Dafür ist allerdings ein bisschen Übung erforderlich. Erfahrungsgemäß lässt sich die Boje mit der hinteren Hand leichter beim Surfen halten.
Zuletzt benötigt die Boje noch ein Stabilisierungsruder, da sie sich sonst wie ein Kreisel um ihre Mitte dreht, was man sich so gar nicht vorstellen würde. Hier ist es ein etwa doppelt handflächengroßes Plastikstück, das aus einer alten Transportkiste rausgeschnitten wurde und mit zwei Kabelbindern und Bohrungen stramm an der Boje befestigt. Die Boje wird sich jetzt immer in Fahrtrichtung orientieren. Man kann durch das Ruder quasi den Kamerablickwinkel bei einer normalen GoPro ausrichten, bei einer 360°-Kamera fällt das ja weg.