Tobias Frauen
· 10.10.2022
So läuft die Entwicklung von Slalom- und Foilboards ab: Nico Prien gibt mit einer spannenden Doku Einblicke in seine Arbeit bei Starboard.
Bei der Entwicklung neuer Produkte muss man seiner Zeit voraus sein. In Nico Priens neuem Film “Windsurf Board Development” ist das 2023er Modell schon “das Alte”, was als Referenz für die neuen 2024er Bretter herangezogen wird. Der Youtuber und Starboard-Entwickler gibt in der Doku einen spannenden Einblick in die Entwicklung und das Testen neuer Prototypen.
Gemeinsam mit Matteo Iachino und Gonzalo Costa-Hoevel probiert Nico vor Tarifa die Prototypen aus und vergleicht sie mit den Vorgängern. Am Strand nimmt Shaper Rémi Villa das Feedback entgegen und versucht, die Änderungen umzusetzen. Einiges kann direkt am Strand verändert werden, wie etwa der Tausch der Finne oder ein anderer Trimm. Andere Anpassungen müssen in der Werkstatt vorgenommen werden und dauern entsprechend länger.
Um die Zeit auf dem Wasser möglichst effektiv nutzen zu können, hat Rémi Villa clevere Details an seinen Prototypen eingebaut, um etwa die Größe der Cutouts am Heck schnell vor Ort anpassen zu können.
Das Feedback der Testfahrer dient gleichzeitig auch als Bestätigung der Grundlagen für den Shaper. “Wir testen uns gegenseitig”, lacht Rémi. Ein Board mit guter Balance und viel Speed offenbart beispielsweise eklatante Schwächen: “Schrecklich in der Halse, man kann überhaupt nicht carven!” beschwert sich Gonzalo Costa-Hoevel. Gleichzeitig attestieren alle Fahrer dem Brett am meisten Potential für eine Weiterentwicklung.
Während bei Finnen-Boards die Entwicklungsschritte eher klein sind, machen die Foil-Bretter eine rasante Entwicklung durch. “Wir finden so viele Stellen, an denen wir das schneller machen können”, schwärmen die Tester. “Deshalb stecken wir viel Arbeit ins Foiling, da wird in den nächsten zwei bis drei Jahren noch sehr viel passieren!”
Wie schnell die Entwicklung dort geht, macht Matteo Iachino deutlich: “Du wirst mit niemals gegen neu entwickeltes Foil-Material gewinnen!”. Im Gegensatz zum laufend optimierten Equipment in der PWA fühle sich das zwei Jahre alte iQFoil-Setup an “als habe jemand auf die Bremse getreten”. Mit kleineren und leichteren Boards sollen bald noch höhere Geschwindigkeiten möglich sein, auch Hybrid-Lösungen zwischen Foil und Finne halten die Starboard-Entwickler für möglich.
Wie genau das Testen abläuft, was Shaper Rémi Villa am meisten hasst und wieso sein Gesicht als Tarnung für die Prototypen herhalten muss, seht ihr im Video von Nico Prien