SURF Redaktion
· 02.10.2022
In Pozo warf sie Lina Erpenstein raus, auf Sylt beeindruckt sie mit Furchtlosigkeit und hohen Loops. Der erst 12 Jahre alten Sol Degrieck aus Belgien wird eine große Zukunft vorausgesagt.
Das Windsurfen liegt Sol Degrieck im Blut. Ihre Mutter Sigrid Rondelez nahm dreimal an den Olympischen Spielen teil und wurde 1998 in Westerland Zweite im Waveriding. Über ihre Wünsche und ihr Vorbild Philip Köster plauderte die Windsurf-Entdeckung der Saison im Interview beim Worldcup Sylt
Als ich neun Jahre alt war, hat es mir meine Mutter beigebracht. Sie sagt, dass ich ihr immer zugeschaut habe, wenn sie Windsurfen war und sei traurig gewesen, dass ich nicht mit aufs Wasser konnte.
Wenn die Bedingungen gut sind, bin ich immer auf dem Wasser und trainiere. Windsurfen ist meine Natur, ich möchte nichts anderes machen.
Für die Wettkämpfe bin ich von der Schule freigestellt. Ich muss dann eben am Strand lernen, um nicht den Anschluss zu verpassen.
Ich werde diesen Lauf niemals vergessen. Lina hat keine Welle gefunden, ich hatte einen tollen Heat und habe bei meinem ersten Damen World Cup den neunten Platz belegt. Bei den Junioren unter 17 Jahren bin ich Vize-Weltmeisterin geworden. Das war mein bisher größter Erfolg.
Als meine Mutter mir gesagt hat, dass es nach Sylt geht, habe ich mich über diesen Spot informiert und dabei erfahren, dass es sehr hohe Wellen und einen heftigen Shorebreak geben kann. Und alles ist im Wettkampf so gekommen. Es war für mich etwas ganz Besonderes, hier auf Sylt surfen zu können. Ich hoffe, die Double Elimination kann noch gestartet werden.
Ich habe den Front Loop im Repertoire und möchte jetzt noch den Back Loop lernen. Da klappt es mit der Landung noch nicht so gut. Außerdem brauche ich noch mehrere Moves auf der Welle, wie zum Beispiel einen 360er.
Es ist schon sehr speziell, wenn man so viel jünger als seine Konkurrentinnen ist. Aber alle sind sehr nett, geben mir viele Tipps und machen mir Mut. Lina hat mir gesagt, wenn ich so weitermache, werde ich eine ernstzunehmende Konkurrentin für alle. Das hat mich sehr gefreut.
Das ist ja toll, das wusste ich gar nicht. Philip ist mein absolutes Vorbild. Zuerst war es meine Mutter, jetzt ist er es.
Ich versuche mich zu entspannen und höre Musik von Johnny Cash. Den hat mein Vater immer gehört und das habe ich übernommen.
Ich wünsche mir, dass es jeden Tag genug Wind zum Windsurfen gibt und ich möchte Weltmeisterin im Wellenreiten werden.
Interview: Act Agency