Im frischen, neuen Look – zumindest die Farbgebung betreffend – wirkt das GA-Sails Hybrid optisch trotz hohem Monofilmanteil ziemlich solide. Als Besonderheit wird das Hybrid je nach Größe mit vier bis sechs Latten ausgestattet, was bei der angebotenen Range von 3,7 bis 8,2 Quadratmeter auch angemessen erscheint. Dazu passend ändert sich die Outline zwischen den Vier-, Fünf- und Sechs-Latten-Modellen sehr stark: Das Unterliek ist in den kleinen Größen hoch ausgeschnitten, ab 6,7 Quadratmeter dann weit ausgestellt und so entsprechend für Welle, Freemove oder Freeride optimiert.
Das getestete 6,0er mit fünf Latten sollte dabei die Hybrid-Idee am deutlichsten verkörpern. Das entspricht auch unseren Testerfahrungen, denn das Segel mit nur wenig sichtbarem Profil an Land und dem mäßig ausgestellten Unterliek bietet einen gelungenen Kompromiss aus Manöverqualitäten und neutralem Freeride-Feeling beim Heizen. Es liegt nicht nur leicht und agil in der Hand, sondern lässt sich auch gut aufs Board ablegen und wirkt auch bei Langschlägen nicht lahm oder langweilig. Auch in Böen bleibt das GA-Sails Hybrid gut und neutral kontrollierbar, auch wenn es nicht an die Stabilität eines GunSails Torro herankommt und der Druckpunkt in heftigen Böen doch mal stärker mit der hinteren Hand im Zaum gehalten werden muss. Dafür wirkt es spielerischer, motiviert eher zu Manövern als ein komplett „gelockter“ Freerideantrieb.
Der im Vergleich zum Pilot dünne RDM-Mast hält das im surf-Test vorgegebene Carbon-Limit genau ein, ist mit Abstand der leichteste Mast und unterstützt das spielerische Handling. Die unteren Segellatten liegen nur minimal am Mast an und rotieren bei Manövern kaum spürbar, auch bei Heli Tacks oder 360ern ist der Lattenweg sehr kurz, bei einem GunSails Torro muss man sich bei Manövern mit Back-Phase auf einen vergleichsweise stärkeren Ruck gefasst machen. In die Halse zieht das GA-Sails Hybrid nicht nur mit gutem Dampf hinein, sondern schiftet schnell und beschleunigt nach dem Dichtholen sofort wieder. Es ist nicht das leichteste Halsensegel, liegt aber knapp hinter Convert und Atlas in den Top drei.
Das GA-Sails Hybrid im Fünf-Latten-Design bietet eine gelungene Mischung für Freemovesessions in jedem Revier: Leicht und agil in allen klassischen Manövern, aber auch zum Heizen und Halsen geeignet. Achtung: Die Charakteristik lässt sich vermutlich nicht auf die Vier- oder Sechs-Latten-Varianten übertragen.
Leicht, agil, handlich; Angleiten
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*surf-Messung