Erstmal erlaubt der Vorliekstrimm einen großen Spielraum: Schon mit sehr wenig Loose Leech erhält das Segel ein stabilisiertes Profil und gute Kontrollierbarkeit. Mit mehr Zug wirkt es leichter, legt bei Starkwind zu, ohne dabei die gute Fahrstabilität aufzugeben. Beim Vorliekstrimm kann man daher kaum grob falsch liegen. Und auch am Schothorn erleichtert das Naish Edge die Einstellung. Es wird wahlweise locker eingehängt oder leicht bis moderat gespannt. Der Segeldruckpunkt bleibt dabei immer gut unter Kontrolle und auch die Gleitleistung wird mit mehr Spannung nicht sofort abgewürgt. Auch Gleitaufsteiger finden so schnell einen passenden Trimm.
Das Naish Edge kann aber viel mehr, denn mit flach stehenden Latten und hoch geschnittenem Unterliek animiert es geradezu zu Manövern, wirkt handlich und in Relation zur Größe sogar „Wave-tauglich“. Dem spielen die kurze Gabel, flach stehende Latten und das agile Feeling in die Karten – vor allem, wenn man es etwas flacher trimmt. Im Leistungsvergleich mit etwas mehr Power (locker eingehängtes Schothorn) gleitet es sehr ordentlich an und liegt stabil in den Händen. Es kommt zwar nicht an die ganz starken Gleiter heran, beschleunigt aber gut und wirkt beim Freeriden nicht langweilig. Dabei wirkt das Segel in jedem Trimm kompakt – da flattert nichts, das Segel twistet sehr harmonisch – und das alles bereits auf dem „nur“ 60-prozentigen RDM-Mast.
Lediglich im absoluten Leichtwind-Trimm sind Schläge der Kabbelwellen etwas im Segel zu spüren, aber eher sanft gedämpft. Mit der hinteren Hand lässt sich im Powertrimm gefühlvoll Gas geben und das Segel mit solidem Freeride-Feeling ziemlich gut auf dem Deck ablegen. So lässt sich auch ein großes Freerideboard freihalten und auf guten Topspeed pressen. In Manövern rotiert das Segel leicht und ohne Ruck.
Das Naish Edge zeigt sich als Segel mit leichtem und butterweichem Manöverhandling und dazu passender Outline mit hoch geschnittenem Unterliek. Dennoch eignet es sich nicht nur für Manöversurfer, sondern auch für Aufsteiger und Freerider. Der richtige Trimm ist auch ohne optische Markierungen im Segel besonders einfach einzustellen.
Top Handling, gut kontrollierbar und vielseitig
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Rollenblock seitlich offen
*surf-Messung