Für manche mögen große Camber-Segel wie Relikte aus der Windsurf-Vergangenheit wirken, doch wer das direkte, kraftvolle Fahrgefühl liebt, weiß sie zu schätzen. Mit einem 7.8er-Segel über Kabbelwasser zu gleiten, erfordert Spannung und Körpereinsatz – genau das macht den Reiz aus. Dieses intensive Naturerlebnis, der direkte Wasserkontakt und der Kampf gegen Wind und Wellen sind durch kein Foil ersetzbar.
Auch wenn viele auf Foil oder Wing wechseln, behalten diese Segel ihre Daseinsberechtigung. Mit einem einzigen Modell lässt sich ein enormer Windbereich abdecken – ab etwa acht Knoten foilend, ab 15 Knoten mit Finne. Die Kontrolle bleibt bis deutlich über 20 Knoten erhalten, bevor ein Umstieg auf kleinere Segel sinnvoll wird.
Im Aufbau zeigt sich die Bandbreite: Während einige Segel wie das Duotone oder Goya moderate Trimmkräfte erfordern, sind Modelle wie Point-7 oder NeilPryde V8 deutlich kraftintensiver. Der Trimm beeinflusst maßgeblich das Profil und die Fahrleistung. Segel mit hoher Vorlieksspannung bieten maximale Gleitpower ohne Druckpunktwanderung – ideal für Speed und Kontrolle.
Hersteller reduzieren zunehmend ihre Modellvielfalt. Statt getrenntem Zwei- und Dreicamber gibt es oft ein Modell mit vereinten Eigenschaften. Die Anzahl der Camber sagt also wenig über das Handling: Ein Duotone mit drei Cambern kann weicher agieren als ein NeilPryde mit zweien.
Auf dem Wasser unterscheiden sich die Segel spürbar. Welches Modell welche Charakteristik hat, erfahrt ihr in surf 6/2025, im Handel ab dem 27. Mai. Dort verraten wir auch, ob das auffällige North-Segel mit seinem Luft-Camber als Joker auftrumpfen kann! Letztlich bietet diese Segelgruppe alles: von sportlich-straff bis komfortabel – mit Charakter, Vielfalt und großem Windbereich.
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