Das S2Maui Dragon sorgt bereits beim ersten Ausrollen für einen Wow-Effekt - die verwendeten Gittermaterialien wirken absolut hochwertig und leicht. Beim Riggen fällt die eng genähte Masttasche auf, das Segel zieht daher nur wenig Profil im vorderen Bereich. Dafür ist die Gabel einige Zentimeter länger als im Gruppenmittel, der Druckpunkt liegt bei diesem Konzept spürbar weiter hinten. Damit das S2Maui funktioniert, will es mit nur wenig Loose Leech geriggt werden. Bei Leichtwind sollte man zudem darauf achten, das Segel auch an der Gabel nur leicht zu spannen, um das Profil nicht abzuwürgen.
Beim Anfahren balanciert sich das Dragon mit dem angesprochenen Trimm ganz gut aus und bietet auf der hinteren Hand sofort den gewünschten leichten Grundzug, um die Gleitschwelle gut zu überschreiten. Das Profil dämpft Schläge gut weg, erscheint aber trotzdem straff genug. Im idealen Windbereich bietet das Dragon eine super Mischung aus Vortrieb und leichtem Handling, welches man auch anhand des gemessenen Gewichts erwartet, beziehungsweise erhofft.
Als problematisch empfanden wir die Windrange, denn beim S2Maui Dragon fiel es uns recht schwer, einen Trimm zu finden, der sowohl Gleitpower bei Leichtwind, als auch genügend Kontrolle in stärkeren Böen vereint. Insgesamt entwickelt das Segel nämlich in Böen bereits spürbar Zug auf der Segelhand, der Druckpunkt wirkt einfach nicht ganz so festgenagelt wie bei anderen Konzepten. Das ist doppelt schade, weil das an sich tolle Handling dann etwas verloren geht. Zieht man an Vorliekspanner und Trimmschot durch, verbessert sich zwar die Druckpunktstabilität, allerdings wirkt das Profil dann beim Angleiten auch schnell etwas leblos, weil zu flach.
Auf der Welle überzeugt das Dragon hingegen mit durchweg gutem Drive, es bietet stets spürbarem Grundzug auf der Segelhand, was vor allem bei schräg auflandigen Bedingungen hilft, den Speed gut mit durch den Bottom Turn und hoch zur Wellenlippe zu bringen. Auch lässt es sich wunderbar leicht zum Bottom Turn ablegen, dann zieht sich das Profil auf Knopfdruck flach und bietet ein neutrales Fahrverhalten. Bei Rotationen -egal ob es man es bei der Halse schiftet oder durch einen Push- oder Frontloop wirbelt - erscheint es aufgrund der langen Gabelbaummaße etwas träger, allerdings ist das in dieser Testgruppe Jammern auf hohem Niveau.
Das Dragon punktet vor allem bei konstanten Bedingungen von Leicht- bis Mittelwind mit gutem Drive und ansprechendem Handling. Für böige Bedingungen und als Starkwindsegel im Flachwasser ist die Windrange nicht ideal.
Gleiten, Drive & Neutralität
Protektor
Windrange
*surf-Messung