Aloha Classic: Marcilio Browne ist Weltmeister, Antoine Martin gewinnt den Event

Wer sich die Nacht um die Ohren schlagen wollte, um hautnah beim großen Saisonfinale dabeizusein, schaute in die Röhre, beziehungsweise aufs Handy. Statt eines Livestreams gab es Infos nur via Livescoring oder Insta-Stories. Wegen “komplizierter logistischer Einschränkungen” gab es keine Live-Bilder, es soll später noch Highlight-Clips geben. Nur drei Livestream-Tage waren angekündigt, doch es ist unverständlich, warum man den dritten Tag vorgestern für Interviews ohne Wind genutzt hat.

Ungeachtet dessen war der Wind zurück, und die Double Elimination konnte fortgesetzt werden. Der WM-Führende Ricardo Campello und Marc Paré wollten nach dem frühen Aus in der Single ihre Aufholjagd fortsetzen, Campello unbedingt seinen ersten Titel holen. In ihrem ersten Heat des heutigen Tages, der insgesamt vierten Runde, lief auch alles nach Plan, beide kamen weiter. Doch schon in der nächsten Runde war für beide Schluss. Paré wurde in dem Vierer-Heat Letzter, Ricardo Campello schied mit weniger als einem Punkt Rückstand als Dritter ebenfalls aus.

Tränen bei Ricardo Campello

Damit war klar: Campello beendet den Aloha Classic auf Rang sieben, und Marcilio Browne ist Weltmeister. Der Titelverteidiger lag nach der Single Elimination auf Rang drei, das genügte ihm schon, um seinen insgesamt dritten Titel sicher zu haben. “Ich bin so froh dass es vorbei ist, da ist jede Menge Adrenalin. Jetzt kann ich es nicht erwarten, endlich aufs Wasser zu kommen”, sagte Brawzinho, der den Heat vom Strand aus verfolgte. Ein sichtlich geknickter Ricardo sagte anschließend unter Tränen: “Das wird schwer zu verarbeiten. Dieses Jahr war es echt eng, und mein letzte Heat war mein bester Heat hier beim Aloha Classic. Ich war so oft so nah dran, es ist echt frustrierend. Ich bin jetzt 38 Jahre alt...ich wollte diesen Titel wenigstens einmal im Leben gewinnen. Ich bin immer noch oben dabei, mal sehen was nächstes Jahr passiert.”

Abseits des WM-Dramas gewann Wassersport-Wunder Kai Lenny den Heat mit herausragenden 18,47 Punkten, der mit Abstand höchsten Wertung des Tages. Er verlor jedoch in der folgenden Runde gegen Hookipa-Local Morgan Noireaux, der anschließend wiederum gegen Camille Juban unterlag. Dann kam der neue und alte Weltmeister Brawzinho schließlich aufs Wasser und gewann seinen Heat gegen Camille, doch anschließend war Schluss - der Wind schlief bei einsetzendem Regen wieder ein. Damit bleibt ganz vorne in der Event-Wertung alles beim Alten: Antoine Martin gewinnt den Aloha Classic vor Bernd Roediger und Brawzinho!

Maria Behrens wird Vierte beim Aloha Classic

Auch die Damen konnten ihre Double Elimination nicht zu Ende fahren. Hier stand Sarah-Quita Offringa schon als Weltmeisterin fest, doch nicht zuletzt Lina Erpenstein wollte sich noch weiter nach vorne arbeiten. In der zweiten Runde griff sie ins Geschehen ein, doch schied als dritte hinter gegen Angela Cochran und Sarah Hauser aus. “Ich hab gemischte Gefühle, es ist echt ein schöner Tag hier. Ich hab meinen besten Heat hier gefahren, darüber bin ich happy”, sagte sie anschließend gegenüber der PWA.

Sarah Hauser hingegen legte einen spektakulären Durchmarsch hin, der erst vom schwächelnden Wind gestoppt wurde. Im letzten Heat des Tages gewann die Neuseeländerin gegen Maria Behrens aus Lübeck, die nach der Single Elimination sensationell auf dem dritten Platz lag. Damit rutschte Behrens noch auf Platz vier herunter, nichtsdestotrotz ein spektakuläres Debüt beim Aloha Classic! Hauser beendete den Contest damit auf Platz drei hinter Coco Foveau und Sarah-Quita Offringa, die nicht mehr aufs Wasser kamen.

Ergebnisse Maui Strong Aloha Classic

Herren

• 1. Antoine Martin
• 2. Bernd Roediger
• 3. Marcilio Browne
• 4. Camille Juban
• 5. Morgan Noireaux
• 6. Kai Lenny
• 7. Ricardo Campello
• 8. Marc Paré
• 9. Takara Ishii
• 9. Jake Schettewi

Damen

• 1. Sarah-Quita Offringa
• 2. Coco Foveau
• 3. Sarah Hauser
• 4. Maria Behrens
• 5. Shawna Cropas

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