Tobias Frauen
· 27.02.2024
“Restarbeiten” klingt erstmal nach ein paar Kleinigkeiten, die schnell erledigt sind. Dachten wir auch - bis die To Do-Liste immer länger und länger wurde. Wir hatten wirklich jeden Tag zumindest für ein paar Stunden Wind, so dass wir auf dem Wasser alles akribisch testen konnten. Aber ein Test ohne Flaute bedeutet auch, dass die üblichen Punkte für Flauten-Tage immer weiter aufgeschoben werden: Messen, Shape-Besprechungen, Detail-Bilder der Boards und Segel schießen und solcherlei Dinge.
Also haben wir in den letzten Tagen immer wieder am Strand gestanden und Fotos gemacht, während draußen die anderen Surfer beste Bedingungen genießen konnten. Tatsächlich war der Wind dabei sogar fast störend: Um die Fotos der Segel bei optimaler Sonneneinstrahlung und ohne Hintergrund machen zu können, hat Stephan uns auf ein kleines Bänkchen gestellt und so lange dirigiert, bis alles passte. Blöderweise musste das Segel dabei fast voll im Wind stehen, wer jemals ein 7,2er an Land dichtholen wollte kann sich die Haltekräfte ungefähr ausmalen – natürlich nur am Schothorn-Tampen und bitte ohne dass Körperteile hinter dem Segel zu sehen sind.
Aber natürlich ging es auch noch aufs Wasser, um letzte Feinheiten abzuklären. Unter anderem haben wir versucht herauszufinden, wie ein zehn Jahre alter Mast in einem aktuellen Segel funktioniert. Und sehr zur Freude der Surf & Action-Gäste an der Station konnte Julian noch einmal sein Freestyle-Material herausholen und ein paar kräftige Böen in der Mittagspause nutzen. Die „Crowd“ am Strand feierte jeden Move und schoss unzählige Fotos. Stationsleiter Brett von Radical Sports Tobago stellte sich mit seinen “Daumen hoch”-Tafeln, die eigentlich zur Motivation von Halsenschülern gedacht sind, ins Wasser und stachelte Julian immer weiter an. Die besten Bilder der Session seht ihr oben in der Galerie!
Brett hat übrigens auch ein tolles Video über den Spot am Pigeon Point auf Tobago mit vielen Test-Shots von uns gemacht:
Jetzt ist einpacken angesagt, 15 Boardbags müssen wieder gepackt und Richtung Flughafen bugsiert werden. Und das alles, während draußen unablässig der Wind weiter weht. Ob man nicht doch nochmal auf Wasser könnte, wenigstens für zehn Minuten...??
PS: Wer das Drama um unsere Drohne aus der ersten Woche mitbekommen hat und sich fragt, ob das gute Stück je wieder abheben konnte: Bislang nicht. Sie lässt sich zwar einschalten, wirft dann aber mit Fehlermeldungen um sich und verweigert den Start... zum Glück hat die zweite, große Drohne alle Flüge überlebt und tolle Bilder geliefert!
Testen ist nicht nur surfen - leider. Denn nachdem wir heute den fünfzehnten Tag in Folge ausreichend Wind hatten, um mit dem Testmaterial aufs Wasser zu kommen, stellte der Passat auf Tobago gegen Mittag vorübergehend die Arbeit ein. Zuvor schickte er noch eine fette Regenwolke mit Sturmböen zu unserem Spot am Pigeon Point, die Julian für eine schnelle Freestyle-Einlage nutzte.
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Dann ging es an die Fleißarbeit. Denn jetzt, da das komplette Material ausgiebig gefahren wurde und nur noch einige sehr kleine Fragezeichen hinter den Test-Eindrücken geklärt werden müssen, wartet noch die Arbeit, die an Flautentagen üblicherweise ansteht: Material genau vermessen, Shapes und Designs besprechen, auffällige Features und Details sammeln und alles protokollieren.
Frank macht den Caddy, säubert die Boards und bringt uns eines nach dem anderen. Mit Maßband, Lineal und Messlatte werden die Eckdaten gemessen, Bodenkurven und Shape des Unterwasserschiffes erkundet, markante Details vermessen und Ausstattung wie Footpads und Schlaufen bewertet. Stephan und Tobi werfen mit Zahlen um sich, Julian muss aufschreiben und den Überblick behalten. So viel sei verraten: Auch an Land kommen unsere zehn Freerider sehr unterschiedlich daher und haben manche Überraschung zu bieten.
Nebenbei haben wir in den letzten Tagen einige Leichtschlaufen getestet. Ein Board wurde mit den unterschiedlichen Modellen ausgestattet und mit unseren geschundenen Füßen ausprobiert. Was dabei herausgekommen ist, lest ihr demnächst hier bei uns! Und für die Nächsten Tage besteht immer noch die Chance auf weitere Sessions auf dem Wasser!
Halbzeit beim surf-Test auf Tobago - wir waren jeden Tag auf dem Wasser, zwei Testgruppen sind abgeschlossen, die Segel sind in Arbeit. Alle Modelle waren schon auf dem Wasser und konnten in verschiedenen Bedingungen getestet werden. Eine Top-Bilanz bisher! “Zehn Tage hier, zehn Tage gesurft - das ist schon außergewöhnlich für einen Test”, freut sich Testleiter Stephan Gölnitz. “Außerdem haben wir schon einige interessante und auch überraschende Ergebnisse, es sind sehr viele spannende Produkte dabei!” Alle Ergebnisse lest ihr in den nächsten Wochen und Monaten im Heft und auf surf-Magazin.de!
Wir haben einige interessante und auch überraschende Ergebnisse, es sind sehr viele spannende Produkte dabei!”
Doch der Test hat bislang auch einige Opfer gefordert, die bisherige Schadensbilanz:
Zur Halbzeit präsentierte sich Tobago heute ein wenig launisch, von Windstille am Morgen über heftige Böen gegen Mittag bis zu löcherigem Wind an der unteren Gleitgrenze war alles dabei. Julian und Frank konnten bis zum letzten Knötchen Wind noch die Vergleichsfahrten mit den 7,2er No-Cam-Segeln durchziehen. Mit identischen Boards und Gabeln werden die Segel auf Angleiten, Durchgleiten, Kontrolle und Top-Speed getestet, nach mehreren Runs wird das Rigg getauscht und das Ganze geht von vorne los.
Neben den großen Testgruppen stehen noch ein paar kleinere Themen für die zweite Hälfte des Tests auf dem Programm: Wie verändert sich die Leistung der Segel, wenn statt einem 100%-Mast ein 70%-Spargel drinsteckt? Was bringen Leichtschlaufen und wie fühlen sie sich an? Und: Wie viel Leistung lässt sich mit einer Top-Finne herausholen? Dazu haben wir ein paar Carbon-Finnen von MS Fins dabei - wir sind gespannt auf die Ergebnisse.
Außerdem steht noch ein Fotoshooting auf dem Plan. Nach dem wortwörtlichen Reinfall mit der Drohne hatten wir in den letzten Tagen kein Glück in Sachen Licht, immer wieder schoben sich einzelne Wolken vor die Sonne. Morgen könnte es nun weitergehen, die Vorhersage sieht vielversprechend aus! Stay tuned!
Jeden. Tag. Wind. Wir haben bislang so ein Glück mit den Bedingungen, dass Stephan es manchmal kaum glauben kann. Flauten-Tage, die mit messen, wiegen und Detailfotos gefüllt werden, gab es bislang nicht. Im Testprogramm geht es entsprechend gut voran: Die Freerace-Boards sind alle gefahren und bewertet, heute haben Julian und Frank auch die Vergleichsfahrten mit den Freeridern abgeschlossen. Nun müssen mehrere Zettel mit Tabellen und Bewertungen sowie haufenweise Sprach-Memos ausgewertet und zusammengefasst werden.
Damit sind die Bretter fertig getestet, nun sind die Segel dran. Neben zu den Testkandidaten, die wir schon im Vorfeld aufgebaut hatten für die Manöverfahrten mit den Boards, werden nun nach und nach alle Segel aufgebaut und mit Stickern versehen. Der magische Moment, ein nagelneues Segel zum ersten Mal auszurollen, wird hier zur Fließbandarbeit.
Julian und Frank starten direkt wieder zu den Vergleichsfahrten: Mit identischen Boards werden Angleiten, Durchgleiten, Beschleunigung und Speed getestet. Nach ein paar Runden werden die Segel getauscht und das ganze Programm noch einmal von vorne abgespult.
Stephan und Tobi fahren gleichzeitig Manöverrunden mit den Test-Kandidaten, um die Charakteristik und das Handling auszuprobieren. Von Anfang an ist klar: Die Testgruppe bildet eine große Bandbreite ab, einige Modelle sind schon vom ersten Eindruck an komplett anders als ihre Gegner. Das wird spannend!
Und was ist eigentlich mit der Drohne? Nach ein paar Tagen im Reis-Bett haben wir heute morgen den ersten Wiederbelebungsversuch gestartet. Abgehoben ist sie noch nicht wieder, aber sie reagiert...es gibt also Hoffnung!
“Wollen wir heute schon mal ein paar Fotos machen?” fragt Stephan beim Frühstück. Guter Wind, gutes Licht, und die Freerace-Boards sind fast fertig getestet, warum also nicht? Wenn er geahnt hätte, was noch kommt...
Zur ersten Foto-Session steht Stephan auf einer Leiter im Wasser, wir sollen vor ihm und um ihn herum halsen. Klingt simpel, aber auf den Punkt genau die beste Stelle aus dem Vollspeed heraus zu treffen, ist gar nicht so einfach. Nachdem arbeitsrechtliche Fragen geklärt sind (”Wie nah ist zu nah?”) und handwerkliche Details optimiert worden sind (”Julian, das Segel in der Race Jibe nicht so tief ablegen, dass man es gar nicht mehr erkennt!”), sind die ersten Bilder nach einer Stunde im Kasten.
Nächster Punkt: Eine Freeride-Session auf türkisem Wasser, die Stephan mit der Drohne begleiten will. Julian schießt vor, Frank und ich dümpeln in einem kleinen Windloch etwas langsamer los, so dass uns draußen am Riff Julian und die Drohne schon wieder entgegen kommen. Ein lauter Knall in Frankies Segel, und ich sehe das gute Stück nur noch aufs Wasser trudeln und versinken. Es folgt Drohnen-Rettungs-Versuch Nummer eins: Kopfsprung vom Board, immer wieder heruntertauchen, doch von der Drohne ist nichts zu sehen. Nach 30 Minuten schwimmen und tauchen geben wir auf, zu sehr treibt uns die Strömung immer wieder ab.
Drohnen-Rettungs-Versuch zwei: Frank ist derweil zum Strand gesurft und hat einen Schnorchel organisiert, Stephan konnte anhand des letzten GPS-Signals den Untergangsort genau bestimmen. Mit einem Motorboot geht es zurück zum Riff, bis auf halbem Weg der Steuermann plötzlich einen panischen Gesichtsausdruck bekommt: “I lost the plug!” - er hat den Stopfen für die Lenz-Öffnung in einer Welle verloren und dreht mit einem sportlichen 180-Grad-Turn um. Julian schöpft im Akkord das Wasser aus dem Boot, um halbwegs sicher wieder an den Strand zu kommen.
Dritter Anlauf zur Drohnen-Rettung: Mit einem neuen Boot geht es wieder zurück zum Riff, wo Julian die Drohne nach ein paar Tauchgängen genau dort findet, wo sie das GPS verortet hat. Zurück am Strand wird sie gründlich mit Süßwasser gespült und auf Reis gebettet. Ob sie je wieder fliegen kann, werden wir in den nächsten Tagen checken. Der Clip vom Crash hat es leider nicht überlebt, er wurde nicht rechtzeitig vor dem Wasserkontakt gespeichert.
Am nächsten Tag ging es dann weiter mit dem Freeride-Test, bis der Wind am Nachmittag viel zu böig wurde. Julian nutzte seine Mittagspause dabei für eine Freestyle-Einlage direkt vor den Augen der begeisterten Stations-Gäste. Ansonsten halten gerade drei Ereignisse die Insel in Atem: Ein seltener Nord-Swell, der anstehende Karneval (eher Rio-Style statt Rheinischer Art) - und ein Schiffsunglück, das einen 15 Kilometer langen Ölteppich an der Südküste Tobagos verursacht hat.
Mit 15 großen Bags sind wir vor drei Tagen auf Tobago angekommen, drei Wochen surf-Test stehen auf dem Plan. Warum Tobago? Am Pidgeon Point gibt es ideale Bedingungen zu Freeriden, konstanten Wind, die tolle Station Radical Sports Tobago als Basis, außerdem ist die Karibik-Insel mit den wöchentlichen Condor-Flügen von Frankfurt aus gut zu erreichen. Unser Partner Surf & Action unterstützt uns bei Planung und Buchung – und das traumhaft türkise Wasser ist die perfekte Kulisse für traumhafte Bilder.
Tobago empfängt uns mit eher untypischem Südost-Wind, der für heftige Kabbelwelle sorgt. Nach dem Wiegen der Boards - das ist deutlich einfacher, bevor die Schlaufen aufgeschraubt und die Pads nass geworden sind - geht es gleich aufs Wasser mit den ersten Kandidaten der Freerace-Gruppe. Bei fast 30 Grad surfen wir uns den Jet Lag aus den Knochen und starten mit Vollgas in den Test. Wir, das sind in diesem Jahr Stephan Gölnitz als Testleiter, Österreichs Freestyle-Legende Frank Lewisch, surf-Redakteur Julian Wiemar und Online-Redakteur Tobi Frauen.
Drei große Testgruppen haben wir dabei:
Daneben stehen noch einige kleinere Punkte auf dem Programm, beispielsweise wie groß der Unterschied zwischen 100%-Masten und ihren 80%igen Brüdern ist.
In den ersten Tagen fahren wir Manöver-Runs mit allen fünf Freerace-Boards, bevor Frank und Julian zu den Vergleichsfahrten starten. Mit identischen Segeln werden Speed, Angleiten und Durchgleiten getestet, danach die Boards getauscht und das Programm nochmal abgespult.
Stephan und Tobi schnappen sich derweil die Freerider und sammeln die ersten Testeindrücke: Etwa 20 Minuten werden Kontrolle, Fahreigenschaften, unterschiedliche Schlaufenpositionen und Halsen-Eigenschaften getestet. Abend folgt dann die große Besprechung: Alle tragen ihre Notizen zusammen, die wir im Laufe des Tages als Sprach-Dateien in unsere Handys diktiert haben: Stimmen die Eindrücke überein? Gibt es Fragen, die noch offen sind?
Stay tuned...!