Julian Wiemar
· 05.10.2025
Mit gemischten Gefühlen bereiteten sich die top acht Herren an diesem stürmischen Morgen auf die Finals vor. Die Strömung war bei auflaufender Tide so stark und der Shorebreak so biestig, dass weder die Wettfahrtleitung noch die Fahrer selbst sich sicher waren, ob ein Wettkampf in Kombination mit platt auflandigem Wind überhaupt möglich ist. Als Moritz Mauch es dann als erster schaffte den Shorebreak zu queren und auf der äußeren Sandbank eine masthohe Welle abritt, war klar, dass das ein epischer Showdown werden würde. Am Ende stand Marc Paré vor Philip Köster und Miguel Chapuis ganz oben auf dem Treppchen.
Das Onshore-Training des 27-jährigen Spaniers hat sich ausgezahlt. Paré bezwang die Bedingungen mit klarem Plan, sehr kalkuliert und surfte gleichzeitig spektakulär. Weit genug draußen eine sichere Sprungwertung einfahren und sich dann langsam in den kritischen Shorebreak-Bereich abfallen lassen, lautete die Devise. Dort lieferten die Fahrer einige kritische Wellenritte, bei denen der gesamte Strand mitfieberte. Denn: Eine Sekunde zu spät ausgestiegen oder ein Sturz, und der Heat ist gelaufen.
Ein sauberer Doppelloop verschaffte dem Spanier am Ende den Vorsprung vor Köster, der zwar gute Ritte und einen schönen einbeinigen Backloop zeigte, aber keine ideale Rampe für einen exzellenten Double finden konnte. Der junge Spanier Miguel Chapuis (24) sicherte sich vor Altmeister Fernandez sein erstes Podium im World Cup und war sichtlich begeistert.
Allein der Anblick der wilden, aufgewühlten Nordsee zog große Mengen an Menschen auf die Promenade. Dass es dazu noch haushohe Doppelloops inmitten der Naturgewalten regnete, war das i-Tüpfelchen und brachte die Zuschauer zum Staunen. Trotz immer wieder durchziehenden Regenschauern hielt das Publikum stand und feuerte die Athleten, besonders wenn diese in Strandnähe im Shorebreak stecken blieben, an was das Zeug hält.
Herren
Damen
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