Cold HawaiiSurfklub Hanstholm nimmt auch deutsche Surfer auf - Interessenvertretung gegenüber Hafenbetreiber

SURF Redaktion

 · 14.11.2024

Cold Hawaii: Surfklub Hanstholm nimmt auch deutsche Surfer auf - Interessenvertretung gegenüber HafenbetreiberFoto: Tobi Frauen
Bei guten Bedingungen stehen die Bullis in Hanstholm dicht an dicht.
In Hanstholm hat sich ein Surfclub gegründet, bei dem jetzt auch Cold Hawaii-Fans aus Deutschland Mitglied werden können. Neben gemeinsamen Sessions wollen die Locals auch die Interessen der Wassersportler gegenüber der Fischerei und den Hafenbetreibern vertreten.

Der Hanstholm Surfklub wurde im vergangenen Jahr gegründet und hat seinen Sitz in dem roten Hafengebäude am Wasser hinter der langen Mole. Von März bis November treffen sich alle interessierten Mitglieder dort, um gemeinsam aufs Wasser zu gehen oder zu essen. Auch Wellenreiter und Neo kann man beim Club ausleihen. Jetzt können auch Hanstholm-Fans, die nicht in Dänemark wohnen, Mitglied werden und den Surfclub mit ihren Beiträgen unterstützen. Als kleines Goodie gibt es einen Sticker fürs Auto, mit dem man sich als Hanstholm-Supporter zu erkennen geben kann.

“Unser Ziel ist es, eine positive Gemeinschaft und eine nachhaltige Entwicklung der Surfaktivitäten, der Surfumgebung und des Surftourismus in Hanstholm zu stärken”, heißt es auf der Webseite. “Der Hanstholm Surfklub hat sich auch zum Ziel gesetzt, die Interessen der Surfer beim Schutz und der Entwicklung der einzigartigen Surfspots von Hanstholm zu wahren, darunter Fishermans Corner, Fakir, Fish Factory, Middles, Hamburg, Campsite und Vigsø Bay.”

Mögliche Gefahr für die Spots durch den Hafen

Da sich ein Teil der Spots und die Zufahrt auf dem Industriegelände des Hafens befinden, ist das gesamte Areal kontinuierlich bedroht. Jobst Paepcke, der in Klitmøller das Gästehaus “Stormfarmen” betreibt, schreibt in einer Mail an surf: “Vor einigen Jahren wurde der Hafen für viel Geld erweitert und unter anderem durch Effekte des Brexit hat er sich wirtschaftlich wesentlich schlechter entwickelt als prognostiziert. Aktuell ist er unter Zwangsverwaltung geraten, das bedeutet keine lokale Steuerung mehr. Die Interessen der Wassersportler, die ohnehin ein nur sehr geringes Gewicht hatten, drohen jetzt akut unter die Räder zu kommen.” Es gebe zwar keine akuten Pläne, die die Surfspots in Hanstholm betreffen, aber die allgemeine Lage mache eine Interessenvertretung für Wassersportler sehr sinnvoll. Der Surfklub wolle die Mitgliedsbeiträge unter anderem dafür verwenden, im Zweifelsfall juristisch aktiv zu werden.

Die Surfspots in Hanstholm sind bei Surfern aus vielen Ländern sehr beliebt, sie gehören zu den besten Wave-Spots in Nordeuropa. Auch das surf Magazin ist oft zum Testen und für private Sessions vor Ort. Die große Wiese in den Dünen wurde in den letzten Jahren deutlichen aufgewertet, neben einem Toiletten-Häuschen gibt es seit diesem Jahr auch eine Treppe, die den Spot mit dem Ortskern verbinden soll. Seit der Schließung der namensgebenden Fischmehl-Fabrik sind auch die Gerüche am Strand deutlich angenehmer geworden.

Ein ausführliches Interview mit den Gründerinnen und Gründern des Hanstholm Surfklub findet ihr hier!


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