Endlich mal wieder richtig Druck auf der Nordsee, und das zur Mittsommerzeit! Zu dieser Jahreszeit gibt es (theoretisch) die Möglichkeit über 17 Stunden auf dem Wasser zu sein, da die Sonne im Norden Dänemarks nur kurz hinter dem Horizont verschwindet. Da die Wind- und Wellenvorhersage für den ganzen Tag Druck aus westlicher Richtung versprach und es sich nicht nur um ein lokales Windfeld handelte, musste der Tag gut vorbereitet werden, um bis zum Sonnenuntergang durchzuhalten.
Am Vortag gab es schon mal eine Session zum warm werden in Nørre Vorupør, wobei die Winger bei eher leichtem Wind klar im Vorteil waren. Nach dieser Session zog für mehrere Stunden ein amtliches Regengebiet über Nordjütland und drückte etwas auf die Stimmung, wobei wir das ja eigentlich gewohnt sind von unserem norddeutschen Sommer…
Niederschlag hat auch etwas gutes in der Region - Stichwort: Pilze! Unsere kleinen gelben Freunde brauchen jedoch noch etwas Zeit, so dass wir im nächstgelegen Supermarkt auf Nahrungssuche gingen. Wir haben uns genau überlegt, was man am nächsten Tag wann verzehrt, um bis zum Abend durchzuhalten. Zu oft habe ich den Fehler begangen und habe den ganzen Tag gar nichts oder auf einmal viel zu viel gegessen, so dass der Surftag frühzeitig beendet werden musste.
Mittlerweile haben wir das ganz gut im Griff und schieben manchmal noch einen Mittagsschlaf ein, wobei dieser ebenfalls zur Falle werden kann wenn man zu lange liegt. Getreu dem Motto: „Wer rastet, der rostet“ galt es den Tag bestmöglich zu nutzen. Der Plan: viele kleine Sessions, und zwischendurch hinter der Kamera zu sitzen, um aktiv zu bleiben.
Der Plan ging mehr oder weniger gut auf, nach vielen Stunden auf dem Wasser ging es mit letzter Kraft für eine Abendsession an die Mole nach Hanstholm. Bei mir ließ die Kraft bereits nach 20 Minuten nach, aber das Licht war atemberaubend schön. Von daher war es halb so schlimm, dass ich nun nur noch zusehen konnte, wie Steffi und Dominik die Wellen abritten. Erstaunlicherweise nahm der Wind am Abend immer mehr zu, obwohl man es eigentlich gewohnt ist, dass der Wind mit tief stehender Sonne eher etwas schwächer wird. Beiden hatten ihre kleinen Segel zuhause gelassen hatten und waren jetzt völlig überpowert unterwegs. Steffi konnte sich glücklicherweise von einem Freund noch ein 3,7er ausleihen, wohingegen Dominik mit 4,0 wirklich am Limit war. Dieser Tag wird definitiv in unsere „Hall of Fame“ der sehr guten Surftage eingehen!