Danish Open 2024“So geht’s weiter, bis ich schließlich gegen Ben im Finale stehe!” – Zwei Freunde über ihre erste Contesterfahrung

SURF Redaktion

 · 28.10.2024

Grubby! Diesen Oktober war es Zeit für Arne und Bens ersten Freestyle Contest
Foto: ilostawavein79.com
Arne Jörn und Ben Behrendt zogen los, um an ihrem ersten Freestyle-Wettbewerb teilzunehmen. Ein Erlebnisbericht über knappes Timing, das Teilen von Ausrüstung, Höhelaufen und Freude am Windsurfen – auf Flachwasser und in der Welle.

Text: Arne Jörn

Dienstag, 15.10.2024: Langsam wird es Zeit zu packen, denn am Donnerstag startet unser erster Freestyle-Wettbewerb bei der Danish Open Week 42. Der Tag davor verspricht satten Südostwind für eine Aufwärmsession in Kegnaes. Mein Kumpel Ben und ich wollten schon seit langer Zeit mal an einem Windsurfcontest teilnehmen, nun ist es endlich so weit.

Warm-up in Kegnaes

Einen schnellen Einkauf und ein Tankstopp später sind wir auf dem Weg zu einem Parkplatz in der Nähe von Kegnaes. Dort angekommen bauen wir unser Schlaf-Setup auf und hüllen uns nach einem kurzen Schnack in unsere Schlafsäcke. Als ich aufwache, graut der Morgen und einige Minuten später kann ich beobachten, wie die ersten Sonnenstrahlen den Horizont überwinden: Der Wind ist stark, aber die Wellen lassen sich noch nicht wirklich blicken, also entscheiden wir uns für einen Abstecher hinter den Damm zum Freestylen – perfektes Warm-up. Während der Session nimmt der Wind weiter zu und schließlich fahren wir dann an den Wavespot. Dort angekommen baue ich, ohne lange zu warten mein 4.0er auf. Ein schöner Tag, mit spaßigen Wave-Bedingungen neigt sich dem Ende zu, als Ben und ich die in einer Pause zusammengerührte Bolognese genießen und der Sonne zusehen, wie sie hinter einem Wolkenschleier am Horizont verschwindet. Anschließend packen wir unsere Sachen zusammen und machen uns auf den Weg in Richtung Klittmøller.

Erste Contest-Erfahrung

Um 6:45 Uhr reißt uns der Wecker aus dem Schlaf und nach einem kurzen Frühstück geht es nach Klittmøller zur Registration im Nasa Surfklubben. Die Atmosphäre ist entspannt, einladend und noch etwas verschlafen. Mads Bjørna gibt eine kurze Einführung, während Brian die Teilnehmer vor dem leicht verschleierten Sonnenaufgang fotografiert. Leichter abnehmender Südsüdost gibt Aussicht auf ein paar Runden Freestyle auf dem Flachwasser. Daher: Skippers Meeting um 9:30 Uhr in Krik.

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Der Wind ist schwächer als angenommen, also bauen wir unsere größten Segel auf: 4.4 für Ben und 5.2 für mich. Das Skippers Meeting ist kurz und knapp. Ben und ich wechseln grinsend Blicke, als die anderen Teilnehmer ihre Startuhren einstellen, wir scheinen wohl nicht so perfekt vorbereitet zu sein! Ein paar Fragen später sind wir um einiges schlauer: gefahren werden 12-minütige Heats, in denen die besten drei Moves pro Seite gezählt werden. Gerade waren wir dabei, die genaue Bedeutung der Flaggen herauszufinden, als mit einem lauten „Tut“ angekündigt die rote Flagge emporschoss. Gleich beginnt der erste Heat, aber wer muss jetzt auf Wasser? Ein Blick in die Tabelle lässt Ben fluchen und mich lachen, Ben Behrendt steht ganz oben. Also läuft Ben zum Auto und zieht so schnell er kann seinen Neo an. Trotz allem ist Ben noch fast pünktlich auf dem Wasser, um seine Tricks zu präsentieren.

Zwei Fahrer, doch nur ein 5.2er Rigg

Nach ein paar Minuten fällt mir auf, dass ich in der nächsten Runde dran bin und Ben zu allem Überfluss auch noch mein 5.2er geliehen habe. Ich schlüpfe also in meinen Neo und spüre langsam die zunehmende Anspannung, denn schließlich fahre ausgerechnet ich gleich in meinem ersten Heat gegen Tobias Bjørna – der im Frühjahr die Danish Open Freestyle U21 gewonnen hat. Als Bens Heat vorbei ist, tauschen wir auf dem Wasser die Riggs. Ich versuche so gut wie möglich die Höhe zurückzugewinnen, die Ben vorher verbraten hatte, doch als die grüne Flagge hoch geht, bin ich immer noch in Lee von der Mole. Angestrengt beobachte ich das Böenmuster in Luv von mir und fange nach einem taktischen Richtungswechsel an zu pumpen. Ich beschleunige kurz, gehe switch und mache einen E-Slider, nur um in Luv von mir einen perfekten Shaka von Tobias zu sehen. Move für Move und Böe für Böe arbeite ich mich immer weiter downwind bis ich mich frage, ob ich und meine Manöver noch beachtet werden. Plötzlich ist keine Flagge mehr zu erkennen und ich laufe am Ufer zurück zur Mole und frage, ob die Runde abgeblasen wurde. Doch zu meinem Erstaunen ist dies nicht der Fall und dazu scheine ich auch noch gewonnen zu haben! Die nächsten Runden achte ich mehr auf mich selbst und einen Start weit in Luv der Mole. So geht es weiter, bis ich schließlich gegen Ben im Finale stehe. Leider scheint der Wind noch mehr nachzulassen und nach anstrengenden zwölf Minuten stehe ich wieder an Land zur Siegerehrung der Freestyle U21. Platz 4: Anton Richter Platz 3: Bjørn Olesen Platz 2: Ben Behrendt und Auf Platz 1: Ich, Arne Jörn. Etwas ungläubig und sehr glücklich schauen Ben und ich in den abnehmenden Wind.

Supersession in der Welle

Die nächsten zwei Tage sind windstille Ruhetage; die wir nutzen um Wellenreiten zu gehen. Am letzten Tag der Competition heißt es wieder früh aufstehen: Skippers Meeting um 7:30. Der Wind ist leicht und schräg ablandig. Die erste Heat wird leider aufgrund von Windmangel abgesagt. Später startet eine 30-minütige Supersession, bei der Tobias eine erstaunliche Waveriding Show abliefert. Dann folgen die offizielle Siegerehrung und die Preisverleihung. So endet eine sehr lustige und erfolgreiche erste Competition Erfahrung für Ben und mich. Vielen Dank an das Danish Open Team für die tolle Organisation, bis nächstes Jahr!

Wie es natürlich kommen musste, setzt nach der Competition der Wind ein. Abends geht es nach Agger und am nächsten Morgen nach Nørre Vorupør für zwei ordentliche Wavesessions.

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