Fiji World CupBaptiste Cloarec und Sarah Hauser gewinnen in Cloudbreak

Tobias Frauen

 · 05.06.2023

Gewinnerin Sarah Hauser vor einer der bildschönen Cloudbreak-Barrel
Foto: Fish Bowl Diaries
Spektakulärer Final-Tag beim IWT & PWA World Cup Fiji: In nahezu perfekten Bedingungen siegen Baptiste Cloarec und Sarah Hauser in Cloudbreak. Vor allem der Franzose surfte auf einem anderen Level!

“Das ist eine der besten Wellen, die ich je gesehen habe!” rief Livestream-Kommentator Kai Katchadourian mit überschlagender Stimme ins Mikro, während Baptiste Cloarec schon im Wasser trieb. Der junge Franzose hatte wenige Minuten vor dem Ende des Final-Heats einen Ritt hingelegt, der seinesgleichen sucht. Mit drei Aerials und radikalen Turns zeigte er wie schon so oft in den letzten Tagen, dass er und Cloudbreak komplett im gleichen Rhythmus ticken.

Auch schon in seinem Halbfinale dominierte der Franzose zu Beginn des Nachmittags auf Fiji. Float & Ride-Bedingungen mit kopf- bis masthohen Wellen bedeuteten eine spür- und sichtbare Verbesserung der Bedingungen im Gegensatz zu gestern. Fast alle Fahrerinnen und Fahrer konnten Vollgas geben und das Beste zeigen, was das Windsurfen zu bieten hat.

Sarah-Quita Offringa und die beste Welle ihres Lebens

Zunächst waren die Damen an der Reihe, mit acht Starterinnen ging es dort direkt mit den Halbfinals los, die besten vier kamen ins Finale. Sarah Hauser, Big Wave-Spezialistin und Trainerin der großen Stars, setzte sich am Ende durch und holte den Sieg.

Für einen ganz besonderen Moment sorgte die zweitplatzierte Sarah-Quita Offringa. “Sie hatte die wohl beste Welle ihres Lebens, ich hab sie im Line-up vor Freunde schreien gehört”, berichtete Wasser-Fotograf Paul Karaolides von Fish Bowl Diaries hinterher. Die Welle hatte ihr zuvor Sarah Hauser überlassen, obwohl sie eigentlich das Vorrecht gehabt hätte - tolle Sportsmannschaft! Auf dem dritten Platz hinter Hauser und Offringa landete Coco Foveau.

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Im ersten Halbfinale der Herren schob sich Ricardo Campello erst in letzter Minute auf Platz zwei hinter Baptiste Cloarec und sicherte sich damit den Einzug ins Finale. Dieses Muster wiederholte sich dann dort abermals: Campello, erst weit abgeschlagen, sammelt erst in den letzten Minuten die nötigen Punkte und schießt sich mit einem radikalen Hit auf seiner letzten Welle auf Rang zwei. Der Venezoelaner hatte am Ende nur zwei Punktwertungen im Scoresheet stehen, lag aber knapp vor Robby Swift, der Dritter vor Takuma Sugi wurde.


Was bisher in Cloudbreak geschah:


Fünfter Final-Platz statt Disqualifikation

Mit Antoine Martin bekam das Finale plötzlich noch einen fünften Teilnehmer. Der Mann von Guadeloupe tauchte plötzlich mit einem sehr guten Ritt im Livestream auf, Kommentator Kai Katchadourian befürchtete schon eine saftige Strafe wegen Störung des Wettbewerbs. Doch IWT Tour Direktor Simeon Glasson erklärte, dass man Antoine spontan noch ins Finale geschoben hatte.

Im zweiten Halbfinale hatten alle vier Fahrer innerhalb einer vorher definierten Zone Hilfe von ihren Jet Ski-Fahrern in Anspruch genommen, um schnell wieder ins Line up zu kommen. Das war eigentlich verboten, so hatten es die Fahrer selber vorher festgelegt. Antoine Martin hatte diese Hilfe als Letzter genutzt und auch mit den geringsten Auswirkungen, wie Simeon Glasson erklärte. Eigentlich war Martin als Dritter hinter Robby Swift und Takuma Sugi, der am meisten von der Unterstützung profitiert hatte, ausgeschieden, doch die Judges gaben ihm spontan noch einen Platz im Finale. “Wir wollten nicht disqualifizieren”, sagte Simeon Glasson.

Damit sind die Hauptwertungen beim Fiji World Cup 2023 abgeschlossen, nur die Master sind noch nicht gefahren. Es wurde bereits vor einigen Tagen angekündigt, aus organisatorischen Gründen nur eine Single Elimination zu fahren. Denn auch wenn das Contest-Fenster noch bis zum 12. Juni geöffnet ist, darf nur an wenigen Tagen auf dem Riff gesurft werden, und durch die aufwändige Anfahrt würde eine Double Elimination zu lange dauern.

Nach den spektakulären Bedingungen beim Warm-up einige Tage vor dem Contest zeigte sich Cloudbreak zum Finale noch einmal von der allerbesten Seite. “Im letzten Jahr war es schon gut, dieses Jahr war es auf einem anderen Level” schwärmte Kai Katchadourian.

Die Finals in Cloudbreak zum Nachschauen


Ergebnisse PWA x IWT Fiji Pro 2023

Herren

  • 1. Baptiste Cloarec
  • 2. Ricardo Campello
  • 3. Robby Swift
  • 4. Takuma Sugi
  • 5. Antoine Martin
  • 6. Antoine Albert
  • 7. Antony Ruenes
  • 7. Marc Paré
  • 9. Bernd Roediger
  • 9. Morgan Noireaux
  • 9. Leon Jamaer
  • 9. Federico Morisio
  • 13. Liam Dunkerbeck
  • 13. Flo Jung
  • 17. Philip Köster
  • 17. Julian Salmonn

Damen

  • 1. Sarah Hauser
  • 2. Sarah-Quita Offringa
  • 3. Coraline Foveau
  • 4. Jessica Crisp
  • 5. Sol Degrieck
  • 5. Maria Andres
  • 7. Jane Seman

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