SURF Redaktion
· 01.07.2025
Der zweite Tag der Freestyle Pro Tour auf Parosknüpfte nahtlos an den windigen Auftakt an. Mit Windstärken um die 30 Knoten lieferte der Meltemi perfekte Bedingungen für das Doppel-Elimination-Format. Dieses gibt Athleten, die in der ersten Runde ausgeschieden sind, eine zweite Chance.
Den Auftakt machten die Junioren, dabei sorgte vor allem der erst 15-jährige Yoad Shaham für Aufsehen. Nach seinem frühen Aus in der zweiten Runde der Single Elimination zeigte er eine beeindruckende Aufholjagd. Mit Punetas, Air Funnels und Ponches begeisterte er das Publikum, im Halbfinale zeigte er sogar einen Toad. Trotz dieser starken Leistung musste sich Shaham im Finale erneut Pier Bongianni geschlagen geben. Der Italiener, der bereits die Single Elimination für sich entschieden hatte, zeigte trotz schwieriger Bedingungen weit draußen einen großen Shaka und einen klassischen Gozzada. Das reichte, um sich den Gesamtsieg in der Jugend- und Juniorenklasse zu sichern.
Nach dem Junioren-Finale ließ der Wind zunächst nach, sodass der Start der Pro-Men-Konkurrenz verschoben werden musste. Als der Meltemi am Nachmittag wieder auffrischte, griffen die meisten zunächst zu größeren Segeln zwischen 4,8 und 5,2 Quadratmetern. Die wechselhaften Bedingungen machten es teilweise schwierig, so etwa im Duell zwischen Pier Bongianni und Sokratis Saraliotis in der zweiten Runde. Während Saraliotis mit einem spektakulären Shaka 360 startete, machte ihm der nachlassende Wind anschließend zu schaffen. Bongianni hingegen setzte auf eine Strategie mit kleineren, aber konstant ausgeführten Manövern wie Esliders, Punetas und Clew-First-Variationen.
Bodhi Kempen zeigte nach seinem Erstrunden-Aus am Vortag eine beeindruckende Aufholjagd. Mit einem vielseitigen Repertoire aus Flaka-Shaka-Kombinationen, Paskos und Sliding-Manövern kämpfte er sich durch mehrere Runden. Seine Anpassungsfähigkeit an die sich ändernden Windbedingungen war dabei ein Schlüssel zum Erfolg, denn der Wing legte wieder deutlich zu im Laufe des Nachmittags.
In den letzten vier Heats des Tages dann der Showdown der Top-Fahrer. Zunächst ging Jacopo Testa gegen Takumi Moriya an den Start, und es wurde ein äußerst knapper und spannender Heat. Takumi füllte sein Scoresheet auf der Inside mit 3 Combo-Moves aus - einem Shaka Flaka, einem Flaka Shaka und einem Spock Culo. Testa zeigte ebenfalls einen Flaka Shaka beim reinfahren, aber die meisten seiner Punkte in diesem Lauf kamen von großen Moves weiter draußen, darunter ein großer Shove-It Spock und ein Spock Culo. Die Judges brauchten eine Pause, um den Sieger zu ermitteln - und Testa setzte sich mit einem winzigen Vorsprung von 0,13 Punkten durch.
Als Nächstes musste Testa gegen Yentel Caers ran - ein Heat, den es bereits in der Single Elimination gab. Beide Rider hielten sich nicht zurück und zeigten bei inzwischen über 20 Knoten Wind ihr absolutes A-Game. Mit Double Culo, Air Bob Culo, Air Funnel Burner und Spock Culo zeigte Yentel riesige Combos, abgerundet mit einem Kabikuchi und Shove-It Spock. Am Ende standen unglaubliche 41,05 Punkte auf seinem Scoresheet. Jacopo ließ jedoch nicht locker - er zeigte selbst massive Combos, haute einen Flaka Shaka Flaka auf der Inside raus, seinen charakteristischen Shove-It Spock Spock, Double Culo und einen Spock Kono und rundete seinen Heat mit einem Burner 360 und Kabikuchi ab. Als die beiden aus dem Wasser kamen, mussten die Judges erneut eine Pause einlegen, um die Punkte zu berechnen, wobei der Unterschied zwischen den beiden teilweise nur 0,01 Punkte betrug - aber am Ende setzte sich Yentel mit weniger als einem Punkt durch und sicherte sich einen Platz im Finale gegen Lennart Neubauer.
Im Finale traf Yentel Caers auf Lennart Neubauer, der am Vortag die Single Elimination gewonnen hatte. Beide konzentrierten sich auf die Manöver weiter draußen. Neubauer präsentierte eine beeindruckende Serie von Moves, darunter Double Burner, Spock Culo, Double Culo, Air Bob Culo und Kabikuchi. Yentel wählte genau den gleichen Ansatz - er sprang einen frühen Shove-It Spock auf der Inside, bevor er sich voll auf seine Steuerbord-Seite konzentrierte und seine Scoresheet mit einem Air Funnel Burner, Air Bob Culo, Kabikuchi, Double Culo und Spock Culo füllte; alle auf der Außenseite. Letztendlich aber machte Lennart während des gesamten Heats keinen einzigen Fehler. Mit klinischer Präzision wurden alle seine Moves bis auf einen von den Kampfrichtern mit einer Punktzahl über 7 bewertet - was ihm letztendlich genug Punkte einbrachte, um wieder einmal den höchstbewerteten Heat des Tages zu fahren und Yentel um weniger als 2 Punkte zu übertreffen, was ihm den Sieg in der Pro Men's Double Elimination einbrachte. Anschließend gingen alle noch mal für eine Foto-Session aufs Wasser, wo es erneut gigantische Moves zu sehen gab.
Trotz der bereits absolvierten zwei Double Eliminations ist der Event in Paros noch nicht beendet. In den kommenden Tagen stehen weitere Highlights wie Super Sessions und experimentelle Wettkampfformate auf dem Programm. Windsurffans dürfen sich also auf weitere spektakuläre Action an der griechischen Küste freuen.