Der Auftakt der Freestyle Pro Tour auf Paros hätte nicht actionreicher ablaufen können: Bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 30 Knoten zeigten die weltbesten Freestyler ihr Können und begeisterten die Zuschauer am Strand mit spektakulären Manövern. Ein neues Wettkampfformat, bei dem nur noch eine Mindestanzahl von Moves pro Seite gefordert wird, sorgte für mehr Abwechslung und deutlich höhere Risikobereitschaft der Athleten.
Laut Head Judge Flo Ragossnig sei das neue Format darauf ausgelegt, die Vielfalt der Moves stärker zu belohnen als die reine Konstanz auf beiden Seiten. Dies führe zu mehr Action und Spannung für die Zuschauer. Die Athleten müssten nun nur noch mindestens einen Move pro Seite zeigen, was zu mehr Risikobereitschaft führt und ihnen mehr Freiheiten in der Gestaltung ihrer Läufe gebe. Das Ergebnis waren Heats voller Moves mit aller höchstem Schwierigkeitsgrad und waghalsigen Kombinationen.
Bereits in den ersten Runden kristallisierten sich zwei Favoriten heraus: Der Belgier Yentel Caers eröffnete seinen ersten Heat mit einem gewaltigen Double Air Culo direkt vor den Judges, die von einem Boot auf dem Wasser aus bewerteten, und erhielt dafür 8,2 Punkte. Er zeigte sich über den gesamten Tag in bestechender Form und erzielte in fast jedem Heat über 40 Punkte. Auch der amtierende Weltmeister Lennart Neubauer präsentierte sich in Topform und ließ mit Kombinationen wie Double Burner und Air Flaka Ponch die Konkurrenz hinter sich. Im Finale trafen mit Caers und Neubauer die beiden dominierenden Fahrer des Tages aufeinander. Beide lieferten sich einen hochklassigen Schlagabtausch mit Moves der absoluten Spitzenklasse. Caers zeigte erneut seinen Paradezug, den Double Air Culo, und fügte einen Air Kabi sowie einen Shifty Shaka hinzu. Neubauer konterte mit einem eigenen Double Air Culo, Air Funnell Burner und Double Culo auf der Außenseite sowie Shifty und Air Flaka Ponch auf der auf der anderen Seite. Am Ende setzte sich der Grieche Neubauer hauchdünn mit dem höchsten Heat-Score des Tages von knapp 45 Punkten durch.
Auch die Nachwuchsathleten zeigten trotz der anspruchsvollen Bedingungen beeindruckende Leistungen. In der Jugend- und Juniorenwertung setzte sich der Italiener Pier Bongianni souverän durch. Besonders bemerkenswert war der Auftritt des erst 12-jährigen Konstantinos Promponas, der bereits saubere Spocks zeigte und das Potenzial der nächsten Generation unter Beweis stellte.