GalleryMittsommer an Schwedens bestem Surfspot

Robert Almquist

 · 24.08.2025

Die Kulisse allein ist schon beeindruckend, aber wenn die Mittsommer-Sonne den Surfer Kristoffer Living vor Dalen in sanftes Licht taucht, dann hüpft das Fotografenherz von Robert Almquist vor Freude.
Foto: Robert Almquist
​Der längste Tag des Jahres ist vor allem in Skandinavien ein ganz besonderer – an Land feiert man ausgelassen den Sommer, auf dem Wasser die ausgiebigsten Sessions der Saison. Robert Almquist feierte Mittsommer im schwedischen Dalen und erzählt von einem magischen Tag!

​Weit draußen auf der Bjäre-Halbinsel, wo sich die schwedische Westküste zu einem zerklüfteten Finger verengt, der in Richtung Kattegat zeigt, liegt ein Ort namens Dalen. Hier gibt es keine Surfshops oder Boardverleihe, und man findet ihn auch nicht in Hochglanz-Reisebroschüren. Aber für Windsurfer und diejenigen von uns, die ihnen mit der Kamera folgen, ist Dalen eine leise weitergetragene Legende. Es ist ein Ort der Kraft, der Einsamkeit und des Lichts. Dalen liegt direkt am offenen Meer und ist der rohen Kraft des Windes und der Wellen gnadenlos ausgesetzt. An den richtig guten Tagen bietet der Spot Windsurfbedingungen, die mit jedem anderen in Europa mithalten können – aber mit einem unverwechselbaren nordischen Spirit. Zerklüftete Klippen, tiefe Kiefernwälder und von der goldenen Abendsonne beleuchtete Gischt bilden die Kulisse.

​Während der Rest des Landes um Maibäume tanzt und Heringe und Erdbeeren teilt, jagen hier ein paar engagierte Windsurfer den Wind.”

Der Ort ist schwer zu erreichen und die Bedingungen noch schwerer vorherzusagen. Aber genau das macht ihn so besonders. Für mich als Actionfotograf ist Dalen im Hochsommer ein wahr gewordener Traum. Während der Rest des Landes um Maibäume tanzt und Heringe und Erdbeeren teilt, jagen hier ein paar engagierte Windsurfer den Wind, und ich jage sie.

Faszinierendes Licht und beeindruckende Stille

Das Licht – oh, das Licht. Mittsommer an der Westküste Schwedens bedeutet, dass die Sonne kaum untergeht. Vom frühen Nachmittag bis weit nach 22 Uhr leuchtet der Himmel in sanften Gold-, Silber- und Lavendeltönen. Es gibt eine lange Phase, in der die Sonne knapp über dem Horizont steht und ein perfektes, flaches Licht wirft, das jede Welle und jedes Segel in Magie hüllt. Jede Aufnahme wird vielschichtig. Ein Windsurfer, der sich in die Luft schwingt, ist nicht nur ein eingefrorener Moment athletischer Leistung, sondern wird eingerahmt von der langsam brennenden Mittsommerdämmerung, der rollenden See und einem Horizont, der nie dunkler zu werden scheint. Selbst die Gischt hat in diesem Licht Persönlichkeit – sie fängt das Leuchten ein und hängt wie Rauch in der Luft.

Was Dalen noch beeindruckender macht, ist seine Stille. Hier gibt es keine Menschenmassen, keine Lichter der Stadt und keinen Verkehr in der Ferne. Nur das Rauschen des Windes, des Wassers und das Klicken der Kameras. Das erfordert Geduld, Respekt vor der Natur und eine Art stille Präsenz. Und wenn dann alles zusammenpasst – eine zuverlässige Wettervorhersage, ein begnadeter Surfer und das endlose Licht des Mittsommers –, ist das Ergebnis etwas ganz Besonderes. Für mich ist Dalen nicht nur ein Ort, sondern ein Erlebnis. Und im Mittsommer strahlt er am hellsten, sowohl für die auf dem Wasser als auch für uns, die das Glück haben, ihn dokumentieren zu dürfen!


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