SURF Redaktion
· 03.06.2025
Die deutsche Freestyle-Saison 2025 ist eingeläutet. Das Himmelfahrtswochenende beim Surf-Festival Fehmarn wurde von den Freestylern genutzt, um das erste Freestyle Battle der Saison 2025 zu starten. Dieses Mal sogar mit dem Status eines FPT (Freestyle Pro Tour) Proving Ground Events; die Fahrerinnen und Fahrer konnten also auch für die internationale Wertung Punkte sammeln. Am Freitagnachmittag bot der Südstrand die gesamte Bandbreite an Bedingungen – von kaum fahrbar bis hin zu überpowerten Situationen. Am Ende konnte jedoch eine vollständige Single Elimination mit beachtlichen Überraschungen ausgefahren werden.
Das Zeitfenster für den Contest am diesjährigen Himmelfahrtswochenende war durch die Windvorhersage, die nur circa einen halben Event-Tag windgetriebene Action versprach, sehr begrenzt. Während dieser fünf Stunden war es ein Auf und Ab der Gefühle, sei es seitens der 35 Fahrer*innen oder seitens der Judges. Von marginal fahrbar bis überpowert bot Fehmarns Südstrand am Freitagnachmittag die gesamte Bandbreite, wie man sie sonst nur von Mobilfunkanbietern kennt.
Wie es möglich war, den Brasilianer und Big Wave Foiler/Surfer Vinnicius Martins für ein Battle in solchen Bedingungen zu überzeugen, ist selbst uns noch nicht klar, aber er hatte eine sehr gute Zeit!
Bereits in den ersten Runden zeichnete sich ab: Wer mit den Bedingungen - choppy und böig -umzugehen weiß, hat einen klaren Vorteil. Dass das Niveau von Jahr zu Jahr steigt liegt auf der Hand, aber besonders der einhändige Flaka Caña Brava von Benjamin Klokkers, der sein erstes Battle bestritt, zeigte, dass es bereits ab den Vorrunden kein einfaches Durchkommen mehr gab. Thies Romig, Mitorganisator der Rügen Island Games, musste sich dem Newcomer Ben Behrendt geschlagen geben, der mit sauberen Switch Moves sein Scoresheet füllte. Die “Kooks On The Water”, das Trio um die Hamburger Ben, Arne und Jasper zeigten, dass sie bei weitem keine Kooks sind, denn alle schickten ihre Kontrahenten in der ersten Runde zurück an den Strand.
Maarten Molenaar, einer der Köpfe hinter der Freestyle Pro Tour, gab sich ebenfalls die Ehre vor Fehmarn seine besten Manöver zu zeigen. Leider mit dem, wie er selbst sagt, nicht erhofften Ergebnis. Florian Staudenhechtl konnte in seinem Heat gegen Maarten einen Bongka (Forward into Flaka) zeigen und sicherte sich somit die Punkte, um in die nächste Runde einzuziehen.
Ab dem Viertelfinale wurden die Moves intensiver und der Wind legte eine Schippe auf die Beaufort-Skala drauf. Leon Struppeck schlug Routinier Kevin Langbehn, Lucas Nebelung schlug Florian Staudenhechtl, Foivos Tsoupras besiegte einen extrem gut fahrenden Sebastian Gux und Arne Jörn musste sich den grazil ausgeführten Manövern vom mehrfachen Freestyle Battle Champion Niclas Nebelung geschlagen geben.
Die Paarung für das Halbfinale stand somit fest: Leon Struppeck gegen Lucas Nebelung und Foivos Tsoupras gegen Niclas Nebelung. Beim Anblick der Heat-Tafel wurde klar, dass die nächsten Heats die spannendsten seit langer Zeit werden.
Organisator der GFB Leon Struppeck, schaffte es mit 2 Punkten Vorsprung Lucas Nebelung auf den vierten Platz zu verweisen. Zum ersten Mal nach 13 Jahren Freestyle Battle stand Leon im Finale!
Die Heat Paarung Foivos gegen Niclas hat es in vorherigen Battles schon öfters gegeben, immer mit dem Ausgang, dass Niclas gewann. Dass dieses Battle ein anderes wird, war bereits nach wenigen Sekunden klar, nachdem Foivos einen unfassbar sauberen, freihändigen Burner sprang. Offensichtlich gestärkt vom ersten Manöver zauberte Foivos ein ganzes Feuerwerk an Tricks aufs Wasser. Niclas, der aktuell noch mit einer Knieverletzung kämpft, hielt alles an Manövern dagegen, die sein Körper und die Bedingungen zuließen. Im Endeffekt musste er sich aber dem stark fahrenden Foivos geschlagen geben und sich letztendlich mit dem dritten Platz begnügen.
Somit standen Leon Struppeck und Foivos Tsoupras im Finale. Zwei beste Freunde, die auch abseits von Contests fast jede Session zusammen auf dem Wasser verbringen. Angespornt durch fast brüderlichen Ehrgeiz, zeigten die beiden Kontrahenten bei schwächelndem Wind nochmal alles, was die Trickkiste hergab. Leon Struppeck behielt am Ende mit technischen Manövern die Nase knapp vorne und holte sich somit seinen ersten GFB-Titel. Für Foivos ein starker zweiter Platz!
“Die Bedingungen waren echt schwer zu fahren, extrem kabbelig und extrem böig - im Endeffekt hat mir das auf jeden Fall geholfen, ich bin oft im Chop und auch mit den größeren Segeln unterwegs, daher war die Umstellung für mich nicht so groß. Einfach nur geil und danke an alle, die dabei waren! An das Wochenende werde ich mich noch lange erinnern”, berichtet Gewinner und Organisator Leon Struppeck.
Im Heat der Damen waren es Lina Schmied und Malin Körner, die beide mit wirklich guter Performance ihre acht Minuten Heat füllten, Lina konnte sich gegen Malin durchsetzen und stand somit im Finale gegen Elena Dominik. Im Finale ließ Elena sich von den schwierigen Bedingungen nicht beeindrucken und sprang Grubbys, Spocks und Funnells, als wäre der Chop nicht existent. Verdienter erster Platz für Elena im ersten Damen-Battle des Jahres.