SURF Redaktion
· 01.12.2025
Die iQFOiL Europameisterschaft 2025 in Sferracavallo bei Palermo fand am Wochenende ihren krönenden Abschluss mit packenden Medal Series. Nach einer Woche wechselhafter Bedingungen präsentierte sich der Finaltag mit perfektem Rennwetter: 12 bis 14 Knoten westlicher Wind und eine anspruchsvolle Welle boten den idealen Rahmen für die Entscheidungskämpfe der jeweils zehn besten Athletinnen und Athleten.
Bei den Frauen qualifizierten sich im Viertelfinale die Norwegerin Maya Gysler und die erst 15-jährige Italienerin Medea Falcioni für die nächste Runde. Falcioni zeigte dabei bemerkenswerte Nervenstärke, als sie nach einer Kollision mit einem Stück Treibgut stürzte, aber schnell wieder aufs Brett kam und ihren Platz im Halbfinale sicherte. Dort trafen die beiden Nachwuchstalente auf die Olympiasiegerin Marta Maggetti aus Italien, Tamar Steinberg aus Israel und die Kroatin Palma Cargo. Maggetti setzte sich im Halbfinale durch, während Gysler ebenfalls den Sprung ins Finale schaffte.
Das große Finale der Frauen wurde zu einem taktischen Schachspiel zwischen Daniela Peleg aus Israel, Emma Wilson aus Großbritannien, Marta Maggetti und Maya Gysler. Peleg und Wilson gingen mit je einem Match-Punkt in das entscheidende Rennen. Die Dramatik nahm sofort zu, als Wilson und Maggetti mit Frühstarts und entsprechenden Fünf-Sekunden-Strafen belegt wurden. Trotz dieses Handicaps kämpfte sich Wilson eindrucksvoll zurück und sicherte sich den zweiten Platz. Peleg ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und fuhr ein taktisch kluges Rennen, das ihr die erfolgreiche Titelverteidigung einbrachte. Die junge Norwegerin Maya Gysler komplettierte das Podium als Dritte.
„Es fühlt sich so gut an, es war eine großartige Woche und ich bin besonders glücklich, da es ein Back-to-back-Sieg ist”, sagte Daniela Peleg nach ihrem Triumph. „Es war eine harte Woche mit vielen wechselnden Bedingungen, aber ich blieb konstant. Ich war vor dem Rennen nervös, aber als ich sah, dass Emma zu früh gestartet war, zielte ich einfach auf einen klaren Start und hielt mich an einfache, solide Taktik, und es hat funktioniert!" Theresa Steinlein verpasste die Medal Series als Elfte nur ganz knapp. Sie war nach starkem Start in die Regatta nach einer Beinahe-Kollision in einem Lauf disqualifiziert worden und hatte sich zurückgekämpft. Da aber am Freitag, dem letzten Tag der Qualifying Series kein Wind war, konnte die Olympia-Sechste nicht weiter nach oben klettern. Sophia Meyer beendet die EM auf Rang 43, Alica Stuhlemmer wurde 53.
Im Viertelfinale der Männer setzten sich Andy Brown aus Großbritannien und der 19-jährige Italiener Leonardo Tomasini durch. Im Halbfinale trafen sie auf den Olympiasieger Tom Reuveny aus Israel, den Titelverteidiger Pawel Tarnowski aus Polen und den Olympia-Bronzemedaillengewinner Luuc van Opzeeland aus den Niederlanden. In einem packenden Rennen qualifizierten sich Tarnowski und Van Opzeeland für das Finale, wo bereits die beiden Erstplatzierten der Qualifikation, Nicolas Goyard aus Frankreich und Finn Hawkins aus Großbritannien, warteten.
Das Finale der Männer entwickelte sich zu einer Machtdemonstration des Niederländers Luuc van Opzeeland. Zunächst gewann er das erste Rennen und glich damit den Match-Point-Stand aus. Im entscheidenden zweiten Lauf zeigte er erneut seine Klasse und sicherte sich mit einem überzeugenden Sieg den Europameistertitel. Seine aggressive, aber kontrollierte Fahrweise auf dem anspruchsvollen Kurs beeindruckte Zuschauer und Konkurrenten gleichermaßen.
„Ich wusste, dass ich die ganze Zeit pushen musste. Ich fühlte mich selbstbewusst und sagte mir einfach, dass ich alles geben muss. Auf der letzten Reach habe ich quasi die Augen geschlossen und bin voll drauf los!", erklärte ein überglücklicher Luuc van Opzeeland nach seinem Sieg. „Es war so ein aufregendes Rennen. Die Bedingungen waren knifflig, aber ich hatte Speed und habe alles gegeben, super glücklich mit diesem Sieg.” Bester Deutscher wurde Finley Evans auf Platz 74, Rang 80 belegte Jacob Ditzen, Tjalve Böttger wurde 87.
Alle Platzierungen und Ergebnisse unter iqeuropeans2025italy.sailti.com/en/default/races/race-resultsall