iQFOiLFoil-Krimi vor Stein - Fabian Wolf und Marion Couturier gewinnen die Kieler Woche

Tobias Frauen

 · 25.06.2025

Fabian Wolf gewinnt die iQFOiL Games bei der Kieler Woche
Foto: Felix Diemer/Kieler Woche
Krimi in den Final-Rennen der Medal Series: Sowohl Männer als auch Frauen mussten mehrfach über den Kurs, bis die Sieger der iQFOiL Games in Kiel feststanden. Am Ende hatten Marion Couturier und Fabian Wolf die besten Nerven und holten den Kieler Woche-Sieg!

Die Medal Series im iQFOiL sollten nach Olympia 2024 fairer gemacht werden, deswegen müssen zwei Sieg-Punkte im Finale geholt werden. Der oder die Führende nach der Vorrunde geht mit einem Punkt Vorsprung ins Finale, die anderen Finalisten müssen also mindestens zwei Mal gewinnen, um den Sieg zu holen. Bei vier Finalisten sind also theoretisch vier Final-Heats möglich.

Bei der Kieler Woche reizten die Damen und Herren dieses Prinzip zum ersten Mal seit der Einführung aus und sorgten so für einen echten Race-Krimi vor Stein. Als Führende gingen Marion Couturier aus Frankreich und Fabian Wolf in den Final-Tag, Sophia Meyer war als Ranglisten-Zweite nach den Quali-Läufen ebenfalls gesetzt. Bei den Damen kamen die Französinnen Lucie Belbeoch und Ambar Papazian über Viertel- und Halbfinale in den Endlauf, bei den Herren qualifizierten sich Skip Brull aus den Niederlanden und der Koreaner Gunhak Choi.

Marion Couturier macht den Sack zu, Sophia Meyer rutscht auf Rang vier

Es wurde ein echter Krimi: Nicht nur, dass es mehrere Frühstarts und damit Recalls gab, die acht Finalisten reizten die neue Regel auch fast bis aufs Maximum aus. Amber Papazian gewann das erste Rennen bei den Damen, im zweiten Lauf lag dann Sophia Meyer nach einer klugen Taktik zwischenzeitlich in Führung. Doch durch eine frühe Halse schob sich Lucie Belbeoch kurz vor dem Ziel an ihr vorbei und holte sich den Sieg. Also ging es in einen dritten Lauf: Sophia Meyer hatte schon auf dem ersten Schlag Probleme, vermutlich wegen Seegras, vorne fuhr die zuvor Führende Marion Couturier sicher und souverän zum Sieg! Meyer fiel in der Endabrechnung leider auf Rang vier zurück, weil sie als einzige keinen Lauf-Sieg verbuchen konnte.

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“Diesen Event zu gewinnen, war sehr, sehr schön. Heute haben wir auf dem Wasser die drei Grand Finals absolviert, und es war sehr hart, weil das französische Team so gut war. Ich bin sehr glücklich, mit meinen Freunden Lucy und Ambar auf dem Podium zu stehen. Ich denke, wir werden uns jetzt auf die Weltmeisterschaften vorbereiten und versuchen, den Rest des Monats das Beste zu geben", kommentierte Marion Coutourier.

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Fabian Wolf behält im Final-Krimi die Nerven

Den Krimi bei den Damen konnten die Herren sogar noch toppen: Jeder durfte mal als erster über die Linie fahren, bis Fabian Wolf schließlich endlich den Sack zumachen konnte. Nach zwei Tagen Starkwind also noch die maximale Zahl an Final-Heats, die Anstrengung war allen deutlich anzusehen. Skip Brüll gewann das erste Rennen, im zweiten Lauf sah es dann lange nach einem Sieg für Fabi Wolf aus, der dann aber zurückfiel. Tomas Romanowski gewann durch einen unerwarteten, aber erfolgreichen Kurs den Lauf, nachdem er erst in der letzten Halse in Führung gehen konnte.

Heat Nummer drei war dann die Stunde von Gunhak Choi aus Korea. Trotz einem Patzer an der vorletzten Boje - er hatte sich im Winkel verschätzt und dümpelte um die Tonne - rettete er seinen Vorsprung ins Ziel und bescherte sich und seinen drei Mitstreitern einen vierten Durchgang, der über den Sieg entscheiden musste. Dabei fand dann Fabi Wolf wieder zur gewohnten Form zurück und feierte einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Lange Zeit waren die vier Finalisten dabei eng zusammen, Wolf behielt jedoch die Nerven und kürte sich zum Sieger der iQFOiL Games bei der Kieler Woche.

“Es war so knapp wie es nur sein kann, alle vier Finalisten hatten einen Siegpunkt und das letzte Rennen hat alles entschieden, enger kann es nicht kommen!!! Ich bin froh, dass ich das Alles-oder-Nichts-Rennen am Ende für mich entscheiden konnte und damit den Sieg der Veranstaltung geholt habe - Hut ab vor den anderen drei Fahrern, es war wirklich knapp", so Fabian Wolf. “Ich hätte leicht noch vom Podium fallen können. Es war tricky heute, der Wind ging sehr rauf und runter, es ist viel passiert auf dem Kurs.”, sagte Wolf, der erst seit sechs Wochen wieder im Einsatz ist und das Kieler-Woche-Feld als “gut zum Einstieg”.

Erik Wehkamp mit starker Leistung bei den Junioren

Schon früher am Tag waren die Junioren in die Medal Races gegangen, dort war die Sache deutlich schneller entschieden: In der U19-Wertung lieferte Henrik Loset Eriksen aus Norwegen eine starke Performance ab. Der Norweger musste hart kämpfen, um seine Führung zu behalten, da Erik Wehkamp vom Viertelfinale bis ins große Finale vordrang und Druck auf Eriksen ausübte. Doch Eriksen blieb konzentriert und sicherte sich den Gesamtsieg im zweiten Lauf. Nach seinem Sieg zeigte sich Henrik Eriksen erleichtert und zufrieden: „Ich bin glücklich, dass ich es geschafft habe, die erste Position zu halten. Nach dem ersten Finallauf, in dem diese Jungs sehr schnell waren, war es schwierig mitzuhalten. Aber ich bin sehr froh, dass ich in Führung bleiben und den Sieg erringen konnte.”

In der gemischten U17-Flotte dominiert der Schwede David Bleistein. Er krönte eine makellose Woche mit seinem elften Sieg in Folge und sicherte sich damit souverän den Titel in der U17-Jungen-Kategorie. Bleistein reflektierte seinen Erfolg: „Es war ein gutes Finale. Ich konnte im Downwind eine ziemlich starke Führung herausfahren und bin schnell gefahren, habe hart gepusht. Es war insgesamt ein großartiges Wochenende. Ich habe es geschafft, 10 Bullets aus 10 Rennen zu holen, und ich freue mich sehr auf die nächsten Wettkämpfe." Bei den U17-Mädchen verpasste Anna Korevaar aus den Niederlanden zwar knapp das Grand Final, sicherte sich aber nach einer konstanten und beeindruckenden Woche voller Rennen den Gesamtsieg in ihrer Kategorie.

Der Livestream aus Kiel zum Nachschauen


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