Eins vorab, sein Vorname hat nichts mit dem Nachnamen des berühmten Waterman Kai Lenny aus Hawaii zu tun. Doch das 18-jährige Nachwuchstalent aus dem bayerischen Burghausen ist durchaus gewillt, auf der Karriereleiter ebenfalls nach oben zu klettern. Für die Youth Sailing World Championships des Weltsegelverbandes setzte sich Lenny nach harter Qualifikation nun bereits zum zweiten Mal durch und wurde, wie 2023, wieder vom DSV nominiert. Im Sommer 2024 trat er auf dem iQFOiL Youth-Board am Gardasee in der olympischen Nachwuchsklasse gegen knapp 40 Gegner aus der ganzen Welt an.
Mein Vater war schon immer begeisterter Windsurfer und Segler. Durch meine Familie bin ich oft am Wolfgangsee und dort über eine Anfängerwoche zum Opti-Segeln und zum Windsurfen gekommen.
Ja, unbedeutende Regatten ohne Ambitionen. War aber eine echt gute Zeit.
Nach der Zeit im Opti habe ich ein paar andere Bootsklassen ausprobiert. Da mir Windsurfen aber schon immer sehr gefallen hat, habe ich mich gefragt, wieso ich nicht mit etwas Schnellerem und Aufregenderem um die Tonnen heize. 2020 bin ich auch die ersten Male auf einem Foilboard unterwegs gewesen, das war ein echtes Schlüsselerlebnis.
Am Anfang wären Foil-Regatten für mich zu viel gewesen, also habe ich auf dem Techno Erfahrung gesammelt, da ging alles etwas langsamer. Zudem gab es eine super Techno293-Jugendgruppe beim RSC Chiemsee.
Das war eine super Gruppendynamik. Jede Meisterschaft bin ich einmal in der Altersgruppe U17 mitgefahren und habe echt viel gelernt, vor allem zu pumpen.
Ja, das war eine echte Fehlinvestition. Ich bin keine Regatta damit gefahren, und auch insgesamt habe ich es nur wenig benutzt.
Das iQFOiL Youth and Junior Equipment ist einfacher zu fahren und näher am großen Olympiamaterial dran. Außerdem war das Marketing besser, und World Sailing hat es für die Youth Sailing Worlds ausgewählt.
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Nein, das geht. In diesem Alter würde man in der U15 oder U17 fahren. Beide Altersklassen starten gemeinsam in einem Feld mit Juniormaterial. Dort foilt man mit einem sehr leichten Siebener-Segel mit RDM-Mast. Falls man damit überfordert sein sollte, kann man auch mit einem 5er- oder 6er-Rigg derselben Bauweise starten. Erst später in der U19 auf dem Youth-Equipment gibt es ein schweres und performanceorientiertes Rigg mit acht Quadratmeter für alle bei jedem Wind. Zudem lassen sich die iQ-Segel für eine große Windrange trimmen, bei viel Wind kann man die Segel flach wie ein Brett ziehen.
Die Trainerkosten werden zu einem Teil übernommen.
Wie schon gesagt, ein bisschen der Bayerische Seglerverband. Im Moment größtenteils meine Eltern. Auch mein Verein, der SV Wacker Burghausen, übernimmt schon echt viel, wie zum Beispiel Materialkosten und Startgebühren und Lagerkosten. Die sind eine große Hilfe. Außerdem bin ich auf Sponsorensuche für zukünftige Investitionen.
Der Sportverein ist sehr breit aufgestellt und hat unter anderem auch eine Windsurfabteilung. Aber klar, Fußball gibt es auch.
Zum Studium ziehe ich nach Kiel – da gibt’s mehr Wind, um sehr, sehr viel zu surfen!”
Es war ein echt großartiges Event, vor allem die Location war super. Wir hatten 35 Grad und eine ganze Bandbreite an Bedingungen. Das Equipment wurde gestellt, also hatte man brandneues Zeug. Das Auspacken war eins der Highlights. Da es nur einen Starter pro Nation gab, war das Level sehr hoch und das Feld sehr klein. Insgesamt also ein spezielles Event. Außerdem hat der DSV alle Kosten übernommen. Neben dem Racing konnte man auch die Stadt Buzios erkunden und Wellenreiten gehen. Mir hat es sehr gut gefallen, und gerade mit meinen ersten Regatta-tagen war ich zufrieden. Am Ende wurde es ein 16. Platz, da ich mit dem Starkwind an den letzten beiden Tagen Probleme hatte.
Eigentlich sollte es wieder, wie in Brasilien, gestelltes Equipment geben, was aber nicht in Torbole ankam. Das wurde erst wenige Tage vorher mitgeteilt, sodass ich auf nicht eingefahrenem Material starten musste. Davon habe ich mich etwas aus dem Konzept bringen lassen. Konkret lag es leider an den Starts und am Speed. Die Strategie und Taktik waren okay, wirklich zufrieden bin ich aber nur mit meinen Manövern. Am letzten Tag konnte ich die Regatta noch versöhnlich abschließen mit den Einzelplatzierungen 5, 9, 9 und 5. Ärgerlich ist der 14. Platz als Endergebnis mit nur sechs Punkten Rückstand zum Elften.
Das Level ist national niedriger. Zusätzlich kam ich sehr gut mit dem böigen Leichtwind zurecht, den wir in Überlingen hatten.
Wenn ich so viel Fortschritt mache wie die letzte Zeit, bin ich zufrieden. Langsam soll es auch daran gehen, das Gelernte umzusetzen. Ich werde in den U23und Senioren-Bereich einsteigen und versuche mich dort zu etablieren, was denkbar schwierig wird. Noch bin ich zu leicht, konnte aber trotzdem bei der U23-WM auf dem Silvaplanersee Erfahrung sammeln. Meine übergeordneten Fernziele sind Olympia 2028 in Los Angeles/USA oder 2032 in Brisbane/Australien.
Ich ziehe wahrscheinlich nach Kiel um, ich will dort Maschinenbau studieren. Zudem habe ich an der Ostsee bessere Trainingsmöglichkeiten, aber vor allem mehr Wind, um sehr, sehr viel zu surfen.
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