iQFOiL“Vor allem harte Arbeit hat mich weitergebracht” - die WM-Dritte Theresa Steinlein im Interview

Tobias Frauen

 · 30.07.2025

Bei der iQFOiL-WM in Aarhus jubelte Theresa Steinlein über Bronze - ihr bislang größter Erfolg
Foto: Sailing Energy/iQFOiL Class
Theresa Steinlein ist in der Weltspitze angekommen, bei der iQFOiL-WM in Aarhus holte die 23-Jährige die Bronzemedaille. Welche Rolle das neue Segel dabei spielte, und wie es bei ihr weitergeht, berichtet sie im surf-Interview.

Hättest du vor der WM damit gerechnet, ganz vorne dabei zu sein?

Meine Saison ist bei den iQFOiL Games (7. Platz auf Lanzarote, Anm. d. Red.) und dem World Cup in Palma (5. Platz bei der Trofeo Princesa Sofia) ziemlich gut gestartet. Da habe ich schon gesehen, dass ich vorne dabei sein kann, es hat nur nicht fürs Finale gereicht. Das jetzt war mein erstes großes Finale, dafür ist es ziemlich gut gelaufen. Ich wusste, dass mir vorher ein paar kleine Sachen gefehlt haben, auch mental. Es kommen viele Faktoren zusammen, auch das Glück spielt da natürlich immer eine Rolle. Ich bin aber auf jeden Fall mit der Erwartung an mich selber in die WM gegangen, dass mehr dabei rauskommen kann als bei den letzten Races!

Mit der Bronzemedaille bin ich sehr zufrieden!”

Die Medal Series in Aarhus waren extrem spannend, du hast ja das erste Finale sogar gewonnen. Wie hast du die Finalläufe erlebt?

Ich hatte insgesamt vier Rennen an dem Tag, das war sehr anstregend, weil ich bis zum letzten Race durchhalten musste und die anderen etwas weniger Läufe hatten. Ich bin eigentlich mit der schlechtesten Ausgangslage ins Halbfinale gegangen, weil ich noch keine Medaille sicher hatte und noch bis auf Platz sechs abrutschen konnte, das war schon Stress. Deswegen habe ich mir gedacht “Alles oder Nichts” und bin auf Sieg gefahren. Ich bin natürlich happy, dass es am Ende eine Bronzemedaille geworden ist, damit bin ich sehr zufrieden!

Was waren die entscheidenden Faktoren, dass du nach Platz sechs bei Olympia jetzt noch weiter nach vorne fahren konntest?

Ich hatte nach den Spielen kaum Pause, sondern habe schnell weitergemacht. Daneben lief noch mein Studium, das ich im März abgeschlossen habe. Ich hab ziemlich viel trainiert, und natürlich hat mir auch das neue 7,3er Segel ein bisschen in die Karten gespielt. Der Unterschied ist nicht so groß, aber ich merke, dass ich bis zum Ende einer Regatta fit bin und nicht an meine physischen Grenzen komme. Es ist vor allem harte Arbeit, die mich weiter gebracht hat!

Es ist vor allem harte Arbeit, die mich weiter gebracht hat!”

Was ist dein Fazit zu den Änderungen in den Medal Series und beim Material?

Wie gesagt, mir hat das in die Karten gespielt. Ich habe das Gefühl, dass das Segel weniger Fehler verzeiht als das alte 8,0er. Die Resultate haben sich auch ein wenig verändert. Kleinere Fahrerinnen haben jetzt mehr Chancen als vorher, und man hat bis zum Ende der Woche genug Energie!

Wie geht es bei dir jetzt weiter, was steht als nächstes auf dem Plan?

Seit Ende der WM bin ich auf einem Bundeswehr-Lehrgang in Norddeutschland, für insgesamt drei Wochen. Anschließend geht es zum Off-Water-Training nach München, ein bisschen Rennrad fahren und Zeit zuhause genießen - dort war ich schon fast ein halbes Jahr nicht mehr. Da gehe ich dann bestimmt auch mal auf den bayerischen Seen surfen. Dann geht es auch schon wieder nach Italien zum Training, dieses Jahr steht ja noch die EM auf Sizilien an (22. bis 29. November, Anm. d. Red.). Ich freue mich drauf, wieder an meinem Homespot am Gardasee trainieren zu können und dort eine gute Zeit zu haben.

Vielen Dank und viel Erfolg!


Meistgelesen in der Rubrik Windsurfen