SURF Redaktion
· 01.08.2025
Nach einer Woche voller Spannung, intensiver Wettkämpfe und wetterbedingter Verzögerungen fanden die iQFOiL Youth & Junior World Championships 2025 in Brest gestern mit den Medal Races ihren Abschluss. Mit dabei: Moritz Schleicher in der U17 der Jungen und seine Schwester Emma Schleicher in der U19 der Mädchen, die als Zweite der Vorrunde sogar direkt im großen Finale stand.
In der U19 Frauen-Kategorie bewies die Italienerin Medea Falcioni Nervenstärke und Können, als es am meisten darauf ankam. Nach einem schwierigen Start in den ersten beiden Läufen des Grand Finals fand sie im entscheidenden dritten Durchgang zu ihrer Bestform zurück. Mit einem perfekten Start übernahm sie sofort die Führung und hielt diese bis ins Ziel, was ihr den Weltmeistertitel einbrachte. “Wir haben gerade die Medal Series beendet und es war absolut großartig. Wir hatten drei Rennen im Grand Final. Alle waren unglaublich eng. Die Führenden wechselten ständig und es war ein fantastisches Rennen”, erklärte die sichtlich bewegte Falcioni nach ihrem Triumph.
Die italienische Dominanz in dieser Kategorie wurde durch Francesca Salerno unterstrichen, die die Silbermedaille gewann. Die Türkin Nurhayat Güven komplettierte das Podium mit Bronze, nachdem sie sich beeindruckend vom Viertelfinale bis ins Grand Final vorgekämpft hatte. Für das italienische Team bedeuteten diese Ergebnisse wichtige Punkte im Kampf um den Nationenpokal, der am Ende ebenfalls an Italien ging. Emma Schleicher hingegen erwischte keinen optimalen Tag, sie belegte in den drei Final-Läufen die Plätze vier, vier und drei. Mit Rang vier in der Gesamtwertung und einer starken und konstanten Leistung über die gesamte Woche hinweg ist Schleicher in der Weltspitze ihrer Altersgruppe angekommen. Eva Lotte Grünbaum beendete die WM auf Rang 45.
Die U19 Männer-Kategorie bot ebenfalls einen packenden Dreikampf im Grand Final. Der Türke Artun Senol kämpfte sich durch das Viertel- und Halbfinale und sicherte sich einen Sieg im ersten Lauf des Grand Finals. Doch am Ende setzte sich der Australier Rory Meehan mit zwei Siegen durch und holte sich den Weltmeistertitel. “Das war sehr hart. Die Jungs haben es mir super schwer gemacht. Ich habe das erste Rennen gewonnen, dann hat Artun das zweite geholt, aber ich konnte gerade noch das dritte für mich entscheiden. Ich bin sehr glücklich”, sagte Meehan nach seinem Erfolg. Artun Senol sicherte sich die Silbermedaille, während der Italiener Mattia Saoncella, der als Führender ins Grand Final gegangen war, mit Bronze vorlieb nehmen musste. Bester Deutscher war Matti Winkler auf Rang 42, Erik Wehkamp folgt auf Platz 58, Max Winkler wurde 78. und Nils Präger 80. Marius Müller und Siddharta Hummler liegen mit den Plätzen 109 und 110 direkt nebeneinander, Paul Regber beendet die WM auf Rang 119 und Eddie Burger auf 136.
Die vielleicht überraschendste Geschichte der WM schrieb die Französin Thea Le Borgne Zibetti in der U17 Mädchen-Kategorie. Noch am Vorabend lag sie auf dem zehnten Gesamtrang, erhielt aber in letzter Minute den achten Startplatz für die Medal Series, nachdem andere Teilnehmerinnen durch technische Strafen zurückgestuft worden waren. Diese Chance nutzte die junge Französin eindrucksvoll: Sie gewann das Viertelfinale, wurde Zweite im Halbfinale und sicherte sich den einzigen Lauf des Grand Finals, bevor die Wettfahrten aufgrund nachlassenden Windes abgebrochen werden mussten.
“Ich habe gerade die WM gewonnen, es ist einfach unglaublich. Ich komme aus Lorient, nicht weit von hier, und es ist einfach fantastisch, ich kann es nicht glauben, ich bin wirklich glücklich”, strahlte Le Borgne Zibetti nach ihrem unerwarteten Triumph. Die Silbermedaille ging an Naama Palatnik aus Israel, während Parla Kabasakal aus der Türkei Bronze gewann.
In der U17 Jungen-Kategorie zeigte Merlijn Boswijk eine beeindruckende Leistung. Obwohl er erst im Halbfinale ins Geschehen eingriff, dominierte er die entscheidenden Läufe und gewann sowohl das Halbfinale als auch beide Rennen des Grand Finals. Damit überholte er seine niederländischen Teamkollegen Peyton Dits und Finn Brull, die Silber und Bronze gewannen - ein komplettes Oranje-Podium also.
“Ich bin gerade U17-Weltmeister geworden. Heute war es wirklich knifflig, wir hatten ziemlich leichten Wind... Dann bin ich ein wirklich gutes Halbfinale gesfahren, ich habe es gewonnen. Dann haben wir ein erstes Grand Final gemacht, und ich habe es auch gewonnen. Im nächsten und letzten Finale... hatte ich eine schöne Böe und konnte sie nutzen. Ich fühle mich wirklich großartig. Es ist unglaublich, ich kann es nicht glauben. Aber ich fühle mich unglaublich glücklich, es ist verrückt”, sagte ein überwältigter Boswijk nach seinem Triumph. Moritz Schleicher stand als Vierter der Vorrunde im Halbfinale, dort steht jedoch nur ein “DNC” (Did Not Compete) auf seinem Scoresheet. Das bedeutete Platz sechs in der Gesamtwertung. Auf Rang 53 lag am Ende Gustav Grünbaum, Fritz Grünbaum wurde 116.
Der Nationenpokal sorgte für zusätzliche Spannung bei den Weltmeisterschaften. Mit mehreren starken Leistungen in verschiedenen Kategorien, darunter Gold und Silber bei den U19 Frauen sowie Bronze bei den U19 Männern, sicherte sich Italien den begehrten Titel. Die Türkei folgte dicht dahinter auf dem zweiten Platz, während Gastgeber Frankreich den dritten Platz auf dem Podium belegte.