Juban und Erpenstein haben einen der besten Wettkampftage der Windsurfing World Wave Tour abgerissen. Head Judge Boujmaa kommentierte: “Es waren wahnsinnige Bedingungen und Action. Die Energie, die ich heute gespürt habe, war einer der besten Contests, die ich je erlebt habe. Die Bedingungen, die Action, die Stimmung und die Gemeinschaft waren einfach unglaublich.”
Gleich zu Beginn des Halbfinales setzte die Dünung mit einem Paukenschlag ein und über masthohe Sets begannen anzulaufen. Die Strömung wurde tückisch, und die Teilnehmer mussten auf die Pausen zwischen den Sets warten, um rauszukommen, aber wenn die Wellen anrollten, boten sie unglaubliches Down-the-Line-Riding.
Das Finale der Frauen sah einen großartigen Kampf zwischen einer supermotivierten Alexia Kiefer Quintana und Lina Erpenstein. Alexias Power-Turns in kritischen Sections hatten die Judges während des gesamten Wettbewerbs beeindruckt. Nach einem etwas wackeligen Start erwischte Kiefer Quintana ein gutes Set und fuhr drei Power-Turns unter der Lippe und vor den Felsen durch. Erpenstein konterte mit einigen soliden Turns in der Pocket. Doch in der letzten Minute des Heats nahm Erpenstein eine große, perfekt brechende Welle, slashte sich durch einige Turns und schloss den Heat dann mit einem schönen Aerial ab, das brachte ihr den Sieg!
Ich war nur im Überlebensmodus.” (Lina Erpenstein)
Es war Erpensteins erster Gewinn bei einem 5-Sterne-Event überhaupt. “Ich bin überglücklich. Ich habe so lange davon geträumt, aber das Niveau war so hoch und die großen Wellen rollten herein und ich war nur im Überlebensmodus. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Taktik in diesem Heat. Ich habe mich gut positioniert und die Wellen gut gelesen. Es fühlt sich unwirklich an, zu gewinnen. Diese ganze Reise war die Reise meines Lebens”, sagte sie.
Es war auch das erste 5-Sterne-Podium für Alexia Kiefer Quintana. “Es war ein tolles Gefühl. Ich mochte diesen Event sehr, weil ich überhaupt nicht nervös war. Ich hatte eine Menge Spaß auf dem Wasser. Ich habe mir selbst zugerufen: ‘Komm schon Alexia, du musst es tun’. Ich liebe das Wellenreiten. Die Wellen waren wirklich groß, aber man braucht einfach Selbstvertrauen", sagte sie.
Die Wellen waren wirklich groß, aber man braucht einfach Selbstvertrauen.” (Alexia Kiefer)
Die 14-jährige Sol Degrieck bewies, dass man in der Zukunft mit ihr rechnen muss, besonders bei großen Wellen. Sie wählte einige großartige Brecher und fuhr ohne Angst durch kritische Sektionen, um den dritten Platz zu belegen. Pauline Katz war den ganzen Wettbewerb über gut unterwegs, wählte gute Wellen und attackierte Sektionen, um sich den vierten Platz zu sichern.
Einige der größten Sets des Tages kamen im Finale der Männer über den Pazifik. Darin traf Philip Köster auf Camille Juban, Morgan Noireaux und Victor Fernandez, mit dem er bereits im Halbfinale im gleichen Heat war. Darin warfen die beiden unter anderem Thomas Traversa raus, während im anderen Halbfinale Juban und Noireaux Weltmeister Brawzinho an den Strand schickten. Julian Salmonn hatte bereits im Viertelfinale gegen Köster und Marino Gil Gherardi das Nachsehen.
Trotz seines entspannten Auftretens suchte sich Camille Juban die größten und besten Sets aus und zerlegte die größte Welle des Tages mit einem 15-Fuß-Face. Während viele Wellen so aussahen, als würden sie zu schnell brechen, um wirklich von oben nach unten geritten werden zu können, schaffte es Juban, mehr Turns an kritischeren Stellen auf den Wellen zu setzen als jeder andere und dann zum Schluss riesige Aerials zu landen. Die Wellen schienen langsamer zu werden, wenn er ritt, aber das war nur ein Hinweis darauf, wie gut er die Wellen lesen konnte. Bei einem anderen Riesen-Set, das viele für eine Close-Out-Sektion gehalten hätten, schaffte Juban mehrere Smacks und einen fast unmöglich späten Aerial, um eine 9,13 zu erzielen.
Wir konnten uns an einem Finaltag einfach nicht mehr wünschen.” (Camille Juban)
Juban beendete den Tag mit einer hervorragenden Wertung von 18,16 und war der verdiente Sieger. “Wir konnten uns an einem Finaltag einfach nicht mehr wünschen, und wir haben die Besten der Welt bekommen. Ich bin einfach überglücklich. Es war eine lange Woche und es war schwer, sich zu konzentrieren, aber ich bin super glücklich, einen so guten Tag mit tollen Wellen zu haben”, sagte Juban.
Nicht weit hinter Juban war Morgan Noireaux, der mit einem radikal hohen 360er auf einer Monsterwelle, der mit unglaublicher Perfektion gelandet wurde, den Move des Contests zeigte und eine 8,23 erzielte. Noireaux räumte ein: “Das war einer der besten, die ich je gemacht habe.” Er setzte seinen Angriff fort, indem er sich eine weitere Riesen-Welle schnappte, mit seinem kraftvollen Top-to-Bottom-Surfstil ritt und am Ende einen masthohen Aerial machte, der ihm die Bestnote von 8,57 einbrachte.
Das waren mit die besten Bedingungen, die wir je für einen Event hatten.” (Morgan Noireaux)
Noireaux schießt damit in der WM-Wertung ganz nach vorne. Er hat gerade einen 4. Platz in Japan belegt, dem nun ein 2. in Chile folgt. Vor dem Wettkampf sagte er, er habe das Gefühl, dass er einen Podiumsplatz erreichen könne, und das hat er auch geschafft. “Das waren mit die besten Bedingungen, die wir je für einen Event hatten. Ich fühle mich wirklich gut, denn ich hatte mir das Ziel gesetzt, auf das Podium zu kommen, und das habe ich erreicht. Es ist cool, das Gefühl zu haben, dass ich bei vielen verschiedenen Bedingungen gut bin”, sagte Noireaux.
Philip Köster hatte einige solide Wellen und einen sehr radikalen Rail Turn. Trotz mehrerer sehr knapper Versuche mit großen Sets war er nicht in der Lage, eines seiner extremen Aerial-Manöver zu vollenden.
Der Haupt-Wettbewerb ist damit beim World Cup in Chile beendet, in den nächsten Tagen kommen dann noch die Junioren und die Masters aufs Wasser! Alle Heats und Punkte gibt es unter internationalwindsurfingtour.com/chile-2024/
Einen ausführlichen Bericht von Lina Erpenstein über den Event in Chile und ihren Sieg lest ihr in den kommenden Tagen hier bei uns!