Lüderitz Speed ChallengeKommen jetzt die Rekord-Tage? Dunki berichtet aus Namibia

SURF Redaktion

 · 25.11.2024

Am Wochenende waren die Speedsurfer bei der Lüderitz Speed Challenge endlich wieder auf dem Kanal
Foto: Peter Davis via Björn Dunkerbeck
Für surf berichtet Björn Dunkerbeck von der Lüderitz Speed Challenge. Nach ein paar etwas schwächeren Tagen bereiten sich jetzt alle Speed-Windsurfer auf die angekündigten Rekord-Bedingungen vor.

Fast eine Woche lang ging nichts auf dem Speed-Kanal in Lüderitz, am Wochenende konnten dann wieder ein paar Runs gewertet werden. Immer ganz vorne dabei: Antoine Albeau, immer noch der aktuelle Weltrekordhalter und bislang auch Führender bei der Lüderitz Speed Challenge 2024. Doch Gunnar Asmussen kam am Samstag ganz dicht an A2 heran, auch wenn er mit 45,64 Knoten noch keine neue Bestmarke für dieses Jahr setzen konnte. “Speedsurfen ist einfach geil, speziell hier in Lüderitz”, sagte Gunnar zu Björn. “Ich kann es kaum erwarten wieder das Board fliegen zu spüren. Dieses Jahr habe ich mir viel vorgenommen, kann es kaum erwarten meine Topspeeds weiter nach oben zu Schrauben!”

Mit seinem besten Run liegt Asmussen im derzeitigen Ranking auf Platz zwei vor Björn Dunkerbeck, der mit 44,37 Knoten am Samstag auch einen Top-Wert fuhr. Nur ganz knapp hinter ihm lauert der erst 19 Jahre alte Brendan Lorho aus Frankreich: “Dafür dass es mein ersten Jahr auf dem Kanal ist, gefällt es mir super!”, freute sich der Youngster gegenüber Björn. “Ich mag es. Tief genug, sicher und verdammt schnell! Ich liebe den Spot!”

An die persönlichen Grenzen gehen

Auf Platz fünf und sechs folgen nahezu gleichauf Simon Pettifer und Jenna Gibson aus Großbritannien, die an ihrem Homespot in Weymouth ebenfalls nahezu perfekte Speed-Bedingungen kennen. “Meine persönlichen Bestzeiten habe ich alle in dieser Woche gefahren”, erzählt Jenna. “Es war zwar noch nicht wirklich windig, aber die Bedingungen, die wir hier an den ‘schlechten’ Tagen hatten, waren immer noch schneller als irgendwo sonst auf der Welt, meine 500er-Bestzeit war 39,89 Knoten in La Palme. In dieser Woche habe ich auf dem Kanal fast jeden Tag eine neue Bestzeit erzielt!”

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Die Bedingungen, die wir hier an den ‘schlechten’ Tagen hatten, waren immer noch schneller als irgendwo sonst auf der Welt.“ (Jenna Gibson)

Auch Gibson freut sich auf die kommenden Tage und optimale Bedingungen. “Ich habe den magischen Moment erlebt, von dem jeder spricht, wenn man Flachwasser bekommt, begleitet von einer großen Böe, die einen den ganzen Kurs hinunter beschleunigt und immer schneller wird. Das ist ein unglaubliches Gefühl, nach dem ich bereits süchtig bin.” Ihr Ziel für Lüderitz? “Ich bin hierher gekommen, um an meine persönlichen Grenzen zu gehen, ich würde gerne den Weltrekord bei den Frauen brechen. Aber am Ende will ich einfach nur mit meiner Leistung zufrieden sein. Wenn ich innerhalb von 2,5 Knoten meines Freundes Simon bleiben kann, dann bin ich zufrieden, das ist ein guter Maßstab für mich!”

Sehen wir diese Woche einen neuen Weltrekord?

Doch die Forecasts versprechen nahezu perfekte Bedingungen für den Anfang dieser Woche. Björn Dunkerbeck beschreibt die Aussichten für Lüderitz: “Nun sind die Tage immer besser geworden, und Montag, Dienstag und Mittwoch ist die beste Vorhersage. Also erwarten uns gute, hoffentlich sehr schnelle Runs auf dem Speedkanal!” so Björn in seinen exklusiven Einblicken für surf. “Wenn die Wind-Richtung und -Stärke so kommt wie es aussieht, dann werden wir viel Spaß haben!”

In Sachen Material haben Björn und einige andere Fahrerinnen und Fahrer nochmal aufgerüstet: “Ich habe nun auch meinen neuen Starboard iSonic in 40cm Breite gut testen können, und auch mein neues 5,5 Severne Mach 8!” Karo van Tonder postete bereits letzte Woche Bilder von ihrem Einzelstück eines 4,8er Slalom-Segels, sie legt große Hoffnungen auf die die angekündigten Bedingungen: “Ich bin super gespannt auf die kommenden Tage in Lüderitz!! Wir haben eine rekordverdächtige Windstärke und einen guten Winkel vorhergesagt. Das könnte die Gelegenheit sein, auf die wir den letzten Monat gewartet haben. Der Kanal sieht sehr gut aus, um einige Rekorde zu brechen!”

Die Wartezeit in der vergangenen Woche haben viele für weitere Test-Runs am Diaz Point auf dem offenen Meer genutzt, zudem gab es einen Team-Abend, ein gemeinsames Gedenken an den Speedsurfer und langjährigen Lüderitz-Starter Farrel O’Shea und einen Kino-Abend mit Björn Dunkerbecks Doku “Born To Windsurf”.

Meet the Riders: Roger Örnvang, SWE 52

Außerdem stellt uns Björn einige der Teilnehmer der Lüderitz Speed-Challenge näher vor, dieses Mal Roger Örnvang aus Schweden: “Ich nehme jetzt seit zehn Jahren an der Lüderitz Speed Challenge teil, mein erstes Jahr in Lüderitz war 2013. Ich habe 6 Jahre lang Kitespeed gemacht, habe den schwedischen Kitespeedrekord über 500m mit 44,61 Knoten aufgestellt.

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2018 wollte ich wieder mit dem Windsurfen anfangen, das habe ich schon mal 25 Jahre lang gemacht, aber 2000 fürs Kitesurfen aufgehört. Ich habe neues Windsurfmaterial gekauft und 2020 meinen Freunden hier bei der Lüderitz Speed Challenge erzählt, dass ich echtes Speedwindsurfen ausprobieren möchte! Also habe ich mein Ticket für den LSC 2021 gebucht und bin wenig später zum ersten Mal auf einem Windsurfspeedboard über den Kanal geflogen, mit 47,3 Knoten Topspeed und 43,68 Knoten über 500m. Ich war begeistert von diesem fantastischen Adrenalingefühl! Im vergangenen Jahr habe ich einen neuen persönlichen Bestwert aufgestellt: 48,6 Knoten Topspeed und 44,29 Knoten über 500 Meter.

Die Liebe zum Speedsurfen führte mich auch nach Frankreich zum „Prince of Speed“, wo ich den schwedischen Rekord über die Seemeile sowohl mit dem Kite als auch im Windsurfen mit 36,86 Knoten halte. Meine Firma R-Tech Solution AB sponsert seit vielen Jahren die Lüderitz Speed Challenge, den Prince of Speed und die Dunkerbeck GPS Speedchallenge! Wir haben die fantastischste Kameradschaft und genießen gemeinsam das Adrenalin, die Begeisterung, die Freude, das Glück und das Speedfeeling auf dem Wasser.”

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Lüderitz Speed Challenge 2024: Zwischenstand 24.11.

  1. Antoine Albeau (46,30 Knoten)
  2. Gunnar Asmussen (45,64 Knoten)
  3. Björn Dunkerbeck (44,37 Knoten)
  4. Brendan Lorho (44,13 Knoten)
  5. Simon Pettifer (42,58 Knoten)
  6. Jenna Gibson (42,57 Knoten)
  7. Thomas Moldenhauer (42,03 Knoten)
  8. Karo van Tonder (41,05 Knoten)
  9. Roger Örnvang (39,00 Knoten)
  10. Charles van Tonder (38,82 Knoten)
  11. Momar Diagne (35,64 Knoten)

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