Der Auftakt des PWA Grand Slam 2025 auf Fuerteventura war so spektakulär wie Slalom X nur sein kann. Mit Windstärken jenseits der 40 Knoten und dem typischen Sotavento-Chop bot der erste Wettkampftag ein Spektakel der Superlative. Die berüchtigten Bedingungen von Sotavento zeigten sich von ihrer härtesten Seite und sorgten für zahlreiche Stürze selbst unter den Besten.
In der Damenwertung sorgte die 25-jährige Niederländerin Femke van der Veen für eine Überraschung. Mit zwei Laufsiegen und einem zweiten Platz setzte sie sich an die Spitze des Feldes. Van der Veen, die bisher nur einen Laufsieg auf der World Tour verbuchen konnte, zeigte eine beeindruckende Performance in den schwierigen Bedingungen. Mit 3,4 Punkten führt sie nun die Gesamtwertung an. Die Titelverteidigerin Sarah-Quita Offringa liegt mit 1,3 Punkten Rückstand auf dem zweiten Rang. SQ gewann den ersten Lauf, musste sich in den folgenden Rennen aber mit zwei zweiten Plätzen begnügen. Überraschend war ihr Frühstart im dritten Lauf, der sie wertvolle Punkte kostete.
Die amtierende Vizeweltmeisterin Justine Lemeteyer legte einen soliden Start hin und ist bislang die einzige Fahrerin, die in jeder Elimination unter den ersten drei Plätzen gelandet ist, auch wenn sie immer mal wieder an den Halsen strauchelte. Die Top Fünf werden derzeit komplettiert von Blanca Alabau, die unter anderem einen dritten und zwei vierte Plätze belegte, und Bobbi-Lynn De Jong, die noch keinen Platz außerhalb der Top Fünf belegt hat. Speed-Weltrekordlerin Jenna Gibson hat sich nach einem katastrophalen Start in den ersten drei Eliminations (11., 11., 10.) wahrscheinlich gefragt, warum sie überhaupt hier angetreten ist, aber die Britin hat sich nicht unterkriegen lassen und den Tag auf mit einem Sieg beendet. Der Rückstand ist natürlich groß, aber wenn sie ein wenig Schwung in die Sache bringt, kann sie vielleicht noch einen Podiumsplatz erreichen, aber es bleibt kein Platz für Fehler.
Mortefon dominiert bei den Herren
Bei den Herren war Pierre Mortefon trotz Verletzungs-Pech und Sponsoren-Trouble ganz vorne mit dabei. Trotz der extremen Bedingungen, bei denen er nach eigener Aussage mit seinem 6,0 Quadratmeter Segel deutlich überpowert war, setzte sich der Franzose an die Spitze des Feldes. Mit einem Sieg und einem zweiten Platz führt Mortefon punktgleich mit Maciek Rutkowski die Wertung an. Rutkowski, der den ersten Lauf für sich entscheiden konnte, zeigte ebenfalls eine starke Performance. Der Titelverteidiger Matteo Iachino liegt auf dem dritten Rang, konnte aber im zweiten Lauf mit einer beeindruckenden Aufholjagd vom letzten auf den dritten Platz wichtige Punkte sammeln. Nico Prien liegt nach den Plätzen zehn und vier vorerst auf dem sechsten Platz der Event-Wertung.
Jordy Vonk liegt mit 11 Punkten weitere fünf Punkte hinter Iachino. Der fliegende Holländer hat sich bequem für beide Winners' Finals qualifiziert, konnte aber in keinem der beiden Finals um den Sieg mitfahren, so dass er mit einem soliden fünften und sechsten Platz in das Event startet. Auch Amado Vrieswijk war bei beiden beide Winners' Finals dabei. Der frühere Freestyle-Weltmeister startete mit einem ausgezeichneten vierten Platz in Elimination 1, aber leider haben sowohl er als auch Bruno Martini im zweiten Winners' Final etwas zu viel Gas gegeben und wurden beide wegen Frühstarts disqualifiziert - sie belegten beide den achten Platz.
Ausblick auf die kommenden Tage
Für den zweiten Wettkampftag werden etwas moderatere, aber immer noch sehr anspruchsvolle Bedingungen mit Windstärken zwischen 19 und 23 Knoten erwartet, die lokal noch deutlich stärker ankommen dürften.
