PWA GuadeloupeIachino und Lemeteyer dominieren die ersten Rennen

SURF Redaktion

 · 25.04.2025

Drei Siege in drei Rennen: Für Matteo Iachino der "beste Saisonstart, den er je hatte"
Foto: Carter/pwaworldtour.com
Beim PWA World Cup in Guadeloupe setzten sich Matteo Iachino und Justine Lemeteyer an die Spitze des Feldes. Am dritten Tag reichte endlich der Wind, die wechselhaften Bedingungen stellten die Teilnehmer vor besondere Herausforderungen.

Der dritte Tag des PWA Windsurf World Cups in Guadeloupe brachte endlich die lang erwartete Action auf dem Wasser. Nach zwei ruhigen Eröffnungstagen konnten gestern endlich die ersten Rennen der Saison 2025 gestartet werden. Die Bedingungen erwiesen sich als anspruchsvoll, mit wechselnden Windstärken zwischen 7 und 20 Knoten sowie unterschiedlichen Wasserbedingungen. Dies sorgte für spektakuläre Rennen, heftige Stürze und einige Rennzwischenfälle.

Dominante Vorstellungen der Favoriten

Bei den Damen zeigte die amtierende Weltmeisterin Justine Lemeteyer eine beeindruckende Leistung. Trotz eines Sponsorenwechsels in der Winterpause bewies die 22-jährige Französin, dass sie nach wie vor das Maß aller Dinge ist. Mit vier Siegen und zwei zweiten Plätzen in sechs Wettfahrten setzte sich Lemeteyer an die Spitze des Feldes. Ihre Konstanz bei den Starts und ihr hoher Speed unterstrichen ihre Dominanz.

Der beste Start in eine Saison, den ich je hatte”. (Matteo Iachino)

Bei den Herren brillierte der Italiener Matteo Iachino. Der 35-Jährige zeigte eine makellose Vorstellung und gewann alle drei Eliminations des Tages. Besonders beeindruckend war Iachinos Fähigkeit, sich auf die stark schwankenden Windbedingungen einzustellen. Er siegte mit drei verschiedenen Segelgrößen und demonstrierte damit seine Vielseitigkeit und Erfahrung. Iachino selbst bezeichnete es als “den besten Start in eine Saison, den ich je hatte”.

Meistgelesene Artikel

1

2

3

Erzen und Mortefon solide, Cousin als Comeback-King

Hinter den Spitzenreitern entwickelten sich enge Duelle um die weiteren Podiumsplätze. Bei den Damen liegt die erst 19-jährige Lina Eržen aus Slowenien auf dem zweiten Rang. Sie konnte Lemeteyer in zwei Eliminations bezwingen, ein Frühstart in der sechsten Wettfahrt kostete sie jedoch wertvolle Punkte. Mit nur 2,6 Punkten Rückstand bleibt Eržen in Schlagdistanz zur Führenden. Im Herrenfeld behauptet sich der amtierende Weltmeister Pierre Mortefon auf dem zweiten Platz. Der Franzose zeigte mit drei zweiten Plätzen eine konstant starke Leistung, konnte Iachino aber nicht ernsthaft gefährden. Mortefon liegt 3,9 Punkte hinter dem Führenden und wird in den kommenden Tagen alles daran setzen, den Rückstand zu verkürzen.

Für einige Überraschungen sorgte Alexandre Cousin. Der Franzose schaffte es zweimal, sich aus scheinbar aussichtslosen Positionen noch für die Finalläufe zu qualifizieren. Besonders spektakulär war sein Comeback in der dritten Wettfahrt, als er auf dem letzten Schlag noch an Nico Prien vorbeizog. Cousin belohnte sich mit dem dritten Gesamtrang bei den Herren.

Jordy Vonk wurde vor dem ersten Start als einer der größten Herausforderer gehandelt, und der Niederländer zeigte eindrucksvoll, warum: Er qualifizierte sich für alle drei Winners' Finals und beendete den Tag als Vierter mit nur vier Punkten Rückstand auf Platz drei. Vonk belegte einen vierten, einen fünften und einen siebten Platz. Die Besetzung der Final-Heats war dabei wenig abwechslungsreich, denn alle aktuellen Top Sechs waren in allen Winners’ Finals dabei. Amado Vrieswijk und Maciek Rutkowski dürften jedoch verpassten Chancen hinterhertrauern, da keiner der beiden wirklich um den Sieg mitfahren konnte. Weniger erfolgreich verlief der Tag für den Vizeweltmeister Danielle Benedetti. Der Italiener konnte nur in der ersten Wettfahrt das Finale erreichen und liegt nach drei Durchgängen lediglich auf dem 22. Platz.

Prien-Crash sorgt für Diskussionen, Poggemann erstmals im Finale

Auch für Nico Prien lief es nicht nach Plan. Ein Zusammenstoß mit Bruno Martini im B-Finale der zweiten Wettfahrt kostete beide Fahrer wertvolle Punkte. Der Crash sorgte online für viel Gesprächsstoff: Prien führte den Heat an, war sich aber anscheinend der Anwesenheit von Martini nicht bewusst, als er in die letzte Halse ging. Martini witterte die Gelegenheit, innen durchzurutschen und überraschte Prien damit, was schließlich dazu führte, dass die beiden zusammenstießen und ausschieden.

“Ich hatte bis dahin ein gutes Finale, aber ich habe ihn einfach nicht gesehen”, berichtete Nico anschließend im PWA-Interview. War der Move von Martini zu gefährlich? “Es war irgendwo dazwischen”, so Nico. “Er hätte sich mit Platz zwei zufrieden geben können und eine normale Halse fahren können.” Manchmal treffe man einfach die falschen Entscheidungen. Dennoch ist auch Nico weiter ein Fan von “No Rules”: “Ich mag enge Rennen, es ist viel Adrenalin im Spiel, das macht es spannend für die Zuschauer und gut für uns!” Prien liegt derzeit auf Platz 18, während Martini auf Platz 20 zu finden ist.

Ich mag enge Rennen, es ist viel Adrenalin im Spiel, das macht es spannend für die Zuschauer und gut für uns!” (Nico Prien)

Für Lars Poggemann lief es in den ersten beiden Ausscheidungsrunden nicht so gut, denn der 24-Jährige schied zweimal im Viertelfinale aus. In der dritten Elimination machte es dann aber “Klick”, denn er zog zum ersten Mal in ein Winner's Final ein und beendete den Tag mit dem sechsten Platz, dem bislang besten Resultat seiner PWA-Karriere und steht im Ranking auf Rang 13.

Für den vierten Wettkampftag werden etwas leichtere Winde zwischen 9 und 13 Knoten erwartet. Dies könnte das Feld enger zusammenrücken lassen und für weitere Überraschungen sorgen. Mit noch ausstehenden Wettfahrten und einem Streichergebnis, das nach der vierten Wettfahrt zum Tragen kommt, ist in beiden Konkurrenzen noch alles offen. Skippers Meeting ist um 8 Uhr Ortszeit, der erste Start ist für 9 Uhr geplant (14 bzw. 15 Uhr MESZ).

Der Livestream zum Nachschauen

Ergebnisse PWA World Cup Guadeloupe

Damen

(nach 6 Eliminations)

  1. Justine Lemeteyer
  2. Lina Eržen
  3. Blanca Alabau
  4. Femke van der Veen
  5. Bobbi-Lynn De Jong

Herren

(nach 3 Eliminations)

  1. Matteo Iachino
  2. Pierre Mortefon
  3. Alexandre Cousin
  4. Jordy Vonk
  5. Amado Vrieswijk
  6. Maciek Rutkowski

Meistgelesen in der Rubrik Windsurfen