PWA Japan 2025Das sind die neuen Foil-Weltmeister - Drama um Justine Lemeteyer

Tobias Frauen

 · 17.11.2025

Matteo Iachino holt seinen dritten WM-Titel mit einer äußerst konstanten Leistung
Foto: Carter/pwaworldtour.com
Matteo Iachino und Justine Lemeteyer sind die Foil-Weltmeister 2025! Doch bis die Resultate feststanden, gab es noch einen Tag voller Drama und Action in Yokosuka!

Bislang zeigte sich Japan beim Fly! ANA Yokosuka, Miura Windsurf World Cup 2025 eher als Leichtwind-Revier, doch am letzten Tag drehte der Wind nochmal richtig auf. Nach einem fast windstillen Morgen wurde es immer windiger, bis zu 30 Knoten wurden zwischenzeitlich auf dem Kurs gemessen. “Es ist mehr Wind als auf Fuerteventura”, beschrieb Marion Mortefon die etwas unerwarteten Bedingungen am letzten Tag der Saison 2025.

Das Geschehen bei den Herren ist schnell erzählt, der Abschluss von Elimination 3 und die noch komplett durchgezogene Elimination vier waren ein Abbild der letzten Tage: Johan Søe unschlagbar vorne, dahinter ein enges Duell zwischen Matteo Iachino und Pierre Mortefon. Zunächst lag dabei der Franzose vorne, dann wieder Iachino. Mit beeindruckender Konstanz holte sich der Italiener damit seinen dritten WM-Titel, Mortefon kommt vor Maciek Rutkowski aufs Podium. Toll aus deutscher Sicht: Fabian Wolf wird mit einer bärenstarken Leistung Fünfter in Japan!

Blackout bei Justine Lemeteyer

Was hingegen bei den Damen geschah, hätte am Morgen niemand erahnen können. Justine Lemeteyer ging mit souveräner Führung ins Finale der bereits gestern gestarteten vierten Elimination, nur ein völlig überraschender Verlauf des Tages hätte noch Chancen für die Zweitplatzierte Lina Erzen ermöglichen können. Ein weiterer Sieg, und Lemeteyer wäre so gut wie durch - doch die Französin strauchelte und stürzte bei der ersten Halse und wurde am Ende nur Dritte, während Maja Gysler ihren ersten Sieg im World Cup feierte.

Weiter ging mit Elimination vier, die einen Streicher ins Spiel brachte und damit für Lemeteyer die Chance, ihre weiße Weste zu behalten. Schnell fand sie wieder in den Rhythmus und gewann wie gewohnt ihr Halbfinale. Doch dann der Blackout: Das Finale wurde wegen eines vermeintlichen Frühstarts abgebrochen, letztendlich war jedoch keine der Fahrerinnen zu früh über die Linie gegangen. Doch wegen eines Missverständnisses zwischen Lemeteyer und dem Startboot dachte die Französin, sie sei disqualifiziert, fuhr an den Strand zurück und verpasste das Finale.

Die Favoritinnen zeigen Nerven

Mit diesem Patzer öffnete sich das Tor für Lina Erzen wieder, nur ein hauchdünner Vorsprung blieb Lemeteyer vor dem letzten und entscheidenden Rennen. Beide waren im gleichen Halbfinale, und die Slowenin zeigte gleich an der ersten Tonne Nerven und ging ins Wasser. Sicheres Ding für Lemeteyer? Nein, denn mit einem dramatischen Schleudersturz war auch die Titelverteidigerin aus dem Rennen, sie trieb so weit ab dass sie eine Extra-Runde einlegen musste um noch um die nächste Tonne zu kommen.

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Während Justine Lemeteyer dem letzten Finale der Saison untätig vom Strand aus zusehen musste, hatte Lina Erzen die Dinge nun selbst in der Hand. Die Slowenin lieferte sich ein extrem enges Rennen mit Blanca Alabau, Erzen ließ nicht locker, obwohl sie an den Bojen mehrfach strauchelte. Kurz vor dem Ziel passierte es dann: Ein Sturz auf der Geraden machte den Sieg in dieser Elimination für Blanca Alabau klar!

WM-Entscheidung im Tiebreak

Gleichzeitig wurden durch dieses letzte Ergebnis auch die WM-Karten nochmal durchgemischt: Alabau gewinnt den World Cup in Japan und lag damit plötzlich punktgleich mit Lemeteyer in Führung. Hat die Französin mit einem einzigen schlechten Tag in diesem Jahr die Titelverteidigung verspielt? Für die Entscheidung mussten alle Einzelergebnisse der Saison herangezogen werden, und aufgrund mehr erster und zweiter Plätze kann Justine Lemeteyer ihren zweiten WM-Titel feiern. Im PWA-Clip ist zu sehen, wie sie unter Tränen von dem glücklichen Ausgang eines dramatischen Tages erfährt:

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Søe eine Klasse für sich

​Ob leichte oder starke Winde – für Johan Søe scheint es keinen Unterschied zu machen. Er verteidigt seinen Eventtitel mit einer absolut perfekten Performance. Søe verlässt das diesjährige Event mit vier Siegen aus vier Eliminations. Auch die letzten vier World-Tour-Events, an denen er teilgenommen hat, hat Søe gewonnen. Seine Geschwindigkeit, Taktik und Halsen machen ihn zu einer echten Rennmaschine – und im Moment wirkt er nahezu unaufhaltsam. Wenn er im kommenden Jahr die Tour komplett mitfährt, wird er ein ganz heißer Titelaspirant sein!

Pierre Mortefon komplettiert das Eventpodium und wird damit Vize-Weltmeister 2025. Mortefon gewann Anfang des Jahres die Slalom-X-Weltmeisterschaft, und angesichts all seiner Materialprobleme während der Saison ist der Titel des Vize-Weltmeisters ein bemerkenswertes Ergebnis. Maciek Rutkowski beendet die Saison als WM-Dritter, nachdem der Pole in Japan Platz vier holte und dabei einen dritten Platz sowie zwei vierte Plätze einfuhr. Sein Hauptkonkurrent um den letzten Podiumsplatz in der Gesamtwertung – Amado Vrieswijk – konnte in Japan nur Achter werden, obwohl er am letzten Tag beide B-Finals gewann.

Fabian Wolf mit dem besten Ergebnis seiner Karriere

Nach seinem ersten Top-Ten-Ergebnis in Sylt im letzten Monat erreicht Fabian Wolf mit Platz 5 das beste Ergebnis seiner bisherigen World-Tour-Karriere. “The Wolf” qualifizierte sich für alle vier Winner’s Finals in Japan - in dieser Form wird er 2026 zur Weltspitze gehören!

Alexis Mathis beendet die Saison ebenfalls mit seinem besten Ergebnis des Jahres – Platz 6 – während sein Teamkollege Scotty Stallman mit Platz 7 sein erstes Top-Ten-Ergebnis auf der World Tour einfuhr. Die Top Ten in Japan komplettieren William Huppert auf Platz 9 und Elia Colombo auf Platz 10 – der Schweizer wurde im dritten Rennen Vierter.

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