Zwei Weltmeister-Titel sind in diesem Jahr noch zu vergeben: Beim letzten PWA-Event der Saison entscheidet sich die Foil-WM bei den Damen und den Herren. Vom 13. bis zum 16. November gehen die Foilerinnen und Foiler beim Fly! ANA Yokosuka Miura Windsurf World Cup vor der atemberaubenden Kulisse des Mount Fuji an den Start. Wir werfen einen Blick auf die Favoriten!
Viele Jahre waren die Slalom-Fahrerinnen und -Fahrer diejenigen, bei denen am Ende der Saison die meisten Events in der Rangliste standen. Doch 2025 haben die Damen gerade mal zwei Contests im Kalender: Guadeloupe im März und jetzt Japan - auf Sylt wurde das Damen-Racing kurzfristig gestrichen. Ausrutscher sind somit nicht drin, jeder Heat zählt. Justine Lemeteyer, die im vergangenen Jahr ihren ersten WM-Titel feiern konnte, geht nach ihrem Sieg auf Guadeloupe als Führende und Favoritin ins Finale. Die Französin hat ist gerade erst nationale Meisterin auf Finne und Foil geworden, hatte jedoch im Sommer ein kleines Tief.
Ihre beiden engsten Verfolgerinnen Lina Erzen und Blanca Alabau lauern auf ihre Chance, Alabau wurde in Japan bereits 2023 Weltmeisterin. Alles wird darauf ankommen, wer besonders konstant fährt, zumal auch Newcomerinnen wie Bobbi-Lynn de Jong oder Damla Kurtdemir aus der Türkei immer für Überraschungen sorgen können. Ein unbeschriebenes Blatt sind die vielen Starterinnen, die bislang im World Cup noch kaum bekannt sind, wie etwa Mariana Aguilar aus Mexiko, Farrah Hall aus den USA, Kataya Coelho aus Indien oder die vielen japanischen Locals.
Und noch ein Name könnte die WM-Spitze durcheinanderwirbeln: Marion Mortefon hat sich nach ihrer Babypause spontan entschieden, in Japan dabei zu sein. “Dank einer unkomplizierten Schwangerschaft und einer reibungslosen Geburt konnte ich problemlos wieder aufs Board steigen”, schrieb die Weltmeisterin von 2022 bei Instagram. Kann sie gleich wieder vorne dabei sein?
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Immerhin einen Event mehr haben die Foil-Herren im Kalender stehen, viel Raum für Ausrutscher ist aber trotzdem nicht, denn ein Streicher wäre erst ab vier Regatten drin. Matteo Iachino ist auf dem besten Weg, seinen dritten WM-Titel nach 2016 und 2023 zu holen, der Italiener reist mit 300 Punkten Vorsprung nach Japan. Bei der Zählung gibt es eine Besonderheit: Während auf Guadeloupe bei 10.000 Punkten für den Sieger gestartet wurde, gab es auf Sylt 10.300 Zähler für Rang Eins - bei mehr als drei Eliminations sieht das PWA-Reglement diesen Sprung in der Punktevergabe vor. Die folgenden Plätze bekamen dann jeweils 100 Punkte weniger. Bedeutet: Eine gute Platzierung auf Sylt war mehr wert als das gleiche Ergebnis auf Guadeloupe.
Das traf vor allem den Zweitplatzierten Pierre Mortefon, der nach seinem erzwungenen Material-Wechsel mitten in der Saison auf Sylt “nur” Vierter wurde. Dennoch gehört der Titelverteidiger auch in Japan zu den Top-Favoriten, wenn er sich inzwischen auf seinem neuen Equipment eingefahren hat. Eine Chance auf den WM-Titel hat Mortefon aber nur, wenn er gewinnt und Iachino maximal Vierter wird. Doch der Italiener bestach in diesem Jahr bislang durch seine unerschütterliche Konstanz nahezu ohne Ausrutscher.
Und dann ist da noch ein gewisser Johan Søe... Der Däne erschien auf Sylt fast unschlagbar, hat sich jedoch in der ersten Jahreshälfte auf die iQFOiL-WM in seiner Heimat Aarhus konzentriert und dadurch Guadeloupe verpasst. Ohne Streicher ist er aus dem WM-Rennen damit raus, doch für den Event-Sieg in Japan ist “The Beast” in seiner derzeitigen Form der absolute Top-Favorit, den es zu schlagen gilt, auch im vergangenen Jahr hat er hier schon gewonnen.
Nicht außer Acht lassen sollte man aber Maciek Rutkowski: Nach Platz sechs auf Guadeloupe zeigte der Pole mit dem dritten Platz auf Sylt einen starken Aufwärtstrend, vielleicht beflügelt durch seine erfolgreiche Ostsee-Überquerung. Realistische Chancen auf seinen zweiten WM-Titel nach 2022 hat Rutkowski mit 300 respektive 600 Punkten Rückstand auf Platz Eins und Zwei kaum, doch für einen oder mehrere “Bullets” und ein Event-Podium ist er immer gut. Zumal Maciek alles daran setzen wird, seinen dritten Platz in der WM zu verteidigen.
Zwei deutsche Fahrer sind für den Fly! ANA Yokosuka Miura Windsurf World Cup gemeldet, Nico Prien ist bereits im Land und erkundet Omaezaki. Daneben hat sich auch Fabian Wolf angekündigt.