SURF Redaktion
· 08.08.2025
Die Wellen waren nie das Problem: am siebten Wettkampftag des 2025 Playa Surf CBbC Hotel Tenerife El Médano Windsurf Grand Slam setzte ein neuer Swell ein, sehr zur Freude zahlreicher Wellenreiter im Break. Doch entgegen der Vorhersage zeigte sich der Wind zunächst zurückhaltend, sodass die Single Eliminations erst um 16:00 Uhr Ortszeit fortgesetzt werden konnten. Doch dann ging es rund und der Wind legte immer mehr zu, so dass oftmals mitten im Heat die Segel gewechselt werden mussten. In den Tagen zuvor war das Feld schon auf die besten acht Herren und die besten 16 Damen reduziert worden.
Sarah-Quita Offringa hatte im Vorjahr das Podium in Teneriffa verpasst, doch diesmal sicherte sie sich einen hart erkämpften Sieg in der Single Elimination. SQ holte im Finale den höchsten Punktestand des Tages mit 14,93 Punkten und verdiente sich damit den obersten Platz auf dem Podium. “Ich hab das nicht erwartet, ich wollte mich eigentlich nur etwas erholen”, lachte sie anschließend ins PWA-Mikro. “Das ist glaub ich das erste Mal, dass ich hier eine Single Elimination gewinne, das ist super!”
Alexia Kiefer Quintana erwies sich als Offringas stärkste Konkurrentin im Finale. Die 20-jährige Spanierin lag in der ersten Hälfte des Finales dank einiger der besten Turns des Tages sogar in Führung. Gegen Ende des Finals fehlte Kiefer Quintana noch eine Sprungwertung, und nach zwei misslungenen Backloop-Versuchen musste sie sich mit einem suboptimalen Forward begnügen. Dies reichte nicht, um Offringa ernsthaft zu gefährden – wäre jedoch einer der Backloops gelungen, hätte die Geschichte anders ausgehen können. Kiefer Quintana baut damit ihre beeindruckende Podiumsserie auf sieben aufeinanderfolgende Events aus und bleibt fest im Rennen um den Weltmeistertitel. “Es war nicht einfach, aber ich bin happy mit dem zweiten Platz! Ich liebe das Abreiten, und das hier ist mein Lieblingsspot!”
Sol Degrieck hatte 2024 in Tenerife nur den neunten Platz erreicht, doch diesmal fuhr die 15 Jahre alte Belgierin bis ins Finale und sicherte sich damit einen Platz unter den Top 4. Sie zeigte aggressives Waveriding, versuchte aber manchmal möglicherweise etwas zu viel, als sie einen Aerial landen wollte. Für Line Bang Wittrup wird dieser Tag unvergesslich bleiben, da die Dänin zum ersten Mal in einem World Cup-Finale dabei war. Besonders im ersten Viertelfinale zeigte die 22-Jährige einige der besten Hits des Tages. Im Halbfinale setzte sie sich knapp gegen Justyna Sniady und Maria Morales durch und sicherte sich damit erstmals einen Platz unter den besten Vier. Am Ende war die Dänin völlig überwältigt: “Ich bin so happy und stolz auf mich selbst! Ich habe nie erwartet so weit zu kommen!”
Line Bang Wittrup beendete auch das Comeback von Lina Erpenstein nach ihrer Verletzungspause. Im Viertelfinale schied die Teneriffa-Siegerin des Vorjahres als Dritte nah einem Mastbruch relativ früh aus. “Ich bin seit zwei Wochen hier, so viel Wind war noch nie”, erzählte sie anschließend. “Ich wollte reinkommen um von 4.8 auf 4.4 zu wechseln, weil ich auf den ersten beiden Wellen überpowert war.” Auch für Maria Behrens, Sybille Bode und Malika Linde war im Viertelfinale Schluss.
Marc Paré ließ von Anfang an erkennen, dass er es ernst meinte. Lange vor Beginn des Events war der Spanier auch bei Leichtwind draußen, um sein Material einzustellen und nichts dem Zufall zu überlassen. Diese Vorbereitung zahlte sich aus, denn Paré erzielte die zwei höchsten Wertungen des Events – 22,33 Punkte im Halbfinale und 20,39 Punkte im Finale – und sicherte sich verdient den Sieg in der Single Elimination. Er verteidigt damit seinen Titel von 2024 und verkürzt gleichzeitig den Rückstand auf den World Cup-Führenden Marcilio Browne. Im Finale landete Paré den mit Abstand größten Sprung des Tages und erhielt 8,27 Punkte für einen gewaltigen Double Forward, während eine Kombination aus Rail-Turns und Frontside 360s mehr als ausreichte, um ihm die Führung im Event zu sichern. “Ich war so heiß nach den letzten Heats und wollte es unbedingt wieder schaffen!” freute er sich. “Ich mag diese Bedingungen und hab so hart trainiert, da fühlt es sich so gut, wieder ganz oben zu stehen!”
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Victor Fernandez war seit 2012 auf Teneriffa jedes Mal auf dem Podium
Routinier Victor Fernandez setzt seine beeindruckende Serie auf Teneriffa fort, denn der 41-Jährige hat bei jedem Event seit 2012 einen Podiumsplatz erreicht – eine bemerkenswerte Leistung. Der dreimalige Event-Champion nutzte seine Riesen-Erfahrung, um das Potenzial jeder Welle maximal auszuschöpfen. Sein Ehrgeiz, einen Top-3-Platz zu erreichen, war deutlich zu erkennen, als er im Finale einen Double Forward sauber landete und sich damit den zweiten Platz sicherte.
Marino Gil musste im Halbfinale alle Kräfte mobilisieren, um ins Finale vorzustoßen. Mit einem Last-Minute-Manöver verwehrte er Antoine Martin den Einzug in die Top 4 mit nur 0,34 Punkten Vorsprung. Auch im Finale schlug der 22-Jährige spät zu und überholte Browne auf den letzten Drücker, um sich den verbleibenden Platz auf dem Podium zu sichern, nachdem er einen exzellenten Double Forward gelandet hatte.
Weltmeister Brawzinho schaffte zwar den Einzug ins Finale, doch diesmal lief nicht alles nach Plan. Der Brasilianer unternahm mehrere Versuche, eine geeignete Rampe für einen Double Forward zu finden, konnte jedoch keine passende Gelegenheit nutzen und musste sich mit dem vierten Platz in der Single Elimination begnügen.
Für Philip Köster, vorgestern noch in Top-Form, schied als Dritter seines Halbfinales aus. Auch Liam Dunkerbeck, Miguel Chapuis, Alessio Stillrich und Morgan Noireaux mussten im Finale vom Strand aus zuschauen.
Die Wettervorhersage für Freitag sieht deutlich mehr Wind vor als ursprünglich erwartet, mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 30 Knoten. Einige Locals vermuten sogar, dass es noch windiger werden könnte. Es könnte also mit den Double Eliminations weitergehen - oder aber weitere Slalom X-Rennen geben. Stay tuned!